Hallo! Gern würde ich meine Frage kurz & knapp formulieren, um Sie zeitlich nicht allzu lange in Anspruch zu nehmen, aber ich fürchte, ich muss weiter ausholen... Mein Sohn (wird im Sommer 6) hat seit ca. 1 Jahr einen "ausgeprägten inneren Schweinehund", wie mein Mann und ich das nennen. Heißt: Es kostet ihn oft große Überwindung irgendwo hinzugehen -> Kita: er fragt mind. 1x die Woche ob er zu Hause bleiben könne, Kinderchor/Musikschule: sagt (fast) immer wenn wir losmüssen "ich will da nicht hin", wenn wir vorschlagen auf Spielplatz zu gehen, ist kleiner Bruder begeistert, der Große sagt "Nee, ich will nicht, ich will zu Hause bleiben." ABER: eigentlich immer gefällt es ihm dann doch in der Kita/Kinderchor/Musikschule/Spielplatz. Im letzten Jahr war es noch so, dass man ihn eben überreden musste mitzukommen (oder auch einfach entschieden hat hinzugehen) und er danach auch zugegeben hat, dass es doch schön war und dass es gut war hinzugehen (egal was von den genannten Beispielen). Seit einigen Wochen ist es aber nun so, dass er sich nicht mehr überreden lässt, sondern meint, er könne darüber bestimmen was er macht und was nicht und 'rumschreit "Nein, ich geh da nicht hin!"; das schaukelt sich dann so weit hoch, bis er haut und tritt wenn man ihm zu nahe kommt, er absichtlich so laut schreit wie er kann um die Nachbarn zu stören (das sagt er auch so), seine Schuhe 'rumschmeißt, nicht aufsteht, nicht losläuft etc. Was ich dann bisher versucht habe (alles erfolglos): a) vernünftiges Argumentieren, dass es ihm beim letzten Mal doch auch Spaß gemacht habe, b) Locken, dass wir danach noch ein Eis essen gehen wollen, c) streng darauf hinweisen, dass er wollte, dass wir ihn bei der Musikschule anmelden und dass der Kurs sowieso nur noch 3 Termine hat und dass er die zu Ende machen soll und danach nicht mehr hin muss, d) einsichtig/"gnädig" sein und ihn zu Hause lassen und ihm das Versprechen abnehmen, dass er dafür nächste Woche hingeht. Dieses Versprechen hält er dann aber oft nicht und ich weiß schlicht nicht, was dann eine sinnvolle Konsequenz dafür ist!? Natürlich weiß ich, dass die erste Vermutung erstmal ist, dass er zu wenig Zeit zum Spielen hat und er deshalb seine Ruhe will. Ein paar "Eckdaten" dazu: Unsere Kinder gehen von 9-14:30 in die Kita und sind dann zu Hause. An zwei Tagen die Woche geht es nachmittags zu einem "Hobby", die anderen Nachmittage sind zum freien Spielen. Jeden Mittwoch Nachmittag kommt die Oma. Da ich viel von zu Hause aus arbeite, erlaube ich meinem Sohn manchmal nicht zur Kita zu gehn und dann beschäftigt er sich zu Hause selbst (meist mit Lego). Der Papa hat sich in letzter Zeit oft Zeit genommen, um mit ihm gemeinsam Lego zu bauen. Wenn wir merken, dass ihm ein "Hobby" wirklich über längere Zeit kein Spaß macht und er nicht danach sagt "Es war gut", dann melden wir ihn ab (so geschehen vor ein paar Monaten beim Kinderturnen abgemeldet und dafür -in Absprache mit ihm- bei der Musikschule angemeldet). Wir sind also der Meinung, dass er doch recht viel "freie Spielzeit" hat. So, es ist lang geworden -tut mir leid- , aber wir wissen einfach nicht welchen Weg wir weitergehen sollen (alle Hobbys abmelden? ihn stundenlang drinnen spielen lassen?) und wissen ehrlich gesagt auch nicht, ob dieses Verhalten noch altersgerecht ist...? Vielen herzlichen Dank fürs Lesen und auch schonmal für Ihre Antwort!
von joara am 10.06.2014, 11:17