So viele Sorgen... Über Verhalten 3 Jähriges Mädchen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: So viele Sorgen... Über Verhalten 3 Jähriges Mädchen

Guten Tag Frau Ubbens, ich habe Fragen zum Verhalten meiner kürzlich 3 Jahre alt gewordenen Tochter: Wenn ihr ein Ungeschick passiert, also ihr zum Beispiel etwas runter fällt und kaputt geht, reagiert sie immer so unangemessen. Es scheint ihr überhaupt nicht Leid zu tun. Sie lacht dann und hüpft umher. Ich sage ihr dann, dass es zwar nicht so schlimm wäre, was ihr passiert ist. Aber eben, dass es auch nicht zum Lachen wäre... Wie kann ich ihr hier eine nachvollziehbare "Anleitung" geben, dass sie angemessen reagieren kann? Meine Tochter ist oft sehr schroff in ihrem Verhalten und auch beim Sprechen. Sie sagt kaum Bitte und Danke, obwohl mein Mann und ich dies immer sehr betont vorleben. Ich sagt ihr dann immer, das heißt bitte und sag danke... Bla bla bla... Ich glaube es ist ihr egal. Wenn wir zum Beispiel im Auto sitzen, und sie ein anderes Lied hören möchte oder die Musik lauter oder leiser haben möchte und sagt nicht bitte, ignoriere ich sie. Dann wiederholt sie es mit "bitte". Ist das so richtig? Müsste ich das in meinen Alltag einziehen lassen? Auf der anderen Seite frage ich mich auch, ob es eigentlich korrekt ist, dass ich sie mehrmals täglich darauf aufmerksam mache, dass sie bitte "bitte" sagen soll... Denn immerhin ist das doch auch eine ständige Kritik an meiner Tochter... Ich weiß nicht, ob das gut ist? Ich habe zur Zeit noch ein sehr großes Problem mit meiner Tochter. Besser gesagt sehe ich momentan den Kontakt meiner Tochter zu meinem Neffen sehr problematisch. Er ist 7 und hat starke Defizite im Sozialverhalten. Unter anderem ist er wirklich extrem gehässig anderen Menschen gegenüber. Natürlich auch meiner Tochter gegenüber. Ich weiß nicht, wie ich mich hier richtig verhalten soll. Meine allergrößte Angst ist derzeit, dass meine Tochter dieses gehässige Verhalten annimmt. Ich habe sie kürzlich beobachtet, wie sie das Verhalten meines Neffens im Spiel eingesetzt hat. Auch mir gegenüber war sie schon etwas gehässig (es fallen genau so Sachen, wie mein Neffe sie sagt). Wie ist das mit solchen Eigenschaften? Ist das Vorhandensein genetisch bedingt oder durch andere Mitmenschen erlernbar? Meine Kleine kommt bald in den Kindergarten, ich habe so Angst, dass sie gegenüber anderen Kindern auch so gehässig werden könnte... Wie kann ich hier positiv auf meine Tochter einwirken? Und: Sollte ich den momentan regen Kontakt zu meinem Neffen einschränken? Vielen herzlichen Dank! Der Text ist etwas lang geworden, das tut mir leid! Aber ich bin momentan so voller Ängste...

von AWZ am 31.08.2015, 15:38



Antwort auf: So viele Sorgen... Über Verhalten 3 Jähriges Mädchen

Liebe AWZ, fällt Iher Tochter etwas runter, gehen Sie zu ihr auf Augenhöhe und erklären ihr, dass sie es jetzt gemeinsam in Ordnung bringen. Z.B. darf sie das Kehrblech holen und Sie fegen auf u.ä.. Bitte und Danke "vergessen" die meisten Kinder in dem Alter noch. Viele Kinder fangen irgendwann an, ein flüsterndes Danke auszusprechen, andere "müssen" noch Jahre erinnert werden. Bleiben Sie das Vorbild Ihrer Tochter und bei deutlichen Bitte und Danke. Noch ist es in Ordnung, wenn Ihre Tochter nicht ständig bittet. Sie können die Bitten (ohne Bitte) Ihrer Tochter gerne immer wiederholen, so dass Ihre Tochter davon lernen kann, ohne, dass Sie es explizit immer ansprechen. Sie dürfen Ihrem Neffen gerne sagen, dass Sie nicht möchten, dass er so über Ihre Tochter oder im Beisein Ihrer Tochter spricht. Kinder können sehrwohl unterscheiden, wann sie etwas sagen/machen dürfen und wann es nicht gewünscht ist. Ihre Tochter wird dieses Verhalten im Kindergarten erst einmal nicht zeigen. Sie wird abwarten und die anderen Kinder in deren Verhalten beobachten. Das heißt nicht, dass sie nicht auch irgendwann gehässig anderen Kindern gegenüber auftritt, doch sie wird erfahren, dass Sie als Eltern es nicht wünschen und es keinenfalls regelmäßig tun. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 01.09.2015



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