Hallöchen, unsere 17 Monate alten Zwillingsjungs befinden sich gerade in der Eingewöhnung bei der Tagesmutter. Einer von beiden macht mir schon länger etwas Sorgen: er ist recht temperamentvoll, nimmt seinem Bruder so ziemlich jedes Spielzeug weg. Draußen ist er oft extrem unsicher, klammert sich an meinem Bein fest und tut sich schwer damit, die Gegend zu erkunden, ist oft ängstlich. Das ist aber auch sehr abhängig von der Tagesform. Im Rahmen der Eingewöhnung hat er sich auch die ersten Tage, in denen ich dabei geblieben bin, sehr an mich geklammert. Bei der ersten Trennung hat er nicht geweint, bei Abholung ist er zunächst mit dem Ball, mit dem er in dem Moment gespielt hat, an mir vorbei gelaufen, hat dann aber umgedreht, ist zu mir gekommen und hat sich auf meinen Schoß gesetzt. Sein Bruder hingegen ist draußen total offen, erkundet die Welt, bei der Tagesmutter weint er bei der Verabschiedung, lässt sich aber schnell trösten und beim Wiedersehen läuft er freudestrahlend auf mich zu. Quasi ein Bilderbuch-Beispiel für eine sichere Bindung. Ich möchte die beiden nicht miteinander vergleichen, sie sind grundverschieden und das ist auch gut so! Dennoch habe ich Sorge, dass sich Sohn Nummer eins nicht sicher gebunden fühlt. Es sind Zwillinge und ich war auch oft überfordert, habe die Kinder auch durchaus mal angemotzt. Dennoch viel gekuschelt, lange gestillt und ich liebe sie über alles! Ich mache mir einfach Sorgen, dass ich durch irgendein Verhalten unbewusst die Beziehung gestört habe. Zwilling 1 ist eben sehr fixiert auf mich, lässt sich von anderen kaum trösten wenn ich dabei bin... Bei der Tagesmutter weint er aber nicht einmal, wenn ich mich verabschiede und das Wiedersehen ist manchmal auch eher neutral. Draußen dieses Klammern in ungewohnter Umgebung... Durch Zufall habe ich einen Artikel über die Bindungstheorien gelesen und mache mir seitdem ständig Gedanken. Vielen Dank schon mal für die Antwort!
von Sardegna am 21.08.2017, 13:17
