Guten Tag,
Meine Tochter ist 4,5 Jahre alt.
Sie will immer mehr alleine machen, was ich auch unterstütze und auch wirklich toll finde.
Aber mit der zunehmenden Selbstständigkeit, merke ich auch wie die nähe die wir sonst immer hatten (z.B. kuscheln) abnimmt.
Sie hat auch bis vor kurzem (trotz mehrer versuche etwas daran zu ändern ) bei mir im Bett geschlafen. Ihr eigenes bett war für sie immer ein graus ...
Plötzlich von einem tag auf den anderen ist das anders. Sie schläft alleine in ihrem bett ein & schläft auch plötzlich durch ...
Ich find das wirklich toll & bin auch sehr stolz auf sie ABER ... ich bin auch sehr wehmütig & vlt auch ein bisschen traurig .. manchmal wünschte ich mir einfach .. wieder mehr nähe ..
Ist es okay .. das als mutter so zu sehen oder übertreib ich ?
& ist diese distanz und .. "ich kann alles allein" normal ? es scheint mir so schnell zu gehen .. von einer sekunde auf die andere, die Angst vor dem eigenen bett zu überwinden .. ich weiß nicht wirklich was ich davon halten soll ...
Mit freundlichen Grüßen
Natalie
von
Pojole
am 22.06.2016, 14:27
Antwort auf:
Selbstständigkeit und Distanz.
Liebe Natalie,
das Verhalten Ihrer Tochter ist ganz normal und ein wichtiger Schritt zur Selbständigkeit. Ihre Sicht der Dinge ist auch völlig in Ordnung, da kann ich mich der Antwort meiner Vorrednerin nur anschließen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 24.06.2016
Antwort auf:
Selbstständigkeit und Distanz.
Liebe Natalie,
ich hoffe, es ist ok, wenn ich als Mama eines 4,5 Jahre alten Jungen antworte. Wenn ich Ihre Worte lese, könnten Sie auch meinen Jungen beschreiben. Bislang seit dem 11 Lebensmonaten ist er immer irgendwann nachts oder in den frühen Morgenstunden in mein Bett gekrabbelt. Irgendwann vor Wochen hat er mir dann plötzlich gesagt, wenn er sein großes Kuscheltier (das wirklich riesig ist und somit der Platz in unserem Bett sehr geschrumpft ist :-) ) nicht mitbringen darf, dann bleibt er in seinem Bett, dort ist es auch gemütlich. Gesagt ... und auch getan. Von einem Tag auf den anderen schlief er ohne Vorwarnung plötzlich in seinem Bett. Ab und zu kommt er mal noch, aber sehr oft auch nicht mehr. Die Kleinen werden größer, selbständiger und merken jetzt auch selbst, dass sie "groß" sind und sie wollen es auch sein. Sie sind im Kindergarten nicht mehr die Kleinsten, übernehmen dort auch mehr Verantwortung. Und das macht sich in ihrem Verhalten bemerkbar. Was ja auch gut ist, denn sie können nicht immer Babys bleiben.
Was Ihre Frage anbetrifft, ob Sie jetzt übertreiben oder nicht ... das ist ganz einfach Mutterliebe und ich finde es schön, wenn man diese Gefühle hat. Natürlich soll man sein Kind gehen lassen und die Selbständigkeit unterstützen. Aber dieses "groß" werden heißt noch lange nicht, dass das Kind einen nicht mehr braucht. Wir kuscheln abends momentan sehr oft, dann erzählt er von seinen Erlebnissen im Kindergarten, von seinen Freunden und von seinen Problemen, die für ihn sehr groß sind. Das sind dann wiederum andere Momente, die man vorher nicht als Mama erlebt hat, man ist plötzlich der Berater und ist somit auch für sein Kind wichtig. Und wenn man es geschickt anstellt, dann springt die ein oder andere Kuschelzeit dabei raus, so geht es mir :-)
Aber ich persönlich bin der Meinung, diese Wehmut darf man haben, denn das zeigt ganz einfach auch, dass man eine Mama ist, die ihr Kind einfach nur liebt!
LG
von
Mohrhuhn
am 23.06.2016, 21:45