schwierige Kitaeingewöhnung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: schwierige Kitaeingewöhnung

Liebe Frau Ubbens, Meine Tochter ist 11 Monaten alt u wird seit über 3 Wochen in der Kita eingewöhnt. Die ersten Tage war ich dabei u sie schien sehr interessiert...ist überall hin gekrabbelt u hat sich aktiv Spielzeug gesucht.Die erste Trennung für 30min war an Tag 4 u 5 ohne Probleme. Seit Woche 1 sind wir über 1,5h Trennung nicht hinausgekommen. Sie hat bisher nur einmal bei den folgenden Trennungen nicht geweint u meist werde ich angerufen, dass sie nicht zu beruhigen ist und ich sie abholen soll. Sie ist noch die Jüngste in der Gruppe und will nur noch bei der Erzieherin auf dem Schoss sein. Gestern waren 5 Kinder in der Betreuung und 2 Erzieherinnen. Ich wurde angerufen, dass ich sie abholen soll. Als ich den Raum betrat, sass die Erzieherin auf dem Boden u meine Tochter sowie ein gleichaltriges Kind neben ihr.Meine Tochter schluchzte vor sich hin und das andere Kind spielte. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass meine Tochter mit einem gewissen fröhlichen Ablenkungsmanöver durch die Erzieherin nicht zu beruhigen war... Ich kann doch nicht die nächsten Wochen täglich eine Eingewöhnung von 1,5h machen. Ab Januar muss ich wieder arbeiten und ich bekomme allmählich wirklich Panik, wie meine Tochter 5h täglich dort verbringen soll? Manchmal denke ich, dass ich durchaus auch aus Bequemlichkeit angerufen werde: Kind ist schwierig, Mama steht vor der Tür, also lassen wir es besser sein für heute. Aber so kommen wir keinen Schritt weiter! Was kann/soll ich verändern? Ich erwäge sogar schon einen Kitawechsel, weil meine Tochter schon schnell verstanden hat, dass sie bei den beiden Erzieherinnen nur schreien muss, damit Mama wieder kommt. Wie lange macht das ganze überhaupt Sinn? Heute hab ich sie sogar schon nach 20min abgeholt! Danke für Ihren Rat!

von sita800 am 29.11.2016, 16:27



Antwort auf: schwierige Kitaeingewöhnung

Liebe sita800, fragen Sie bei den Erziehern nach, wie diese versuchen, Ihre Tochter zu beruhigen. Machen Sie dann ganz offen Vorschläge. Mit der Kleinen den Raum wechseln, sie beim Essen zubereiten zugucken lassen (vom sicheren Arm der Erzieherin), eine kleine Runde im Kinderwagen/Karre im hauseigenen Garten spazieren gehen usw. Vielleicht hat Ihre Tochter aber auch ein Lieblingsspielzeug oder mag gerne essen? Natürlich sollte ein Kind nicht mit Essen bestochen werden, aber in den ersten Wochen ist das erlaubt, wenn es denn hilft. Viele Kinder lassen sich nicht beruhigen, wenn sie "nur" auf dem Schoß der Erzieher sitzen dürfen. Sie brauchen immer wieder einen Perspektivwechsel voller neuer Eindrücke. Evtl. mögen sich die Erzieher auf Ihre Vorschläge einlassen?! Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.11.2016