Schlf-Wachrhythmus und Ritualprobleme

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Schlf-Wachrhythmus und Ritualprobleme

Liebe Frau Schuster, eigentlich ist unsre Kleine / 7 Monate ein prima Bettgeh-Kind. Wenn sie mich braucht hält sie mich fest, wenns passt dreht sie sich weg und ich kann gehen. Sie ist eigentlich fast immer noch nicht eingeschlafen, wenn ich den Raum verlasse und das passt. Sie liegt direkt an meinem Bett angedockt in einem Gitterbett, zu meiner Seite hin offen. Wie sie nachts schläft ändert isch natürlich ständig. Seit einigen Wochen haben wir zwei Probleme: 1. Allein in dem Zeitraum von 20Uhr bis sie eingeschlafen ist und 23Uhr bis wir ins Bett gehen wacht sie 3mal so halb auf und jammert und weint. Bin ich schnell genug genügt eine Hand auf die Backe, ein leises sssssscht oder der Schnuller. BIn ich zu langsam weckt sie sich mit ihrem weinen/jammern selbst und es dauert... Das zieht sich bis nachts um 3 dass sie jede Stunde so halbwach ist und es quält uns alle. Woran könnte das liegen? Ist das der normale Prozess zwischen den Schlafphasen? Warum hat sie das weiterschlafen wieder "verlernt"? 2. Unser Abendritual ist eigentlich immer gleich. Nachdem der Papa keine Chance hat sie (für mich und die Kleine) stressfrei ins Bett zu bringen begleitet er uns. Geht mit WIckeln, trägt sie ins Bett, wünscht gute Nacht und übergibt sie mir da, dann geht er. Aus beruflichen Gründen hat er es jetzt seit ca. 3 Monaten einige Male nicht geschafft sie mit ins Bett zu bringen und fast jedes Mal ist sie bei der zweiten kurzen Wachphase dann nicht mehr zu beruhigen, egal was ich versuche, auch wenn der Papa dazu kommt. Sie brüllt wie sonst nie und lässt sich mit nichts beruhigen - bis wir den Raum verlassen. Sowas trittt nie auf, wenn wir sie gemeinsam ins Bett gebracht haben. Das Ende vom Lied war, dass wir sie dann jedes Mal mit ins leicht abgedunkelte Wohnzimmer (Fernsehen aus...) genommen haben, sie hat dort alle genau inspiziert, wir kuscheln und dann bringt sie der Papa wieder ins Bett und übergibt sie mir und wir wiederholen den normalen Ablauf - dann passts. Kann es sein, dass ihr der Papa beim Abend-ablauf wirklich schon so fehlt, dass sie die Sicherheit braucht, dass er da ist und alles "normal" ist? Es genügt ja auch nicht dass er ins dunkle Schlafzimmer kommt. Wie würden sie in der Situation vorgehen? Einerseits will ich ihr natürlich nicht angewöhnen, dass sie nochmal aufstehen darf, wenn sie laut und lang genug brüllt, andererseits verläuft es so (derzeit ;-) für uns alle stressfreier. Ist ein gemeinsames Abendritual von Nachteil? Sollte mal NUR der Papa, mal NUR die Mama zu Bett bringen? Leider lässt sie sich vom Papa nicht ins Bett bringen, versteh ich derzeit auch, sie sieht in maximal eine Stunde am Abend + am Sonntag. Ich will dem Papa aber auch das friedliche gemeinsame ins Bettbringen nicht wegnehmen nachdem er eh so wenig Zeit mit ihr hat und so wenig "Erfolgserlebnisse". Vielen Dank für ihre Rat.

von Anerev86 am 11.09.2014, 10:26



Antwort auf: Schlf-Wachrhythmus und Ritualprobleme

Liebe Anerev86, Babys machen viele Entwicklungsschübe mit und lassen sie aus dem Grund oft schlechter schlafen. Ihre Tochter wird in der Tat zwischen den Schlafphasen wach und findet nicht alleine wieder in den Tiefschlaf. Ihre Tochter hat sich unbewußt schnell daran gewöhnt, dass sie beim Weiterschlafen begleitet wird. Deshalb wirkt der Entwicklungsschub beim Schlafen länger nach, als er eigentlich gedauert hat. Haben Sie noch ein wenig Geduld und Ihre Tochter schläft wieder entspannter. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und manche Babys reagieren auf Veränderungen. Ihre Tochter merkt, dass etwas anders ist und fordert die "Normalität" ein. Auch wenn sie noch so jung ist. Machen Sie sich aber keine Sorgen. Sie macht es noch nicht bewußt. Vermutlich wird sie schon in kürzester Zeit auch ohne Papas Anwesenheit beim Zubettbringen einschlafen. So ein gemeinsames Abendritual ist auf keinen Fall von Nachteil. Behalten Sie es gerne bei. Der Papa kann nichts desto trotz einmal wöchentlich versuchen, seine Tochter ins Bett zu bringen. Am besten bleiben Sie dem Schlafzimmer aber schon beim Windelnwechseln etc. fern. Sagen Sie Ihrer Tochter schon vorher Gute-Nacht. In einiger Zeit wird Ihre Tochter dann das alleinige Zubettbringen von Papa akzeptieren. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 11.09.2014