Schlafprobleme bei 7-Monatigem Baby

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Schlafprobleme bei 7-Monatigem Baby

ich hoffe, Sie können uns mit unserem Anliegen einen guten Rat geben. Wir haben einen 6,5 Monate alten Sohn, der ein sehr fröhliches und eigentlich auch sehr ausgeglichenes Kind ist. Er ist ein Trage-Kind - sprich: er ist viel Körperkontakt gewöhnt. Mit 5,5 Monaten hat er angefangen zu krabbeln, inzwischen zieht er sich bereits am Sofa / Stuhl / Tisch hoch und versucht, zu stehen. Er hat noch nie von alleine in den Schlaf gefunden. Er musste immer entweder getragen oder geschmust werden. Dass er einfach nur alleine liegend eingeschlafen ist, ist noch nie passiert (wir haben es oft probiert. Auch wenn er todmüde war, er kann einfach nicht ohne unseren Körperkontakt). Sein Kinderbett steht mit der offenen Seite an unserem Betten dran, so dass ich (die Mama) nachts bequem stillen kann. Bis vor 1,5 Monaten war es möglich, ihn mit unserem Abendritual ins Bett zu bringen: gegen 19 Uhr stillen, Geschichte vorlesen, schmusen bis er eingeschlafen ist, rausgehen und ggf kurz reingehen, falls was ist - und den restlichen Abend quasi "Baby-frei" verbringen. Vor 1,5 Monaten hatte er eine ziemlich starke Erkältung weswegen ich ihn dann paar Nächte zum Einschlafen auf meinen Bauch genommen habe. Allerdings...: Nun ist alles wieder gut und er fordert das auf-dem-Bauch-Einschlafen ein... Wenn es nur das wäre, wäre das ja noch irgendwie ok, aber er kommt auch nachts mehrmals und will auf meinen Bauch. Es ist auch nicht mehr möglich, ihn abends allein im Zimmer zu lassen, da er kurz nach dem Einschlafen "die Lage checkt" und untröstlich weint, wenn er feststellt, dass er allein im Zimmer ist. Vor ca 3 Wochen hatten wir versucht, das Babybett komplett zu vergittern, so dass es 50 cm von unserem Bett weg steht. Das Ergebnis war, dass ich die halbe Nacht über dem Gitter "hing", um ihn zum Schlafen zu bringen. Die Betten stehen also wieder zusammen, da ich nach 2 Nächten bereits aufgegeben habe. Wir sind nun dazu übergegangen, abends bei ihm im Bett zu bleiben - jedoch ist das irgendwie unbefriedigend für uns Eltern... Wir finden es nicht schlimm, ihn in den Schlaf zu schmusen. Es wäre allerdings schon klasse, wenn man ihn - wie oft von anderen beschrieben - wach ins Bett legen und rausgehen könnten. Das macht er aber nie im Leben mit! Wir möchten unter keinen Umständen diese umstrittenen Schlafprogramme durchziehen! Jedoch wären wir echt dankbar, wenn unser Kleiner etwas selbständiger beim Schlafen wäre und es irgendwann sogar möglich wäre, ihn wach ins Bett zu bringen, dass er alleine einschlafen kann... Nun unsere Fragen: - ist es bei so einem Schmuse-Baby überhaupt möglich, so früh schon selbständiges Schlafen zu erwarten? - macht es Sinn, das Babybett wieder komplett zu vergittern und das Einschlafen mit ihm zu üben? Wenn ja, WIE? - wie lange müssten wir dann durchhalten, bis man ihm beigebracht hat, dass Mama und Papa trotzdem da sind, auch wenn sie nicht im Zimmer sind? Oder ist das jetzt überhaupt noch zu früh, dass er das versteht? Vielen Dank für Ihre Antwort! firefly974 mit Söhnchen

von firefly974 am 18.01.2016, 12:00



Antwort auf: Schlafprobleme bei 7-Monatigem Baby

Liebe firefly974, wie reagiert Ihr Sohn, wenn der Papa ihn ins Bett bringt? Und in der Nacht? Lässt er sich von Papa beruhigen? Haben Sie schon einmal ausprobiert, wie Ihr Sohn schläft, wenn Sie in der Nacht nicht neben ihm liegen? Möchte Ihr Sohn auch auf Papas Bauch wieder in den Schlaf begleitet werden oder genügt es, wenn dieser "nur" daneben liegt? Evtl. kommen Sie auf diese Weise von dem "Auf-Mamas-Bauch-Schlafen" ab. Für eine neue Einschlafmethode sollten Sie mindestens zwei Wochen einplanen. Zudem sollten Sie sich sicher sein, dass Sie konsequent das Ziel verfolgen. Jede Ausnahme bedeutet ein Neuanfang. Für Ihren Sohn ist es jetzt genauso schwer, wie in zwei Monaten. In 5 Monaten bekommt Ihr Sohn aber schon viel mehr mit, dass es noch länger dauern wird, die Schlafsituation zu verändern. Mit etwa 18 Monaten können Sie evtl. mit Ihrem Sohn darüber reden, dass Sie etwas verändern möchten und ihm erklären, dass er von nun an in seinem Bettchen schläft. Den Zeitpunkt müssen Sie festlegen. Sie können Ihrem Sohn in sein vergittertertes Bett oder in sein Beistellbett eine Art Nest bauen z.B. mit einem Stillkissen oder einer aufgerollten Decke unter dem Laken. Die meisten Babys lieben es, sich zu allen Seiten ankuscheln zu können (=Körperkontakt) und ihnen fällt das Ein- und Durchschlafen leichter. Dies könnte Schritt 1 einer veränderten Schlafsituation sein. Schritt 2 könnte dann sein, dass Papa sich mit dem Baby zum Einschlafkuscheln hinlegt oder seine Hand durch die Stäbe steckt, damit er seinen Sohn streicheln oder seine Hand halten kann. Natürlich können auch Sie als Mutter diesen Part übernehmen. Ist dieser Schritt geschafft, können Sie immer wieder versuchen, den Raum auch einmal zu verlassen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 18.01.2016



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