plötzlicher Trennungsschmerz

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: plötzlicher Trennungsschmerz

Schönen guten Morgen. Folgendes: mein Sohn wird im Juni 4. Seit Aug 2014 geht er in eine altersgemischte Gruppe. 18 Kinder mit drei Erzieherinnen. Die Eingewöhnung verlief sanft und gut. Es gab immer mal wieder Probleme die er dort meistern musste. Ging aber denke ich immer gern. "Mams Du kannst jetzt gehen" Normale Probleme wie sie in der kita auftreten. Streit mit einem jungen. Reibereien. Einmal hatte er eine große wunde hinter dem Ohr. Wollte nicht darüber reden und keiner hatte was gesehen. . . aktuell: er mag nicht mehr gehen. Einen Tag ging der Abschied noch. Er war traurig aber es war ok. Ich traue ihm zu dass er es packt. Darum redeten wir darüber Wie er mit dem Gefühl umgehen kann (kam von ihm aus) und gingen morgens wieder los dieses mal gab es geschrei. Die Erzieherin musste ihn schreiend wegtragen. das tat auch mir sehr weh. Denn das vertrete ich eigentlich nicht aber ich dachte da muss er einmal durch jetzt Denke ich es war falsch Er ist seit dem extrem anhänglich traut sich nichts allein lässt sich auch von Tante nicht betreuen er hat sich in kurzer Zeit sehr geändert. Ich erkenne ihn nicht wieder das macht mir sorgen ist er mit der kita überfordert? Die Erzieherin meint, er ist kognitiv sehr weit für sein Alter. Er spielt nicht mit kindern in seinem alter und Kontaktaufnahme zu den älteren die ihn interessieten fällt ihm noch schwer ich denke er steckt er in einem großen Entwicklungsschritt, der ihn noch überfordert und von daher steckt er nun in einer Regression. was mache ich nun? Eine Woche ließ ich ihn nun Zuhause. ..... (Ich bin alleinerziehend und Denke dass ihm gewisse Entwicklungsschritte aufgrund fehlender zweiter bezugsperson Schwerer fallen -> loslösung. Und er aufgrund dessen regressiv reagiert. Aber das ist nur eine, meine, Vermutung. ---negative Trennungserfagrungen in der früheren Kindheit hatte er soweit nicht)

von Chris am 16.04.2015, 07:33



Antwort auf: plötzlicher Trennungsschmerz

Liebe Chris, Ihr Sohn hat nicht die Trennungsangst, weil Sie ihn einmal schreiend in der Kita gelassen haben. Viele Kinder haben eine Phase, in der sie nicht sehr gerne von Mama getrennt sind. Vielleicht mag Ihr Sohn in der Kita bleiben, wenn Sie ihm versprechen können, dass Sie beim Bringen oder Abholen noch ein Buch gemeinsam lesen, ein Puzzle legen o.ä., so dass Ihr Sohn merkt, dass Sie an seinem Tag teilhaben. Am Montag wird Ihr Sohn sicherlich nicht in die Kita gehen wollen. Er weiß nun, dass es die Möglichkeit gibt, zu Hause zu bleiben. Stellen Sie als Tatsache fest, dass Kinder in den Kindergarten gehen und Sie arbeiten gehen (falls Sie arbeiten) oder einkaufen müssen oder andere bestimmte Dinge erledigen. Vielen Kindern gibt es Sicherheit, wenn Sie konkret immer wieder gesagt bekommen, was Mama macht, während sie selbst in der Kita sind. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.04.2015



Antwort auf: plötzlicher Trennungsschmerz

Natürlich weiß er dass es die Möglichkeit gibt. Ich lasse ihn ja auch Zuhause wenn wenn er krank ist. Das hat er wirklich schon einmal versucht auszuspielen und ich bin natürlich hart geblieben. Es gab immer mal Zeiten in denen er weniger wollte. Wir konnten aber immer Wege finden. nur SO hat er noch nie reagiert. Warum meinen so viele Leute, dass ein Kind da durch muss? Warum heißt es dann "wenn du ihn nun Zuhause lässt bestätigst Du seine Angst" oder "jetzt hat er die Taktik raus"? Ich nehme die Gefühle ernst und überspiele sie nicht einfach. Wie es so viele tun. Und ist es nicht auch mal wert in die Richtung zu denken: die Kinder werden von uns in eine Welt gesteckt mit der Sie teilweise noch überfordert sind. Sie MÜSSEN dann jeden Tag dorthin. was ist wenn wir Erwachsene einen Job haben in dem wir uns nicht wohl fühlen? Suchen wir dann nicht auch nach Lösungen um diese Situation nicht dauerhaft aushalten zu müssen? Ja ich studiere. Und ja ich MUSS los. Müsste ich es nicht, würde ich ihn Zuhause lassen und anderweitig sozialen Kontakt ermöglichen.

von Chris am 18.04.2015, 07:10



Antwort auf: plötzlicher Trennungsschmerz

ich glaube auch das auch ein Grund für die Probleme die erschwerte Loslösung durch das Fehlen der 2.Bezugsperson sein könnte.Mein Mann ist beruflich viel tagelang unterwegs und ich bin auch fast eine Alleinerziehende,und bei uns kommt die Loslösung auch schwer in Gange.Habe viel Interessantes dazu im Forum von Dr.Posth gelesen. Kann es sein,das bei euch in der Kita etwas vorgefallen ist und er auch deshalb absolut nicht mehr hin will? Wenn sich das Verhalten des Kindes durch die Kita extrem ändert,dann sollte man irgendwie handeln.Darüber kannst du auch bei Dr.Posth lesen,steht unter Stichwort Eingewöhnung. Du bist alleinerziehend,kannst ihn leider erstmal nicht rausnehmen.Wechsel der Kita oder der wenigstens der Gruppe käme wohl auch nicht in Frage? Auf alle Fälle mit der Bezugserzieherin ernsthaft reden.

von sabs21 am 18.04.2015, 21:24



Antwort auf: plötzlicher Trennungsschmerz

Ich danke dir. Das Problem der Loslösung erkenne ich ebenso an. Ich habe die Arbeit von Dr. POSTH sehr geschätzt. Ruhe er in Frieden :( Ich habe diese Situation schon einmal gehabt und es als Regression aufgrund emotionaler Überforderung (auch Bezug zu Ablösung/fehlender Zweiter Ablöseperson) gesehen. Ihn Zuhause behalten, bis er sich die Sicherheit tanken konnte um danach weiter zu gehen. Das klappte gut. Darum auch Nun. ... ich denke dass diese Problematik von den Erzieherinnen einfach nicht erkannt oder anerkannt wird... ich denke auch, dass es GERADE DANN falsch ist zur Trennung zu zwingen. ....

von Chris am 19.04.2015, 21:34



Antwort auf: plötzlicher Trennungsschmerz

Ach und ob etwas vorgefallen ist, weiß ich nicht. Leider. ich weiß nur dass er mit Gleichaltrigen weniger spielt, lt Erzieherin, da er kognitiv weiter ist, und da nun die älteren Kinder interessanter findet. Da aber die Kontaktaufnahme schwer fällt und er es mit Trietzen und so versucht. Was natürlich nicht ankommt... nun bei einem Gespräch meinte sie aber plötzlich dass alles gut sei und er immer mit Kindern spielen würde. Für mich nun fragwürdig. Warum sagt sie es nun so? Um die Mutter zu beruhigen? Es wird nicht wirklich nach Lösungen gesucht. Man wird als Mutter abgestempelt die es schlichtweg zu eng sieht...

von Chris am 19.04.2015, 22:17