Null Frustrationstoleranz bei fast dreijähriger

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Null Frustrationstoleranz bei fast dreijähriger

Hallo, ich wende mich heute wegen meiner grossen Tochter an sie. Lena ist fast drei und war immer schon ein sehr aktives, lebendiges, aber auch oft unzufriedenes Kind. Sie ist sehr ungeduldig und oft leider auch sehr Ich bezogen.Kommt es zu Konflikten, was in dem Alter ja an der Tagesordnung ist, rastet sie völlig aus. Sie schreit, brüllt, macht sich vor Wut ganz steif und lässt sich überhaupt nicht beruhigen. Es können die banalsten Dinge sein, die sie so ausrasten lassen. Heute passierte es auch wieder und ich habe 1Std. versucht sie ruhig und geduldig wieder herunterzuholen. Sie lässt mich dann aber auch kaum an sich heran, obwohl sie sonst ein absolutes Mama Kind ist. Nach der Std. platzte mir leider der Kragen und ich wurde laut. Im Nachhinein ärgere ich mich für mein Verhalten, aber sie bringt mich derzeit so an meine Grenzen, das mein Geduldsfaden einfach sehr dünn ist. Ich bin auch nur ein Mensch. Wir haben uns dann aber doch irgendwann vertragen und über alles gesprochen. Heute abend als ich meine kleine Tochter ins Bett gebracht habe, habe ich Lena gebeten solang in ihrem Zimmer zu warten, was sie natürlich nicht tat. Dadurch wurde das Zubettbringen der Kleinen zu einer richtigen Tortur, da diese von Lena völlig abgelenkt war. Ich habe mit Lena geschimpft und ihr versucht zu erklären, das so etwas nicht geht und sie doch bitte auf Mama hören solle. Ich weiss, sie ist noch keine drei, aber ein bisschen muss sie das doch auch verstehen, oder? Erwarte ich zuviel? Wie kann ich ihr helfen besser mit solchen Situationen umzugehen und vorallem besser mit Frust umzugehen. Auch sie muss doch lernen, das nicht immer alles sofort geht und nicht immer alles erlaubt wird. Ich bin über jeden Rat und Tipp sehr dankbar. Maike mit Lena und Merle.

von Fidibuss am 17.02.2014, 20:10



Antwort auf: Null Frustrationstoleranz bei fast dreijähriger

Liebe Maike, helfen Sie ihrer Tochter mit einem Wutkissen. Auf das kann sie schlagen, beißen, treten etc. Zeigen Sie ihr in einer ruhigen Minute, was sie alles damit machen kann und reichen es ihr, wenn Sie wütend wird. Müssen Sie "Nein" sagen, dann haben Sie möglichst ein Gegenangebot parat. Beispiel: Lena möchte Kekse, soll sie aber nicht. Sagen Sie ihr, " du kannst keine Kekse haben, aber ich kann dir einen Apfel klein schneiden." Dann braucht sie nicht erst wütend über das Nein zu werden, sondern kann gleichzeitig über das Gegenangebot nachdenken. Viel mehr können Sie nicht tun, außer konsequent zu bleiben. Lena wird irgendwann merken, dass all´ ihr Schreien etc. keinen Erfolg hat und es einstellen. Führen Sie doch abends ein Ritual ein, wenn Sie Merle ins Bett bringen müssen. Vielleicht kann Lena in der Zeit in ihrem eigenen Zimmer oder auf dem Sofa eingekuschelt noch eine CD hören. So hat sie ganz konkret eine "Aufgabe". Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 18.02.2014