Frage: Normale Entwicklung?

Hallo liebe Frau Ubbens, meine Tochter ist nun 2 3/4 und hat einen drei Monate alten Bruder. Wir bemühen uns beide Kinder im Sinne der Ansätze von Dr. Posth zu erziehen. Meine Tochter war bis vor kurzem noch eher zurückhaltend, aber schon immer recht selbständig. Nach der Geburt unseres Sohnes nahm die Selbständigkeit noch einmal zu: Sie will vieles selbst machen, bei allem mithelfen, ist trocken geworden, zieht sich selbst an, schließt ihren Reißverschluss, räumt ihre Sachen teils ohne Aufforderung auf, will ihr Brot schmieren, sich einschenken,... Die Zurückhaltung hat sie seit der Geburt gegenüber Erwachsenen deutlich abgelegt. Sie geht freundlich auf sie zu, erzählt, bittet um Dinge, wenn sie etwas will, ist neugierig,...bei Gleichaltrigen ist sie teils ängstlich oder zurückhaltend teils offen und aufgedreht, teils kommandierend. Sie fordert in Situationen in denen sie nicht weiterkommt sehr oft Mamas Hilfe und zwar nur Mamas Hilfe. Weder Papa noch Oma zählen dann. Wenn Mama nicht kann, gibt sie sich manchmal mit Papa oder Oma zufrieden. Oft fordert sie jedoch lautstark Mama. Auch beim Buchlesen oder Spielen ist Mama Hauptperson. Sie trotzt zwar, jedoch bleibt alles im Rahmen und wir hatten noch nie die berühmte Supermarkt -Situation. Mit Hilfe von Ablenkung, Erklärung oder Akzeptanz bekommen wir die Situationen oft in den Griff, was sicher daran liegt, dass sie sprachlich sehr fit ist. Zu ihrem Bruder ist sie meistens lieb. Manchmal möchte sie in auf den Mond schießen oder hauen. Wir versuchen auch hiermit mit Verständnis und Erklärungen sowie Regeln umzugehen. Mein Mann nimmt sich Zeit für unsere Tochter und wir machen viel als Familie. Er bringt sie jeden Abend ins Bett und macht öfter Ausflüge ins Schwimmbad mit ihr. Er bietet ihr auch bei allen Arbeiten, bei denen es möglich ist an, mitzukommen und zu helfen, was sie kaum wahrnimmt. Mama bleibt der Favorit. Das macht mir Sorgen ist, dass sie oft bei Mama bleiben will und mich insgesamt deutlich bevorzugt. So ergibt es sich immer öfter, dass mein Mann nach der Arbeit freudig begrüßt wird und sie ihm dann den Bruder aufquatscht, um neben Mama in der Küche zu spielen, obwohl mein Mann ihr Exklusivzeit bietet. Ich frage mich, ob diese Entwicklung normal ist oder ich sie unbewusst zu sehr an mich binde, obwohl ich stets darum bemüht war und bin, sie machen zu lassen und wenig zu gängeln. Allerdings bin ich insgesamt aufmerksamer und etwas zugewandter als mein Mann. Ich mache mir um die Loslösung Sorgen. Besonders da ich meinen Mann öfter vor meiner Tochter kritisiere und manchmal mit ihm vor ihr streite. Wir führen insgesamt aber eine harmonische und liebevolle Ehe Alles in allem frage ich mich, ob die Entwicklung meiner Tochter richtig verläuft und ob ich sie mit meinem Verhalten zu sehr an mich binde. Vielen Dank für ihre Arbeit Nina

von nina229 am 26.05.2016, 07:25



Antwort auf: Normale Entwicklung?

Liebe Nina, die Entwicklung Ihrer Tochter verläuft ganz normal. Sie zeigt ein ganz normales alterstypisches Verhalten, in jeglicher Hinsicht. Sie binden Ihre Tochter nicht zu sehr an sich. Wichtig ist, dass sie sich auf andere Personen einlassen kann und das kann sie. Dass sie dem Papa das Brüderchen "aufdrückt" zeigt nur, dass sie auch Zeit mit Mama alleine haben möchte, denn schließlich ist jetzt immer das Baby auch bei Mama und selbst wenn es ganz friedlich für sich auf der Decke liegt, ist es immer irgendwie da und sie hat Mama nicht ganz für sich alleine. Auch dieses Verhalten ist ganz normal. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 26.05.2016



Antwort auf: Normale Entwicklung?

Kurzer Nachtrag: Sind wir bei anderen Kindern zum Spielen, stürzt sie sich oft auf deren Mütter. Erzählt ihnen etwas, fordert sie zum Spielen auf, will mit ihnen Bücher lesen...

von nina229 am 26.05.2016, 07:34



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