Meine Tochter hat sich zum negativen entwickelt

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Meine Tochter hat sich zum negativen entwickelt

Meine Tochter 22 Monate ist seit ein paar Wochen sehr anstrengend Sie weint bei jedem bisschen ob beim spielen draußen Oder am See beim schwimmen. Egal was wir machen es ist ihr nichts recht. Sie weint bei einer Biene oder fliege oder ein roller der vorbei fährt auf der Straße wenn sie alleine auf der Terrasse spielt. Wir haben noch einen 10 Monate alten Sohn hat es vielleicht damit was zu tun? Unsere Tochter macht uns den Alltag ziemlich schwer wir wissen uns keinen Rat mehr. Ich muss dazu sagen seit Monaten wird unsere Tochter nachts aus dem Schlaf gerissen durch lärm seitdem sagt sie zu fast jedem Geräusch das es laut ist und weint. Ich kenne so meine Tochter nicht sie war immer fröhlich und hat immer Spaß gehabt. Sie will immer das ich alles mit ihr zusammen mache und immer mit ihr mitgehe wenn ich sage nein weint sie gleich. Was soll ich noch machen ich weiß mir keinen Rat mehr. Liebe grüße sindy

von Sindyhaase am 20.06.2017, 15:48



Antwort auf: Meine Tochter hat sich zum negativen entwickelt

Liebe Sindyhaase, Ihre Tochter musste ihre Mama schon sehr früh teilen. Sie sucht und braucht ganz viel Aufmerksamkeit. Das Baby bekommt vermutlich aufgrund seines Alters viel Aufmerksamkeit und von Ihrer Tochter werden schon viel mehr Dinge erwartet. Sie möchte noch gar nicht so selbständig sein. Sie möchte das Baby sein, das viel Nähe von Mama bekommt. Das Baby weint oft und Mama kümmert sich. Ihre Tochter hat sich vermutlich unterbewusst einen Weg gesucht, die Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie möchte Sie damit nicht ärgern. Sie kann es nicht bewusst steuern. Zudem machen Kindern oft plötzlich Dinge Angst, die vorher keine Angst gemacht haben. Das ist ganz normal und wird sich im Laufe der kommenden Monate verwachsen. Schenken Sie Ihrer Tochter die Aufmerksamkeit, die sie sucht und gerne immer dann, wenn Sie Zeit dafür haben, damit sie diese nicht durch "negatives" Verhalten einfordern muss. Haben Sie gerade keine Zeit, begründen Sie Ihr Nein mit wenigen Worten: "Mama kommt, wenn sie sich die Hände gewaschen hat." o.ä. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 22.06.2017



Antwort auf: Meine Tochter hat sich zum negativen entwickelt

Hallo Frau Ubbens Vielen Dank für Ihre Antwort Ich habe mir schon fast so etwas gedacht das meine tochter aufmerksamkeit sucht. Wir spielen sehr oft zusammen auch ohne ihren Bruder aber trotzdem meckert und weint sie dann manchmal gleich wenn ihr irgendwas nicht passt. Ich versteh es halt manchmal nicht ich versuche vieles um sie glücklich zu sehen aber manchmal funktioniert es leider nicht. Es macht mich sehr traurig sie so zu sehen. Selbst wenn wir zusammen am See sind und Papa mit Sohn spielt und ich mit ihr meckert sie manchmal trotzdem Rum und weint gleich. Ich frage sie was denn los ist aber das sagt sie mir noch nicht. Wenn ich ihr sage komm Mama spielt mit dir muss alles nach ihrem Kopf gehen sonst schimpft und weint sie gleich wieder. Wenn ich mal sage Mama kommt gleich wieder oder Mama geht nur schnell auf Toilette ist es genau so. Ich kann doch nicht 24 Std. Nur spielen. Was soll ich da anders machen? Danke liebe grüße sindy

von Sindyhaase am 23.06.2017, 14:31



Antwort auf: Meine Tochter hat sich zum negativen entwickelt

Liebe Sindy, wie schon geantwortet, schenken Sie Ihrer Tochter viel Aufmerksamkeit. Dies kann z.B. auch in Form von Einbeziehung in die Hausarbeit sein. Der Tag Ihrer Tochter sollte weiterhin viel Struktur haben, an der sie sich langhangeln kann. Sie sollten versuchen, ruhig zu bleiben, wenn Ihre Tochter weint und möglichst nicht gereizt reagieren. Trösten Sie sie ggfls.. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter genügend Schlaf bekommt und nicht aufgrund von Schlafmangel entsprechend gereizt ist. Legen Sie immer wieder Pausen ein, in denen Sie Ihrer Tochter z.B. vorlesen. So kann sie entspannen und muss sich nicht über Dinge aufregen, die ihr gerade nicht gelingen. Halten Sie noch ein wenig durch. Oft sind die Kinder für einige Wochen, leider manchmal auch Monate so unausgeglichen und dann wieder das fröhliche Kind wie zuvor. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.06.2017