Kindergartenwechsel nach Elterngespr'ch

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kindergartenwechsel nach Elterngespr'ch

Sehr geehrte Frau Ubbens, nach einem Gespräch heute in unserem Kindergarten, möchte ich mich an Sie wenden. Unsere Tochter 4,5 Jahre alt scheint, nach aussagen der Erzieherin massive Verhaltensauffälligkeiten zu zeigen. Sie sei aggressiv den Erzieherinnen und anderen Kindern gegenüber. Dies ginge so weit, als dass die Erzieherinnen keine andere Wahl sehen als dieses "Problem" extern zu behandeln. Dazu ist zu sagen, dass unsere Tochter zu Hause weder aggressive Verhaltensweisen noch sich sonderlich auffällig, außerhalb des Rahmens ihres Entwicklungsstandes, benimmt. Sie ist ein fröhliches kleines Mädchen mit dem Drang nach Individualität und Augenhöhe. Sie reagiert frustriert, wenn man sie als Kleinkind behandelt und ebenfalls, wenn man ihr keine logischen Erklärungen zu Regelstellungen aufzeigt. Sie hinterfragt permanent, warum gewisse Regeln bestehen und versteht logische Erklärungen. Dies wird in ihrer Einrichtung als "Problem" aufgezeigt. Sie würde frustriert und impulsiv reagieren, wenn man sie autoritär maßregelt. Dazu wurde uns gesagt, dass man schon "alle Möglichkeiten ausgeschöpft" hätte und man nicht mehr weiter wisse.Was genau gemacht wurde wird uns nach wie vor vorenthalten. Sie sei so gewalttätig, dass die Mitarbeiter blaue Flecke davontragen würden. Man wolle vermeiden, dass sich unsere Tochter ins "Auswärts" schießt und man sie lieber als Teil der Großgruppe sehen will. Auf meine Frage hinaus, ob sie denn mit meiner Tochter auf Augenhöhe kommunizieren und sie nach ihren Gefühlen fragen würde, kam betretenes Schweigen. Zu Hause erzählt sie nichts von diesen Problemen, jeder Punkt der von den Erzieherinnen angesprochen wurde war uns völlig neu und bestünde, nach ihren Aussagen schon seit Monaten. Nun ist unsere Frage ob es nicht eventuell an den sehr strengen und straffen Strukturen, die eine Individualförderung unseres Kindes nahezu unmöglich macht, dass unser Kind sich so massiv frustriert und aggressiv verhält? Kann es sein, dass unser Kind aufgrund von Unterforderung so aggressiv gegenüber den Erziehern reagiert? Von den Erziehern kamen auch keine Lösungsansätze, wie man sich dieser Tatsache stellen könnte, die Rede war ausschließlich dem Wohlergehen der Mitarbeiter und dem reibungslosen Ablauf der Tagesstruktur gewidmet. Was denken Sie über so ein Verhalten und solchen Aussagen der Erzieherinnen? Mit freundlichem Gruß

von Guinnie am 07.03.2017, 11:49



Antwort auf: Kindergartenwechsel nach Elterngespr'ch

Liebe Guinnie, haben Sie nachgefragt, in welchen Situationen Ihre Tochter gewalttätig wird? Zeigt sie dieses Verhalten nur gegenüber den Erziehern oder auch gegenüber anderen Kindern? Sind es vornehmlich die Gruppenerzieher oder sind auch die Erzieher in den anderen Gruppen betroffen? Suchen Sie noch einmal das Gespräch und klären diese Fragen und wie die Erzieher bisher damit umgegangen sind. Ggfls. ist ein Gespräch im Beisein der Leitung sinnvoll. Besprechen Sie auch die Möglichkeiten, die der Kindergarten sieht und welcher Handlungsbedarf für notwendig erachtet wird. Das Verhalten Ihrer Tochter wird vermutlich nicht an Unterforderung liegen. Dennoch können Sie nach der Einschätzung der Erzieher fragen, ob sich Ihre Tochter ihrem Entwicklungsstand entsprechend beschäftigt oder auch beschäftigt wird. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 08.03.2017



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