Guten Morgen,
mein Mann und ich sind nervlich gerade am Ende. Unsere Tochter, 3, quengelt fast den ganzen Tag. Wegen jeder Kleinigkeit schreit sie und Erklärungen oder ähnliches helfen nicht. Wir versuchen ihr entgegen zu kommen, aber nichts hilft. Es geht morgens los und derzeit in der Nacht weiter. Sie wacht nachts ein Mal schreiend und weinend auf. Wenn wir sie beruhigen wollen und anfassen, dreht sie durch und schreit wie am Spieß. Ich weiß nicht ob es ein Nachtschreck ist, weil sie trotzdem irgendwie da zu sein scheint. Mich lehnt sie meistens total ab und will am liebsten den ganzen Tag bei Papa sein. Es ist für uns alle schlimm und geht jetzt schon viel zu lange so. Meine Fragen sind dazu:
1. Was kann man gegen ständiges Gemaule, Geschrei tun?
2. Wie kann man ihr nachts helfen und langfristig den Schlaf verbessern?
3. Was kann ich dagegen tun, dass sie nur Papa will und mich ständig wegstösst?
Danke für die Hilfe!
von
Sinjah
am 28.03.2017, 02:14
Antwort auf:
Kind quengelt, schreit, auch in der Nacht
Liebe Sinjah,
geben Sie klare Strukturen und Regeln vor. Diese werden Ihrer Tochter Halt geben. Und auch Sie können sich daran orientieren. Jeden Tag gelten die gleichen Abläufe und es gibt wenig Grund zu quengeln. Meckert Ihre Tochter, dann weisen Sie sie auf die geltenden Regeln hin und bleiben dabei konsequent.
Gibt es z.B. Gemecker bei der Kleiderwahl am Morgen, dann kann eine Regel lauten, dass Mama die Hose aussucht und Töchterchen das Shirt. Sie können die Shirts, die sie nicht anziehen soll vorher (heimlich) weggelegt haben. Ihre Tochter bekommt somit die Möglichkeit mitzuentscheiden und wird sich gut dabei fühlen. Ähnlich können Sie in anderen immer wiederkehrenden "Streit"situationen handeln.
Nachts verarbeitet Ihre Tochter die Ereignisse des Tages. Da die Tage von vielen nervlichen Anstrengungen geprägt sind (quengeln, schreien, Unzufriedenheit) ist auch der Schlaf entsprechend belastet. Gehen Sie am Nachmittag viel mit Ihrer Tochter nach draußen. Kinder sind an der frischen Luft meist wesentlich ausgeglichener als im Haus. Vor dem Schlafengehen gönnen Sie Ihrer Tochter eine kleine Massage, die Sie z.B. in eine kleine Geschichte verpacken können. Backen Sie z.B. eine Pizza auf Ihrem Rücken. Teig kneten, Teig rollen usw. Womöglich wird diese Kombination zu einem besseren Schlaf führen.
Fast alle Kinder haben eine Phase, in der sie, sobald beide Elternteile präsent sind, sich nur einem Elternteil zuwenden und den anderen scheinbar ablehnen. Die Kinder wollen die ganze Aufmerksamkeit von einer Person. Sind beide Elternteile da, haben sie die Befürchtung, dass die Elternteile sich gegenseitig Zeit schenken und entsprechend weniger Aufmerksamkeit für sie bleibt.
Da es sich um eine Phase handelt, müssen Sie sich noch ein wenig gedulden und Ihre Tochter wird von ganz alleine verstanden haben, dass sich Mama und Papa auch zeitgleich um sie kümmern können, ohne dass ihr Zeit bzw. Aufmerksamkeit genommen wird.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 28.03.2017