Guten Tag
Meine sechsjährige Tochter (Kindergartenkind) war schon immer recht launisch und hat viel und schnell geweint (oft auch hysterisch, wenn etwas nicht so gelaufen ist, wie sie es wollte).
Ich habe viel mit ihr gearbeitet in puncto Selbstregulation. Eine Zeit lang ging es besser, zur Zeit wieder gar nicht.
Sie ist morgens sehr launisch, findet immer einen Grund zum Nörgeln, trödelt, will sich anziehen lassen.
Ein Bespiel: Wir richten schon abends ihre Anziehsachen her, weil es sonst immer zu Stress gekommen ist (weil nichts gepasst hat). Nun ist es so, dass immer etwas ziept und drückt, etwas stört und nervt. Und schon ist sie auf 180.
Sie will nicht Haare frisieren, dann stört sie eine Spange, dann dies und jenes. Geht man darauf ein, kommt das nächste, das stört. Bis man nahe dem Nervenzusammenbruch ist.
Sie ist da wirklich unerbittlich.
Noch ein Beispiel: Ich hole sie ab, noch ist sie super gelaunt, doch dann beginnt die Quengelei, sie will das, und das, nein, das will sie nicht...
Wir haben ausgemacht, dass sie - wenn wir zum Bäcker gehen - unter drei Vorschlägen etwas aussuchen darf (sonst wird es Stress pur!), doch auch das klappt nicht.
Kurz: Sie ist irre anstrengend. Ich versuche sehr geduldig zu sein. Habe hier im Forum Tipps mitgenommen (etwa Kleidung am Abend vorbereiten).
Aber nichts hilft wirklich, sie findet immer einen neuen Grund für Nörgeln und Geschrei. Ich versuche klare Regeln vorzugeben und halte mich daran. Auch das hilft nur begrenzt. Immer findet sie einen Grund zum Ausflippen.
Haben Sie einen Rat?
Wie kann ich ihr und uns besser helfen?
Sie hat noch zwei Geschwister (älter und jünger).
Danke Edith
von
edina
am 26.04.2017, 14:28
Antwort auf:
Kind launisch, reizbar und nörgelt viel
Liebe Edith,
wie verhält sich Ihre Tochter, wenn sie im Kindergarten ist, bei Freunden oder Freunde zu Besuch hat? Zeigt sie ihre Launen nur Ihnen gegenüber? Sucht Ihre Tochter durch ihr Verhalten Ihre Aufmerksamkeit? Ich gehe bei meiner weiteren Antwort davon aus, dass Ihre Tochter ihr Verhalten nur im familiären Umfeld zeigt.
Gerade die mittleren Kinder suchen verstärkt Aufmerksamkeit. Sie sehen, dass die großen Geschwister schon mehr können und dürfen und die kleineren Geschwister noch mehr betüdelt werden als sie selbst. Die mittleren Kinder einer Geschwisterfolge sehen sich dabei oft nicht bzw. sie spüren nicht die Aufmerksamkeit, die auch sie bekommen.
Wenn Sie sich allein mit Ihrer Tochter beschäftigen, benennen Sie es genauso. "Jetzt spielen wir beide alleine ein Spiel zusammen."
Wecken Sie Ihre Tochter morgens früher, damit sie genügend Zeit hat, ihre Laune runter zu fahren. Bieten Sie ihr an, dass Sie ihr morgens beim Anziehen helfen. Klare Regel: Nörgelt sie, verlassen Sie das Zimmer. Kündigen Sie es schon vor dem Anziehen an und erinnern während des Anziehens nur einmal, wenn es nötig ist. Ggfls. muss Ihre Tochter darüber lernen, dass, wenn sie sich dann nicht selbst anzieht, im Schlafanzug in den Kindergarten gebracht wird.
Sie selbst sollten bei alledem ruhig bleiben. Ihre Tochter muss ggfls. dadurch lernen, dass sie alleine da steht, wenn sie nicht mit der Nörgelei aufhören mag.
Beim Bäcker lassen Sie Ihrer Tochter die freie Auswahl. Kann sie sich nicht entscheiden, verlassen Sie das Geschäft wieder. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein. Nur durch klares Vorgehen wird Ihre Tochter lernen, dass ihr Verhalten nicht zum Erfolg führt.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 28.04.2017
