Hallo Frau Ubbens,
ich bräuchte mal Ihre Hilfe:
Unsere Tochter wird bald 17 Monate. Sie ist ein sehr aufgewecktes, neugieriges und temperamentvolles Kind. Sie konnte mit 10 Monaten laufen und ist auch so ständig in Bewegung.
Sie liebt Tanz- und Bewegungsspiele, ist gern an der frischen Luft. Zwar kann ich auch mal ein Buch mit ihr anschauen, aber zu lange ruhig sitzen geht nicht. Während andere Kinder brav auf Mama’s Schoß sitzen, wetzt unsere Kleine schon wieder rum.
Auch macht sie momentan all das, was sie eigentlich nicht sollte. Es kommt uns so vor, wie wenn sie die Grenzen voll austesten würde. Manchmal bin ich den ganzen Tag am Schimpfen und Nein-Sagen.
Manchmal habe ich das Gefühl, wie wenn ihr auch langweilig wäre. Aber ich kann doch nicht täglich neue Sachen machen, damit sie Unterhaltung hat. Ich verbringe sehr viel Zeit mit ihr – aber manchmal muss auch ein bisschen Haushalt sein. Ab Januar kommt sie dann für täglich 4 Stunden in die Kinderkrippe.
Sind das normale Entwicklungsschritte – vor allem mit dem Grenzen austesten? Wie kann ich dem am Einfachsten entgegentreten? Ist dieses „ständig in Bewegung sein“ normal für ihr Alter? Wie kann ich mit dem Temperament meiner Tochter gut umgehen?
Was bedeutet das Thema "Frühförderung"?
Vielen Dank und viele Grüße
von
Arwen_79
am 01.12.2014, 19:49
Antwort auf:
Kind ist ständig in Bewegung
Liebe Arwen_79,
Ihre Tochter zeigt ein ganz normales Verhalten. Kinder sind in ihrem Temperament sehr unterschiedlich, auch schon die Kleinen. Das eine Kind kann sich stundenlang Bücher angucken, das andere möchte immerzu auf Kisten klettern und toben. Dazwischen bewegen sich die Temperamente und so unterschiedlich sich die Kinder verhalten, alles ist in Ordnung und es gibt keinen Grund zur Sorge.
Lassen Sie sich auf den Bewegungsdrang Ihrer Tochter ein. Gehen Sie viel nach draußen, besuchen Sie eine Mutter-Kind-Turngruppe etc.
Das Grenzen austesten ist ein ganz normaler Entwicklungsschritt. Immer wieder werden die gleichen Sachen ausgetestet, um zu erfahren, ob das, was gestern Gültigkeit hatte, auch heute noch gilt. Diesbezüglich heißt es, Ruhe bewahren und das Kind immer wieder von dem "Verbotenen" wegholen und eine andere Beschäftigungsmöglichkeit anbieten.
Frühförderung ist sehr vielschichtig. Angefangen bei sehr kleinen Kindern, die z.B. Wahrnehmungsdefizite zeigen oder in ihrer fein- und grobmotorischen Entwicklung ein wenig zurück liegen bis hin zu Kleinkindern mit Konzentrationsschwierigkeiten und agressiven Auffälligkeiten. Die Bandbreite ist sehr groß. Die Frühförderung ist individuell auf das Kind abgestimmt. Die Frühförderung kommt i.d.R. ins Haus / Kita und beobachtet die Kinder spielend und geht auch spielersich an die Förderung heran. Gezielt getestet wird nicht, eher genau beobachtet und gefördert.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 02.12.2014