Guten Tag Frau Schuster, hallo an alle,
ich brauche dringend einen Rat. Meine Tochter ist nun knapp 16 Monate alt. Ich bin seit ihrer Genurt zu Hause und kümmere mich um fast alles, was die Kindererziehung und den Haushalt angeht. Es war schon immer so, dass sie sehr zu anderen (Papa, Oma) gestrebt hat und ich, sobald jemand anderes auch da war, völlig abgemeldet war. Anfangs hat mich das irritiert, dann habe ich es ein wenig genossen. Mittlerweile bin ich aber wirklich verzweifelt und weiß mir nicht mehr zu helfen. So lange wir morgens allein sind, ist alles in Ordnung. Klar, sie probiert ihre Grenzen aus, aber wr kommen gut zurecht. Sobald aber ihr Vater von der Arbeit nach Hause kommt, ist siewie ausgewechselt. Sie will nur noch zu ihm, schiebt mich weg, spuckt mir das Essen aus, lässt sich nicht wickeln. Bei Papa ist das alles kein Problem. Wenn ich ihr etwas verbiete - und ich gehe wirklich sparsam mit meinen neins um - rennt sie weinend zu Papa und lässt sich trösten und flieht nahezu vor mir. Heute hatten wir sogar die Situation, dass sie gestürzt ist ubd sich weh getan hat. Als ich sie trösten wollte, hat sie sich losgerissen, nach mir geschlagen und ist zu Papa gerannt. Im Spielkreis lässt sie sofort meine Hand los ( schon beim ersten Besuch) und setzt sich auf den Schoß eines vollkommen fremden Mutter und lässt mich links liegen.
Ich habe das Gefühl, als Mutter völlig versagt zu haben und für mein Kind nur die Notlösung zu sein, mit der es eben auskommen muss, bis jemand besseres kommt. Sie fragt nicht einmal nach mir, wenn ich ausnahmsweise einmal etwas ohne sie mache. Das scheint ihr egal. Was mache ich falsch?
Gruß, Lenchen
von
Lenchen287
am 12.01.2015, 20:52
Antwort auf:
Immer nur die Notlösung
Liebe Lenchen,
Sie haben nichts falsch gemacht. Ihre Tochter ist sehr selbstbewußt und neugierig. Sie strebt nach Neuem (Papa, Spielkreismütter etc.), da sie die anderen Personen nicht dauerhaft um sich hat, so wie fast immer die Mama.
Sie sind ihre engste Bezugsperson, darum probiert sie sich bei Ihnen am meisten aus und rebelliert z.B. beim Wickeln. Sie weiß um Ihr Vorgehen und weiß, Sie lieben sie und sind weiterhin für sie da. Deshalb macht Sie es vornehmlich bei Ihnen.
Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken. Freuen Sie sich über Ihr selbstbewußtes kleines Mädchen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 13.01.2015
Antwort auf:
Immer nur die Notlösung
Hallo,
ich bin keine Expertin sondern auch nur eine Mama, aber ich erlaube mir Dir folgendes zu sagen:
Nein, Du bist keine Notlösung -Du bist die Mama :-)
Und wenn ich das richtig gelesen und verstanden habe dann bist Du eine Mama die sich kümmert, erzieht und Grenzen aufweist und eben die meiste Zeit für sie da ist.
Ich glaube Du machst Nichts falsch, sondern sehr viel richtig.
Für Deine Tochter bedeutet das viel Sicherheit und gibt Ihr Selbstbewußtsein, sogar so viel das sie zu anderen Mamas im Spielkreis Vertrauen fasst und ganz unbedarft hinläuft ohne Negatives zu erwarten.
Es bedeutet auch, das sie schon verstanden hat das bei Mama eben nicht alles erlaubt ist und das ist bei Papa nicht so klar...es kann ein wenig dauern bis sie merkt das der Papa genauso streng ist wie die Mama (er ist aber wahrscheinlich nicht den ganzen Tag da und kann allein deshalb schon nicht so oft "Nein" sagen).
Wichtig ist das der Papa immer auf Mamas Seite ist (zumindest vor dem Kind) :-)
Sie vermisst Dich nicht wenn Du weg bist?
Es könnte durchaus sein das sie ganz sicher weiß das Du zurückkommst und sie sich dort,wo sie ist, mit den Menschen die bei ihr sind wenn Du weg bist sehr wohl und sicher fühlt (mit dem Wissen Mama kommt wieder).
Mamas sind "immer da",sie sind auch mal ernst und streng und ein Kind lernt, das es nicht Alles bestimmen kann.
Das ist aber nicht so einfach für die Kinder und sie probieren es natürlich trotzdem.
Das sie es so macht und probiert könnte bedeuten: sie ist clever, selbstbewußt und selbstsicher.
So gesehen alles richtig gemacht und sie liebt Dich ganz bestimmt sehr.
Je klarer und sicherer Du Dir selbst bist (in Deinen Handlungen) desto mehr kannst Du ihr vermitteln: "Zu Hause mit meiner Mama läuft das so uns so"
Das ist verlässlich, sicher und gibt Geborgenheit.
"Zeit mal zu schauen wie das bei Anderen ist und wie ich da weiter komme"
;-) - und das macht sie :-)
von
Sabelli
am 13.01.2015, 10:12
Antwort auf:
Immer nur die Notlösung
Vielen Dank für die lieben und aufmunternden Worte :)
von
Lenchen287
am 19.01.2015, 12:23
