Hallo,
mein 8 jähriger Sohn, geht in die 2. Klasse, ich bin alleinerziehend und zum Vater besteht überhaupt KEIN Kontakt. In letzter Zeit ecke ich immer mehr mit meinem Sohn aneinander. Ich erteile Verbote und schnauze rum. Wie und was genau, möchte ich jetzt nicht näher eingehen.
Ich hätte nur gern Büchertipps, für mich als alleinerziehende Jungsmama (damit ich besser mit ihm umzugehen lerne), können sie mir da eins oder mehrere empfehlen?
Danke
von
HappyFamily2008
am 12.09.2016, 23:23
Antwort auf:
Ich weis ich bin zu streng zu meinem Sohn
Liebe HappyFamily2008,
Als Buch kann ich "Jungen!: Wie sie glücklich heranwachsen" von Steve Biddulph empfehlen.
Meine Vorrednerin hat einen tollen Tipp bzgl. der eigenen Achtsamkeit gegeben. Vielleicht ist das auch etwas für Sie. Tatsächlich liegt das elterliche "Erziehen" durch Schimpfen und Verbote erteilen, oftmals mit der eigenen nicht wahrgenommenen Achtsamkeit zusammen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 13.09.2016
Antwort auf:
Ich weis ich bin zu streng zu meinem Sohn
Hallo,
das Problem an Erziehungsbüchern ist, dass die Ratschläge darin zwar sehr einleuchtend sind. Dass man aber deshalb seine Genervtheit, Reizbarkeit und seine Aggressionen kein bisschen besser in den Griff bekommt. Die eigenen Emotionen besser zu kontrollieren, dabei hilft nur das Einüben neuer Verhaltensmuster im Alltag. Das geht nicht allein durch Einsicht, indem man also liest und versteht, wie es richtig wäre. Sondern nur durch Training.
Klar, ein Buch kann hier durchaus einen Anschubs geben. Allerdings weniger ein Erziehungsratgeber über Jungs (der das eigene, emotionale Problem ja nicht thematisiert), sondern eher ein Buch über Achtsamkeits-Training. Ich selbst war früher auch zu aufbrausend gegenüber meinen Kindern. Ich wollte das nicht mehr. Ich habe dann angefangen, die Methode der Achtsamkeit zu üben. Man bemerkt damit viel früher, wenn man gerade dabei ist, ungeduldig zu werden, schon bei den ersten Anzeichen. Die Wahrnehmung wird feiner, vor allem aber bewusster. Nicht nur bei der Kindererziehung, sondern bei allem. Man geht anders mit sich, dem Kind, mit anderen Menschen um.
Und weil man bewusster wahrnimmt, was gerade mit einem selbst passiert, kann man auch bewusster (und viel früher) darauf reagieren - anstatt unkontrolliert zu explodieren und loszuschimpfen, ohne das wirklich steuern zu können. Umgekehrt nimmt man auch besser wahr, wie es dem Kind gerade geht, und warum es sich jetzt so verhält, wie es das tut. Ich wünschte, ich hätte das mit der Achtsamkeit noch viel früher gelernt, denn es passiert mir jetzt nur noch sehr selten, dass ich schimpfe.
LG
von
Astrid
am 13.09.2016, 10:51