Hallo Frau Ubbens,
meine Tochter (5) und mein Sohn (3) streiten sich wie es im Buche steht. Sie will immer das Spiel bestimmen und ist mega eingeschnappt, wenn ihr Bruder (oder andere Kinder) nicht nach ihren Regeln spielen wollen. Da alles erklären nie etwas gebracht hat, habe ich sie machen lassen, in der Hoffnung, dass sie schon merkt, dass die anderen dann nicht mit ihr spielen wollen. Ihre Freunde kommen sie inzwischen nichtmehr besuchen, weil sie nur "rumbockt". Ich denke, sie ist halt so und habe aufgegeben sie ändern zu wollen. Spielt sie bei anderen, verhält sie sich vorbildlich.
Jetzt manipuliert sie ihren kleinen Bruder wo es nur geht, inzwischen hat er aber auch keine Lust mehr drauf. Sie spielen viel Memory, was am Anfang gut klappt, aber fast immer im Streit endet, sofern ich nicht mitspiele. Wenn sie aber gegen ihren Bruder verliert, oder er keine Lust auf ihre selbst aufgestellten Regeln hat, rastet sie aus. Sie setzt sich auf das Spiel, reißt ihm alles aus der Hand und kneift ihn. Ich gehe natürlich dazwischen, denn grobes Verhalten ist hier garnicht erlaubt, aber in wieweit soll ich denn eingreifen? Auch wenn sie sich "nur" anschnauzen?
Soll ich sie garnicht alleine miteinander spielen lassen?
Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht haben Sie ein paar Eckpfeiler für mich, was wichtig ist für beide, damit sie Freunde bleiben oder was ich machen kann, damit meine Tochter auch die Meinung anderer akzeptiert.
von
stuffstuff
am 24.01.2017, 18:55
Antwort auf:
Geschwisterstreit. Dazwischen gehen oder nicht?
Liebe stuffstuff,
nehmen Sie Ihre Tochter "an die Hand". Beispiel Pferd putzen: Ihre Tochter sagt die Dinge, die Sie geschrieben haben. Sie gehen zu ihr auf Augenhöhe und erklären ihr, wie sie das eben Gesagte freundlicher ausdrücken kann, da sie ja alle freundlich miteinander umgehen wollen. Seien Sie das gute Beispiel und sagen es so, wie Ihre Tochter bestenfalls mit ihrem Bruder sprechen sollte. "Die Bürste kannst du so in Hand nehmen und dann immer von oben nach unten bürsten. Die blaue Bürste ist für die Puppen. Holst du dir die rote Bürste für das Pferd?" Usw. Ähnlich bei Memory und anderen Spielen. Sie hören, wenn es anfängt kniffelig zwischen den Beiden zu werden. Setzen Sie sich wie selbstverständlich dazu und bitten Ihre Tochter, in ruhigen Worten zu wiederholen, was sie sagen möchte.
Ein entsprechendes Vorgehen ist natürlich "Arbeit", dennoch wird Ihre Tochter in ein paar Wochen verstanden haben, worum es Ihnen geht und dann wird es genügen, wenn Sie im Streitfall ein "bitte mit freundlichen Worten" einbringen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 25.01.2017
Antwort auf:
Geschwisterstreit. Dazwischen gehen oder nicht?
Ich denke meine Frage bezieht sich ausschließlich auf meine Tochter. Hier ein paar Beispiele von ihr:
"Nein, so machst du das nicht."
"Das mach ich."
"Lass das, ich mach das."
"Du machst das falsch."
Das sind Sätze, die innerhalb von 2 Minuten auftauchen, als mein Kleiner unser Spielpferd geputzt hat. Alles sehr böse und garstig gesprochen. Als er den Hufauskratzer genommen hat, rastete sie wieder aus, zog an seinem Shirt und fing dann füchterlich an zu weinen, als er ihn ihr trotzdem nicht gab. Dann holte sie seinen Lieblingsspielwürfel und wollte ihn eintauschen. War auch ok und er spielte damit, aber dann wieder "Nein, nicht da lang schmeißen", "guck woanders hin", "ich spiel jetzt nicht mit dir" und gleich darauf, wollte sie mit ihm Memoriy spielen "Nein, da sitz ich"... Das hört einfach nicht auf.
von
stuffstuff
am 24.01.2017, 19:39