Hallo Frau Ubbens, wie viel Ärger kann ein fast 13 Monate altes Kind wegstecken? Die Frage klingt vermutlich dramatischer als es ist, aber ich habe ein wirklich schlechtes Gefühl, nachdem ich meinem Sohn in zwei Situationen durchaus sehr energisch von etwas "Verbotenem" weggeholt habe, nachdem ich es vorher einige Male mit sanftem Wegholen und Ablenken probiert habe. Das eine Mal konnte ich seine Wut durch mein vorheriges Wegholen nicht aushalten und bin in einen anderen Raum (um nicht zu explodieren). Er lief weinend hinterher und ich bin wieder aus dem Raum raus, habe ihn also ignoriert. Habe mich dann aber umgedreht und seine traurigen Augen gesehen und ihn getröstet und gestillt. Am Nächsten Morgen jedoch wieder die gleiche Situation. Ich holte ihn wieder sehr energisch und verärgert vom Gegenstand weg, drehte ihn leider recht ruppig zu mir rum und äußerte in ärgerlichem Tonfall, "dass es mich sehr ärgerlich macht, ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll und er doch einfach nicht mehr da ran gehen solle." Generell war ich dann einfach sehr angespannt und auch noch zwei Stunden später eher wortkarg ihm gegenüber. Mir ist so klar, dass ich da viel zu viel verlange und geduldiger und gelassener sein müsste. In der Regel bin ich das auch. Solche Situationen passieren äußerst selten. Aber an diesen beiden Tagen war ich so am Limit, da er einfach insgesamt sehr nörgelig war, dass ich es nicht anders geschafft habe. Ich bin sonst sehr liebevoll und bindungsorientiert. Können diese Aussetzer Spuren hinterlassen haben? Ist es wieder gutzumachen? Er soll schließlich keine Angst vor mir bekommen. Ich weiß, dass ich auch nur ein Mensch bin, aber das ist doch keine Entschuldigung für mein Verhalten... Oft denke ich sogar, dass ich ihn gar nicht verdient habe, wenn ich mich so verhalte... Beste Grüße
von love-compassion am 24.08.2017, 12:08