Erziehung eines 1 1/2 jährigen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Erziehung eines 1 1/2 jährigen

Guten morgen Frau Ubbens, Ich bin eine Mutter eines 1 1/2 jährigen Sohnes. Wir lieben ihn über alles und er wurde wahrscheinlich schon im jungen Alter zu sehr verhätschelt. Sei es von Familie als auch von uns. Die Retourkutsche bekommen wir nun zu spüren. Er versteht eigentlich alles,wenn wir sagen er soll aufräumen oder seine Schuhe wegbringen tut er das auch. Aber sobald es um das Wort Nein geht, stehen seine Ohren auf Durchzug und wir verzweifeln. Egal in welcher Situation wird das Nein anwenden müssen hört er nicht. Und das wirklich in jeder Hinsicht. Selbst im leisen Ton oder auch wenn wir die Stimme erheben. Auch in manchen Situationen, wenn man dann ihm,vor allem beim Kamin, mal einen leichten Klaps auf die Hand gibt hört er nicht. Zudem haben wir das Problem mit den Wutanfälle wenn er was nicht bekommt, sind ganz ganz extrem. Ich weiß, daß auch diese Phase durchlaufen werden muss,aber nicht mit 1 1/2 Jahren! Meine Familie hat schon gesagt, das er vielleicht mit seinen 1 1/2 Jahren unterfordert ist und er sich nun so äußert. Vielleicht können Sie uns sagen wie wir weiter vorgehen können und was wir eventuell falsch machen. Wir sind Eltern die einfach möchten, das unser Kind auf das was wir sagen, reagiert und dieses dann auch tut. Es gibt ja auch wirklich brenzlige Situationen in denen ein Nein von entscheidender Bedeutung ist :( Mfg die Mama von Til

von Til2014 am 06.10.2015, 09:14



Antwort auf: Erziehung eines 1 1/2 jährigen

Liebe Mama von Til, Sie haben Ihren Sohn sicherlich nicht zu sehr verhätschelt. Sie beschreiben das ganz normale Verhalten eines 1 1/2-jährigen Kindes. Ihr Sohn fängt jetzt erst an, ein Nein wirklich zu verstehen und es als etwas zu begreifen, was immer Gültigkeit hat. Bis jetzt oder vielleicht auch noch in den nächsten Wochen, hat er immer wieder ausprobieren müssen, ob das Nein von gestern oder gerade eben auch jetzt noch ein Nein ist. Allein aus dem Grund muss er den Kamin immer wieder anfassen. Statt einen leichten Klaps auf die Hand zu geben ist es hilfreicher, ihn immer wieder vom Kamin wegzunehmen. Nur so kann er lernen, dass er vom Kamin wegbleiben soll. Auf diese Weise können Sie auch in ähnlichen Situationen verfahren. Einen Klaps auf die Hand, den es bestenfalls nicht gibt, egal in welcher Situation, wird er in seinem Alter noch nicht in Zusammenhang mit dem, was er gerade gemacht hat, bringen. Wutanfälle mit 1 1/2 sind auch schon ganz normal. Ihr Sohn entdeckt gerade sein eigenes Ich und damit auch, dass er eigene Entscheidungen treffen kann und auch, dass er nicht alles o.k. findet, was er darf und nicht darf. Bleiben Sie bei einem Wutanfall in seiner Nähe, so dass er sich trösten lassen kann, sobald er dies wünscht. Kommen Sie seinem Bedürfnis dann gerne nach, auch wenn der Grund - aus Erwachsenensicht - kein Grund war, um wütend zu sein. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.10.2015



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