Er weiß nicht was er will....

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Er weiß nicht was er will....

Unser Sohn 25 Monate alt bringt uns derzeit um den Verstand! Er quengelt und schreit/weint den ganzen Tag. Ein Beispiel: Wir wollen Glasflaschen zum Glascontainer bringen. Er will sich aber nicht die Schuhe anziehen lassen. Wir: "Dann geht Papa alleine zum Glascontainer. Ohne Schuhe kannst du nicht mit". Er: "Ich will aber mit zum Glascontainer." Wir: "Dann ziehen wir jetzt deine Schuhe an." Er: "Nein". Dann geht Papa alleine und ich bleibe mit ihm zu Hause. Er schreit und brüllt sich dann richtig in Rage, oft geht es über eine halbe Stunde! Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen. Das ist doch nicht normal, oder doch? Solche Situationen kommen mehrmals täglich vor und jedesmal eskaliert es so. Wie verhalten wie uns richtig? Wenn wir ihn in einen anderen Rsum bringen zum abreagieren, nützt dies leider nicht viel... er schreit dann nur noch umso lauter und weint wirklich furchtbar, bekommt kaum noch Luft. Dabei bleiben ist aber auch schwierig, da wir noch eine 6 Monate alte Tochter haben und sie so dieses furchtbare Gebrüll mitbekommt (ich bin ja meist alleine, da mein Mann arbeiten ist). Danach oder währenddessen fängt sie auch furchtbar an zu weinen. So stehe ich oft alleine da mit 2 brüllenden Kindern. Ich brauche dringend handfeste wirkungsvolle Tipps!

von Gieskanne am 11.05.2017, 16:33



Antwort auf: Er weiß nicht was er will....

Liebe Gieskanne, wie meine Vorrednerin schrieb, stellen Sie fest, dass Sie zum Glascontainer gehen. Kein "Wir wollen ...", besser, "Wir gehen ...". Genauso auch in anderen Situationen am Tag. Stellen Sie fest, was jetzt getan wird. Ein "wollen" ist für Kleinkinder oft schwammig und kann bedeuten, dass wir zwar den Tisch decken wollen, wenn uns aber etwas anderes einfällt, wir etwas anderes tun und den Tisch nicht decken. "Wir decken den Tisch" heißt ganz klar, dass dies jetzt getan wird. Andere Kleinigkeiten, wie der fahrbare Untersatz, können von Ihrem Sohn ausgesucht werden. Es ist wichtig, dass Ihr Sohn erlebt, dass er Entscheidungen treffen darf. Bleiben Sie bei Protest bei ihm, soweit dies mit Baby möglich ist. Schließen Sie zumindest keine Zimmertür. Ihr Sohn sollte Ihre Nähe spüren und darauf zurückgreifen düfen, wenn er soweit ist. Mehr können Sie derzeit nicht tun. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 12.05.2017



Antwort auf: Er weiß nicht was er will....

Mein Tipp: nicht so viel wählen lassen, das überfordert leicht. Also beispielsweise "du gehst jetzt mit Papa zum Altglas" anstatt "willst du mit Papa zum Altglas?" Man muss sich selbst vorher überlegen, was bzw. Ob man eine Sache zur Wahl stellen will. Beispielsweise kann man noch anfügen " du kannst dir aussuchen, ob du laufen willst oder mit dem Laufrad fahren." Protest und Unlust dann auch aushalten. Wenn man unterwegs ist, sind die sowieso gleich vergessen. Nicht gut ist, wenn das Kind mit zum Altglas soll, das aber nicht klar gesagt wird, sondern in einer Frage verpackt, die die Eltern schon vorher festgelegt haben , also "willst du mit zum Altglas?", aber dann kein nein akzeptiert wird. Bei uns läuft es so, dass ich den Tagesablauf bestimme (z. B. Wir essen jetzt, wir gehen jetzt zum Spielplatz, wir gehen jetzt zum Bäcker...), aber dann gerne noch eine altersgemäße Wahlmöglichkeit lasse (möchtest du mit mir den Tisch decken? Sollen wir bei den Enten vorbei laufen? Läufst du oder nimmst du das Laufrad? Willst du die Halbschuhe oder die Turnschuhe?) Nur in Ausnahmefällen gebe ich auch Mal die Entscheidung über die Nachmittagsgestaltung ab, aber auch in Grenzen ( Spielplatz oder Garten Spaziergang oder Rad) Wünsche der Kinder berücksichtige ich, wenn es mir möglich ist, z. B. Wenn ein bestimmter Spielplatz gewünscht ist, der aber zu weit weg ist, dann schaue ich, dass wir das am Wochenende machen und erkläre auch, dass nicht alles immer gleich geht. Vernünftige Wünsche, die in die Tagesordnung passen, werden natürlich berücksichtigt. Bei uns wird z. b. gerne nach dem Altglas noch im Garagentor gespielt. Wenn Zeit ist, sag ich da auch gerne ja

von Tuxuin am 12.05.2017, 19:44



Antwort auf: Er weiß nicht was er will....

Das ist vollkommen normal. Je nach Temperament sind 2 jährige irrationale bockige Wesen die gerade die grosse Welt und noch dazu sich selbst als eigene Persönlichkeit entdecken. Ihr macht das doch schon toll kindgerecht erklären und konsequent handeln. ....das einzige was hilft ist die Zeit...es wird besser! Stärke dich selbst dann kannst du es besser aushalten...schlafen Sport Schokolade ....das hilft....

von Emily25 am 14.05.2017, 21:32



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