4 Jähriger außer Kontrolle, verzweifelt!

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 4 Jähriger außer Kontrolle, verzweifelt!

Hallo, ich bin verzweifelt, ratlos, am Ende! Mein Sohn wird am 01.07. 4 Jahre alt. Er geht seit September 2015 in den Kindergarten, hat sich dort gut eingewöhnt und ist, wie ich mitbekommen habe, sehr beliebt und hat auch Freunde gefunden. Er ist motorisch und sprachlich altersentsprechend entwickelt. Eher immer eine Nasenlänge vorraus. Nun haben wir folgende Probleme, dass er nicht hört. Gar nicht. Er hört weder zu noch reagiert er wenn man ihn bittet etwas zu tun. Es ist alles verkehrt was ich mache, nichts passt ihm. Jede Kleinigkeit wird zu einem kompletten Drama! Er hat auch keine Frustrationstoleranz. Das hat mir heute seine Kindergärtnerin auch wiedermal gesagt. Ich möchte mal einen Tag kurz umschreiben... Er wacht gegen 6 Uhr auf und schreit und heult. Dann hol ich ihn vom Bett runter oder er klettert allein mit Hilfestellung, da er der Meinung ist das es zu hoch ist und er da partout nicht allein runter kommt. (Wenn ich ihn aufwecke fängt er auch gleich an zu heulen und zu schreien und bei seinem Papa klettert er auch alleine hoch und runter). Dann isst er gleich Frühstück und danach gibt es so eine viertel Stunde Geschrei, weil Zähne putzen dran ist. Danach gibt es Geschreie, Getrete, Gehaue weil er angezogen werden muss, bzw. sich selber anziehen soll. Danach gibt es Geschreie, Gebocke und gegen Sachen getrete, weil wir los zum Kindergarten wollen. Im Auto wird geweint und gemeckert, weil der Gurt piekt, er nicht sitzen kann, ihn die Sonne blendet oder ihm ein Furz quer sitzt. In der Kita sagt er lieb Tschüß, schubst micht raus und geht dann zum Morgenkreis. Nachmittags hole ich ihn ab begleitet von dem Drama das er nichts anziehen will, das er doch lieber im Kindergarten bleiben will, das sein Sitz unbequem ist, das er nicht einkaufen will, das er nicht nach Hause will usw. Dann wird den kompletten Nachmittag gebockt und geschrien und gejammert. Ich kann nichts mit ihm machen, weder malen, noch basteln noch spielen, keine Bücher angucken nix! Beim Abendbrot wird nichts gegessen, es wird rum gespielt, danach das übliche Drama beim fertig machen fürs Bett! An/Ausziehen ist der Untergang, Zähne putzen sowieso! Dann schläft er schnell ein und ab 23 Uhr schreit er alle 10 -15 Minuten nach mir. Ich lass ihn sich selbst beruhigen aber komme natürlich nicht zum Schlafen ich geh echt am Stock! Seit fast 4 Jahren habe ich nicht mehr durchgeschlafen und die letzten Monate nicht mal 3 Stunden am Stück! Entschuldigung für den langen Text. Noch ein paar Stichpunkte: - alles ist ein Drama und er muss heulen und schreien wie ein Baby - wenn er einen Popel in der Nase hat heult er! - er will partout nicht groß werden, sagt er will kein großer Junger sein - hysterische Ausraster bei Missfallen von Situationen/Handlungen Die andere Seite noch... Er ist unheimlich liebevoll! Er gibt mir unendlich viel Liebe, küsst mich, umarmt mich, sagt das er mich niedlich findet, ist sehr hilfsbereit, offen, freundlich, witzig, leider ist das meistens die Ausnahme. Manchmal habe ich das Gefühl mein Kind ist shizophren. In der einen Minute küsst er mich, redet ganz normal und spielt lieb und paar Minuten später verfällt er in einen extremen Jammerton, heult nur, bockt und schreit! Ich bin echt absolut am Ende und ratlos!

von Tiny am 13.04.2016, 17:53



Antwort auf: 4 Jähriger außer Kontrolle, verzweifelt!

Liebe Tiny, versuchen Sie, dem Tag viel Struktur zu geben und unterstützen Ihren Sohn derzeit gerne bei Dingen, wie z.B. Anziehen. Versuchen Sie, von sich aus viel Ruhe auszustrahlen, auch wenn es manchmal verständlicher Weise schwer fällt. Bieten Sie Ihrem Sohn viel Aufmerksamkeit an. Gehen Sie viel mit ihm nach draußen. Kinder sind an der frischen Luft wesentlich ausgeglichener als in geschlossenen Räumen. Kann er sich draußen auf gemeinsames Spielen einlassen? Vielleicht mag er Waldspaziergänge, Fußball spielen oder auf dem Spielplatz klettern? Später zu Hause dürfen Sie Ihrem Sohn wieder viele Dinge abnehmen, wenn er sich darauf einlassen kann, wie z.B. das Umziehen, Tragen ins Bett usw. Versuchen Sie, auf dieser Ebene erst einmal wieder Ruhe in den Alltag zu bekommen. Ist Ihr Sohn wieder ausgeglichener und kann selbst den Tag vielmehr genießen als zur Zeit, dann können Sie anfangen, ihm kleine Aufgaben, wie sich selbst umzuziehen usw. zu übertragen. Wie ist es denn, wenn Sie um 23 Uhr, wenn Ihr Sohn das erste Mal nach Ihnen ruft, kurz zu ihm gehen, um ihn zu beruhigen. Kann er dann besser wieder in den Schlaf finden und selbst auch mehrere Stunden am Stück schlafen? Ihren Sohn strengt die derzeitige Situation auch sehr an und er macht es nicht mit Absicht. Er kommt aus dem "Teufelskreis" alleine nicht wieder heraus, darum die viele Aufmerksamkeit und Unterstützung, bis sich sein Gemüt wieder zurecht findet. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 14.04.2016



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