zurück| Geschrieben von K.D. am 07.12.2015, 10:07 Uhr |
zu unängstlich?
Brauch mal Rat/Erfahrung/Meinungen etc.
Mein Sohn 2,5 Jahre ist nicht besonders ängstlich. Ich meine damit in der Öffentlichkeit oder auch draußen. Er rennt einfach drauf los, egal ob ich hinter ihm bin oder nicht. Zuhause ist das jetzt nicht weiter schlimm, da wir sehr abgelegen wohnen und alles recht weitläufig ist und ich ihn immer sehen kann, bzw darauf achte, dass er sich nicht zu weit entfernt.
Er würde aber auch zu Hause zur Nachbarin, ca 300 Meter die nichtbefahrene Straße entlang, rennen. Egal ob ich dabei wäre oder nicht. Dem wird natürlich Einhalt geboten und i.d.R. klappt es auch ganz gut.
Was mich so "nervt" ist, dass er auch im Supermarkt einfach seiner Wege geht und NULL hört wenn ich Stop sage. Besonders an der Kasse beim Zahlen ist das oft ein Kampf und ich bräuchte oft 5 Arme. Kind festhalten, Zahlen, Einkäufe zusammensammeln und in den Korb. Da steht mir oft der Schweiß auf der Stirn. Ist er einfach nur so slebstbewusst und/oder weiß, dass ihm nix passiert, weil die Mama kommt dann irgendwann schon?
Hatte jemand von euch so ein "unängstliches" Kind?
Er ist auch gegenbüber Fremden aufgeschlossen, vorausgesetzt sie sind ihm sympathisch und lassen ihm Zeit sich zu aklimatisieren.
Beitrag beantwortenRe: zu unängstlich?
Antwort von enanita am 07.12.2015, 12:08 Uhr
Sonderlich ängstlich ist meine Tochter (2) auch nicht. Beim Einkaufen sitzt sie total gern im Wagen (wir gehen aber auch nicht so oft mit ihr einkaufen). Wo es kleine Wagen gibt, schiebt sie die und dabei folgt sie mir auch so halbwegs. Zwischendurch darf sie einladen, an der Kasse aufs Band legen und während ich zahle, schon mal den Wagen wegbringen. Sie ist also eigentlich die ganze Zeit beschäftigt. Unbeschäftigtes Warten ist für die Kleinen extrem schwer.
Im Straßenverkehr müssen natürlich klare Regeln gelten, aber auch da klappts bei uns besser, wenn ich ihr auch ein Stück weit vertraue. An die Hand soll sie nur zum Straße überqueren und da halte nicht ich sie, sondern sie hält meinen Finger. Wir sagen dann auch "Nimmst du mich an die Hand?" Die Aktion geht also gefühlt von ihr aus.
Re: Typfrage, mein Sohn war in dem Alter genauso...
Antwort von Windpferdchen am 07.12.2015, 12:11 Uhr
Hallo,
Dein Sohn ist einfach vom Typ her offen und wenig ängstlich. Mein Sohn war in diesem Alter auch so, und zumindest die Offenheit ist bis heute geblieben. Er wahrt aber inzwischen eine natürliche, vorsichtige Distanz zu Fremden, während er früher gern einfach von sich aus auf sie zugegangen ist.
Er hat im Vorschul- und frühen Schulalter auch hier und da mal etwas angestellt oder sich aus mangelnder Vorsicht verletzt, es war aber alles im normalen Rahmen - Jungs halt! Inzwischen ist er aber viel vorsichtiger und auch vorausschauend, zum Teil durch schlechte Erfahrung (Gehirnerschütterung u. ä.).
Um 180 Grad drehen kannst Du das Temperament und die Veranlagung Deines Sohnes nicht. Du musst - so anstrengend das ist - sehr auf ihn aufpassen. Das wird auch noch einige Jahre so bleiben. Die neugierigen und furchtlosen Jungs probieren leider auch gern mal etwas aus. Wie gesagt, es wächst sich heraus, die Kinder lernen dazu.
LG
Re: Typfrage, mein Sohn war in dem Alter genauso...
Antwort von K.D. am 07.12.2015, 12:26 Uhr
Danke für deine Erfahrung. Ich denke auch, dass es sein Charakter ist. Kann mich auch nicht erinnern, dass er als Baby gefremdelt hat. Ich hätte ihn fast überall lassen können, wenn er mit der Betreuungsperson warm genug war.
Es gibt auch nur wenige Menschen die er nicht mag bzw vor denen er Angst hat.
Im Grunde bin ich ja auch froh und stolz auf ihn, weil ich denke dass er es im KiGa und er Schule dann "leichter" hat wenn er offen ist und sich durchsetzen kann. Nur beim Einkaufen oder in der Stadt ist es halt manchmal anstrengend.
Da kann ich ihm auch keinen "Freiraum" lassen, weil er noch nicht verkehrssicher ist und auch auf die Straße laufen würde.
Wir wohnen auf dem Land und komme maximal 2 mal die Woche zum Aldi/Edeka etc. Zum Üben fehlt uns hier der Verkehr 
Re: zu unängstlich?
Antwort von misu78 am 07.12.2015, 12:45 Uhr
hallo! meine tochter ist 2 jahre alt und wir machen gerade ähnliches
durch. sie ist auch sehr offen, ungestüm und brettert einfach wild
drauf los, egal wo wir sind. keine spur von angst. meisstens laufen
ich oder mein mann dann halt daneben mit, wenn es notwenig ist.
ich versuche oft unsere aufenthaltsorte, wegstrecken so auszuwählen,
dass sie ihrem freiheits- und entdeckungsdrang nachgehen kann
und ich sie nicht ständig beobachten, ermahnen und bremsen muss.
das geht natürlich nicht immer. wenn ich also ihr dann mal nicht mehr
hinterher jagen mag, wenn sie partout nicht hören will, auf durchzug
schaltet oder wenn die situation gerade gefährlich ist, dann kommt sie
in den kinderwagen/einkaufswagen. falls vorhanden. sonst nehme ich
sie hoch. es ist einfach oft extrem anstrengend, da hast du schon recht.
aber ich erkläre ihr immer wieder, unermüdet, warum gewisse situationen
gefährlich sind und warum es wichtig ist, dass sie auf mich hört. sie ist
noch klein, kann die gefahren halt noch nicht einschätzen und meine
erklärungen sind für sie noch bestimmt mehr oder minder "abstrakt".
noch. früher oder später wird sie verstehen.
lg misu
Re: zu unängstlich?
Antwort von Baerchie90 am 07.12.2015, 16:40 Uhr
Ich habe auch einen kleinen wildfang hier ^^
Er ist 2,5 Jahre und ist sehr "angstbefreit".
Letztes Jahr waren wir im Urlaub, da hat er (gefühlt) mehr Zeit mit den einheimischen verbracht als bei uns. Ein lächeln reichte aus, schon lief mein Wildfang zu den Fremden, streckte die Ärmchen aus und war sofort auf deren Arm oder Schoß und ließ sich berieseln von der fremden Sprache...
In Einkaufsläden hatten wir lange die Abmachung "bleib bei mir, oder du kommst in den Einkaufswagen" (eine Höchststrafe für ihn), aber anders ging es einfach nicht. Inzwischen kann ich ihn mit Aufgaben gut bei Laune halten "hier, pack das mal in den Wagen" "da vorne steht XY, davon kannst du mal 2 holen" etc.
Das macht das einkaufen erheblich einfacher, auch wenn es etwas länger dauert ^^
Ansonsten fallen mir unzählige Situationen ein, in der mein Sohn, ohne sich auch nur einmal nach mir umzudrehen, einfach so davon spaziert ist... Ja, das ist anstrengend und ich fürchte, es wird so schnell auch nicht einfacher...
ABER ich hab das Gefühl, dass er ganz langsam begreift, dass er auf mich achten soll ^^ es gibt inzwischen nämlich auch eine Handvoll Situationen, in denen er wegmaschierte, innehielt und sich erstmal nach mir umdrehte und dann auch noch "um Erlaubnis fragte" ("da?" - "nein Schatz, nicht alleine"). Vor ein paar Monaten war das noch unvorstellbar für mich xD
