Rund um die Erziehung

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von trauriger-engel  am 19.07.2015, 11:12 Uhr

Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Hallo,
Puh wo fang ich an....
Schwierig also es geht um meinen 6,5 jährigen Sohn.
Das Problem: Er schreit,brüllt regelrecht wenn wir ihm grenzen aufzeigen.
Er hat viel erlebt in letzter Zeit. Wir bekamen letztes Jahr ein Baby, das ihn vom Thron des Nesthäckchen schubste. Dann wurde ihm von seinem richtigen Papa sehr unsanft mitgeteilt das die dort auch ein Baby bekommen. Dann ist der Papa mit seiner Familie umgezogen und wir kurz danach ebenfalls. Das war viel was er verarbeiten musste. Das versteh ich auch und Nehm darauf rücksicht. Sein Richtiger Papa sagt ich würde seinen Sohn zu einem Mädchen erziehen. Er nimmt auf die Umstände keine Rücksicht. Er sieht es nicht ein mehr auf das Kind einzugehen, möchte ihn auch nicht bevorzugen an den Papa Wochenenden. Das Kind hat sich dort in seiner Familie voll einzufügen ohne Diskussionsspielraum für änderungen. Es soll seinem Stiefsohn Ja auch gut gehen dabei weil der keinen Papa hat der für ihn da ist. Mein armes Kind ist da sehr in der Zwickmühle. Ich mache und zu was ich kann. Am liebsten würde ich die Umgänge ausfallen lassen. Das kann ihm doch nicht gut tun. Oder? Die Umgänge sind gerichtlich beschlossen worden. Nur so nebenbei.
In mir drin schrei ich ganz laut vor Wut über das alles. Aber nach aussen hin weiss ich das schreien nicht hilft daher spreche ICH immer ruhig mit meinem mittleren, ausser er brüllt richtig dann muss ich lauter sprechen weil er mich gar nicht hört. Ich bitte ihn dann auch nur aufzuhören. Darüber sprechen tu ich erst wenn er sich beruhigt hat. Ich hab das eigentlich gut im Griff mittlerweile. Aber seit dem der kleinste da ist schreit der auch immer mit wenn der mittlere Schreit und das geht an meine Nerven. Ich suche mir viele Ruhepausen zwischen Haushalt und Kinder. Auch möchte ich nach der Eingewöhnung des kleinsten wieder Teilzeit arbeiten. Ich seh das nur gerade als unmöglich wenn sich nichts ändert. Mit dem mittleren wird nächste Woche eine Entwicklungsdiagnostik gemacht bei einer Therapeutin. Vielleicht bringt das aufschluss. Ich werde auch wieder zu einer Erziehungsberatung gehen. Es muss sich was ändern. Ich kann nicht mehr. Ich hab nur noch Kopfschmerzen von dem Geschrei.
So nun zu meinem Partner. Er hat nicht mehr die Ruhe um sich mit dem mittleren ruhig auseinender zu setzen. Daher schreit er auch mal schnell los. Ich geh dann dazwischen. Ja ich weiss das das kontraproduktiv ist aber ich kann nicht zusehen wie er ihn anschreit und vielleicht auch bestraft ohne Sinn dahinter. Strafen empfinde ich als doof in dem alter. Was soll ich denn verbieten? Ich finde das Auszeiten besser geeignet sind.
Ich hab sogar schon an Trennung gedacht. Aber das tut den Kindern doch auch nicht gut. Ich bin da in der Zwickmühle. Versteht ihr das?

Ich kann ja schlecht den Kindern verbieten Kind zu sein. Ich finde es normal. Bis auf das schlimme schreien/brüllen. Ich weiss mir da keinen Rat. Er macht das manchmal auch bei mir. Und da könnt ich..... Aber mach ich nicht. Ich hau dann lieber mal vor Wut auf die Couch. Oder schreie in meine Decke.
Mir gehen soviel Fragen durch den Kopf.
Mach ich soviel Falsch? Was mach ich falsch? Wie kann ich das ändern? Ist mein Partner das Problem? Muss ich mich echt trennen?
Ich hab sie alle so lieb und mag nicht dauerhaft die strenge Mutter sein und verbiete alles, ich lasse sie auch einfach spielen um sich zu entfalten. Aber Ich bin Konsequent wenn es sein muss. Mein ältester kann damit mit fast 12 gut umgehen mittlerweile auch akzeptiert er kleine Strafen. Der mittlere tut sich sehr schwer damit daher bekommt er nur Auszeiten als Konsequenzen. In überschaubarer länge von 10-15 Minuten. Danach sprechen wir was falsch war. Und dann ist alles wieder gut.
Ich weiss auch nicht weiter. Daher hoffe ich das ihr mir mit eurer Sicht vielleicht helfen könnt. Ich habe mich sogar schon beim Jugendamt über einen Familienhelfer informiert, und werde das wohl auch annehmen und probieren. Vielleicht kann dann auch mein Freund seine Fehler einsehen. Auf mich hört er ja nicht. Er sagt ebenfalls schon das meine Erziehung zu weich ist.

 
10 Antworten:

Re: Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Antwort von linghoppe. am 19.07.2015, 12:15 Uhr

ich denke da kann nur eine Familienberatung helfen die euren
Tagesablauf begleitet zu euch Heim kommt und dann erkannt wo
das Problem ist.. dein Sohn brauhct Unterstüzung und du auch
also hol dir die Hilfe und lass dich Beraten damit Ihr die Ursache hearus findet
zu viel ist passiert in der kurzen Zeit für ein 6 Jähriges Kind das dann noch
lernen muss für die Schule..
viel Erfolg

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Re: Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Antwort von Häsle am 19.07.2015, 12:47 Uhr

Was sollen wir denn dazu sagen können?
Vielleicht bist du wirklich zu weich und übertreibst es damit, für deinen Sohn eine heile Welt vorgaukeln zu wollen.
Vielleicht braucht dein Sohn ab und zu mal einen deftigen Anschiss.
Vielleicht ist aber auch alles, was du machst, richtig und die Väter sind schuld an seinem Verhalten.
Oder gar nichts von alledem.
Erziehungsberatung schadet bestimmt nicht.

Meine Tochter war 8 Jahre lang die Prinzessin in einer "heilen Welt". Dann kam ein kleiner Prinz dazu, in die immer noch heile Welt. Ob das der Auslöser für ihre derzeitige Zickenphase ist, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass es bei ihr in solchen Phasen schon immer nur über die "harte" Schiene funktionierte. Wenn dann die Oma mit ihrem Gesäusel ankommt und unsere Strafen/Konsequenzen aufweicht, fängt der ganze Mist von vorne an.
Außerhalb solcher bescheuerter Phasen gibt es so gut wie nie Ärger, zum Glück.

Auszeiten können funktionieren. Wenn sich aber auf Dauer nichts am Verhalten ändert, sollte man schon auch über andere Maßnahmen nachdenken. Dann muss die Strafe (oder Konsequenz; wie immer du das nennen willst) vielleicht doch mal "weh tun".

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Re: Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Antwort von trauriger-engel am 19.07.2015, 14:01 Uhr

Danke euch beiden.
Genau deswegen wollte ich mich doch mal mitteilen. Um andere Meinungen auch wenn es schwer ist so über einen Text zu urteilen.

Was für Strafen kann ein 6 jähriger denn bekommen? TV gibt es nur am WE je einen Film. Ok den könnte man mal streichen. Das Radio zum einschlafen streichen? Oder das Buch angucken abends? Ich finde das doof, hab aber solche Massnahmen schon ergriffen allerdings immer nur einen Tag als Strafe. Das ist überschaubar. Alleine raus geht er ja noch nicht.
Kann man nicht Streng und Konsequent auch ohne laut und hart wirken sein?
Mal sehen was eine Familienhilfe mir raten kann. Leider geht das erst ab August. Vorher finden keine Hilfeentscheidungen statt wegen der Urlaubszeit.
Es ist schwierig aber ich danke euch für Eure offenen Worte.

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Re: Zwei Dinge - Erziehung und Paarbeziehung...

Antwort von Mijou am 19.07.2015, 14:34 Uhr

Was Deinen Sohn angeht, finde ich eine Erziehungsberatung jetzt am wirksamsten - und Dein Partner muss natürlich da unbedingt mitkommen, sonst macht sie keinen Sinn. Klar darf er Deinen Sohn auf keinen Fall anschreien. Aber es wird ihm viel leichter fallen, von jemand Außenstehendem hierzu Rat anzunehmen als von Dir. Caritas, Diakonie und Kinderschutzbund bieten kostenlose Beratung an. Meist sind nur wenige Termine notwendig, um wieder in ruhigeres Fahrwasser zu kommen.

Dass Dein Partner auch Dich anschreit, ist ein weiteres, ein Paar-Problem. Ich muss gestehen, dass ich Deine Reaktion da nicht ganz verstehe. Ich würde hier nicht ins Sofa schreien als Frau - sondern es gar nicht erst akzeptieren. Es geht rein gar nicht, dass Dich irgendjemand anschreit, egal ob's der Partner ist oder sonstwer. Hast Du denn Angst vor ihm, so dass Du nicht gegen ihn ankommst, wenn er schreit? Fürchtest Du, dass er schlagen könnte, wenn Du ihm contra gibst?

Ich muss sagen, ein Mann, der mich anschreien würde, bekäme nur eine ganz kleine und sehr kurze Chance: Entweder das wiederholt sich nicht, oder das war's. Wenn Dein Partner sehr dominant ist und es normal findet, Dich zu kritisieren oder gar anzuschreien, dann ist Eure Beziehung nicht im Gleichgewicht. In einer gesunden und glücklichen Partnerschaft sind aber beide Partner gleichwertig. Ein Mann, der Dich abwertet und anschreit, hat selbst große Selbstwertprobleme. Er schadet aber auch Dir und zerstört auf Dauer Dein eigenes Selbstwertgefühl. Das ist eine Abwärtsspirale.

LG

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Re: Zwei Dinge - Erziehung und Paarbeziehung...

Antwort von linghoppe. am 19.07.2015, 18:28 Uhr

strafen würde ich nicht mit Entzug zum Rythmus einach Logische
Konsequent .. oder mal 3 Minuten Ausszeit und das dann steigern mit 5 Minuten länger nicht..

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Re: Zwei Dinge - Erziehung und Paarbeziehung...

Antwort von trauriger-engel am 19.07.2015, 20:54 Uhr

. Also mein Partner schreit mich nicht an Sondern mein Sohn. Der schreit mich an.
Also das wäre ein No Go bei mir. .
Aber danke für deine Worte.

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Re: Zwei Dinge - Erziehung und Paarbeziehung...

Antwort von Antje04 am 20.07.2015, 8:06 Uhr

strafen würde ich nicht mit Entzug zum Rythmus einach Logische
Konsequent

Bitte??
(Wortergänzung am Smartphone ist ganz toll, aber man sollte doch mal drüberlesen, bevor man es wegschickt...)

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Re: Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Antwort von chrpan am 25.07.2015, 0:04 Uhr

Hallo!
Nun, ich würde nicht Strafen. Strafen bringen nichts konstruktives und nichts positives, soviel ist inzwischen hinlänglich erwiesen. Ich finde ehrlich gesagt die Auszeit schon heftig. Strafen, Regeln, all das ist doch nur "Kosmetik", die kurzfristig zur (scheinbaren) Anpassung führt, aber zu keiner Reifung. A. Der Ursache für das Verhalten würde sich nichts ändern, wohl aber kratzen sie am Selbstwert deines Kindes.
Was konkret ist das Verhalten, das dich stört? Schreit er im temperamentvollen Spiel? Schreit er aus Wut auf dich/ seinen Stiefvater? Schreit er, weil ihr ihm etwas verbietet? Er " funktionieren" soll?
Ich schreibe dir aus folgender Situation heraus: mein Sohn war und ist seit jeher sehr anspruchsvoll und bedüfnisstark. Er brauchte immer Körpernähe, Getragenwerden, Ein- und Durchschlafbegleitung usw. Immer dann, wenn ich (in welcher Phase auch immer) im Kopf den Gedanken hatte "Jetzt ist er schon 1 (2,5 oder xy ) Jahre alt, da MUSS doch wenigstens mal für EINE Minute dieses oder jenes möglich sein!" Dann hatten wir hier ein echtes Drama, ein Kind, das völlig außer sich war und sich schwer beruhigen ließ. Und warum das Ganze? Wegen dieses dummen Gedankens, weil ich in diesem Moment nicht in Verbindung mit meinem Herzen und meinem Kind war.
Mein Sohn ist jetzt 4,5 Jahre und in letzter Zeit war es schwierig für uns alle, viele "Aber jetzt MUSS doch"-Gedanken in den vergangenen Tagen und Wochen sind mir bewusst geworden. Als ich mich wieder voll und ganz auf meinen Sohn eingelassen habe, lösten sich die Spannungen. Wenn ich ihm in ruhiger und respektvoller Weise meine Bedüfnisse und meine Wünsche, den Haushalt betreffend, mitteilte, fanden wir plötzlich Kompromisse und fühlten uns beide ok.
Immer, wenn ich Druck mach(t)e, lief buchstäblich nichts mehr rund und so ist es immer noch. Wahrscheinlich bleibt es auch so.
Fraglich, ob das hilft, aber dein Bericht ist mir wirklich ans Herz gegangen. Was braucht dein Sohn, um sich geliebt und wohl in seiner Familie zu fühlen? Das ist die Frage, nicht, ob du nicht hart genug bist.
Alles Gute für euch und liebe Grüße,
Chris

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Re: Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Antwort von Sternspinne am 25.07.2015, 8:55 Uhr

Wow, ein klasse Beitrag!

Ich habe/hatte auch ein ähnliches Exemplar von Kind.

Inzwischen ist er 19 und ein so toller reifer Mensch geworden, dass ich es oft nicht glauben kann, wie es damals zuging.

Natürlich habe ich vieles falsch gemacht, ich war häufig mit den Nerven völlig am Ende.
Aber ich habe immer versucht ihn zu begleiten und nicht das Geschrei, die Wut wegzukonditionieren.

trauriger-engel, ich wünsche dir starke Nerven und alles Gute für euch!
Und dir Chris danke für diesen schönen Beitrag!

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Re: Vielleicht kann mir mal jemand eine andere Sichtweise geben oder einen Tipp :/

Antwort von trauriger-engel am 31.07.2015, 13:16 Uhr

Liebe Chris, Danke.
Ja er kam unreif zur Welt, hatte Anpassungsprobleme war sogar auf Intensiv. Er liebte als Baby schon die Nähe. Tragen lassen war sein ding. Er litt an Koliken. Ganz schlimm. Er möchte gekuschelt und geknutscht werden. Er träumt sehr, und ist schnell abgelenkt. Ich rede immer ruhig aber bestimmt mit ihm wenn sein Verhalten falsch war. Wir haben extra Familien und Kinderregeln Aufgestellt die uns wichtig sind.
Er schreit wenn er die Konsequenz nicht mag. Ich schicke ihn meist nur noch zur Beruhigung ins Zimmer. Wenn er eine Strafe erhält dann nur einen Tag lang.
Er tut mir schon leid. Ich glaub oft weiss er gar nicht warum er weint oder los schreit.
Mein Partner ist gerade nicht hilfreich.

Ich glaub damit erreicht man ihn nicht mit lautem schimpfen. Obwohl er manchmal ganz klare ansagen braucht.
Achja was soll ich sagen. Unser kleinster ist noch anhänglicher. Ich hoffe ich halte das aus bis es sich etwas legt. Vielleicht im September in der Schule.

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