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Geschrieben von Carmelitaa am 01.04.2014, 12:50 Uhr

Temperamentvolles Kind runterholen

Hallo zusammen! Ich lese schon eine Weile mit, finde dieses Forum klasse und möchte hier versuchen, mir den einen oder anderen Tipp im Umgang mit meinem kleinen Temperamentsbolzen abzuholen.

Der kleine Mann ist jetzt 14 Monate jung, war leider zuerst ein Kolikenbaby, somit gab es leider keinen schönen Start für ihn. Schreien lassen konnte ich nie, ich habe mit den üblichen Mittelchen alles versucht und ihn massiert und geschleppt bis diese schlimme Zeit endlich vorüber war.

Seit dem, und wie ich es empfinde immer stärker werdend, war und ist er ein sehr temperamentvolles Kind. Bei allem, was nicht klappt, wird geschrien. Nicht nur genölt...nein geschrien. Seit er krabbelt geht es natürlich mit dem "nein" so gaaaanz langsam los. Allerdings nur bei Dingen, die ihm gefährlich werden, wie Steckdosen und el. Dingen. Sonst ist man ja den ganzen Tag mit Nein zugange. Soweit ist mir das klar. Ich habe ein ziemlich neugiereiges Kind, das alles, was es sieht haben möchte. Abgesehen vom eigenen Spielzeug oder Haushaltsgegenständen, die ich ihm schonmal spontan in der Küche gebe. Das interessiert ihn leider nur Sekunden. Danach will er entweder IN die Spülmaschine, IN den Kochtopf, auf den Arm, wieder runter...nur Bewegung eben und er ist im Prinzip selten zufrieden und ruhig. Ruihg vor allem im Sinne von: auf seinem Spielteppich sitzen und mit irgendetwas spielen. Oder bei mir sitzen und spielen. Und schon gar nichts ist mit auf meinem Schoss ruhig sitzen bleiben. Er kommt, will rauf, und direkt irgendwas tun (Haare, Mund, Ohren befummeln, Lampe, Tischdecke und Deko bei Freunden). Er windet sich und motzt will dann direkt runter, setz ich ihn dann ab schreit er. Das ist z.B. sowas, dass ich nicht verstehen kann. Und ich würde ihn wirklich gerne verstehen! Wenn das eine Phase ist, ist das gut und schön, aber sie dauert nun seit seinem 6. Lebensmonat an. Vll nicht wirklich, aber bei dem Temperament ist Phase und nicht-Phase auch nicht so leicht zu unterscheiden.

Ich hätte gerne den einen oder anderen Tipp von Mamas, die das kennen: wie beruhige ich ihn? Wie bring ich ihn runter? Warum bin ich denn nicht in der Lage, mein Kind zufriedenzustellen? Das macht mich manchmal wirklich traurig und lässt mich an mein Mutterdasein zweifeln.

Falls es interessiert oder von Wichtigkeit ist: ich bin nicht alleinerziehend. Bei Papa und bei Oma ist der kleine Mann auch so, sobald er nicht genügend im Mittelpunkt ist.Das ist er aber meist, weil diejenigen, deren Zeit mit ihm auch wirklich und komplett als Spielzeit nutzen können, während ich ALLES mache.

Danke für Tipps, Zuspruch und/oder Fehlerekennung von Euch und LG!

 
12 Antworten:

Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Silke11 am 01.04.2014, 16:17 Uhr

Genau so war meiner auch. Geholfen hat nichts, da musste man einfach durch.rückblickend war dann die anstrengende babyzeit noch leichter als diese zeit. Du hast mein Mitgefühl, schau halt, dass du ab und zu zum durchschnaufen kommst, mit hilfe von papa, Oma. Irgendwann wird es dann besser.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von betty2013 am 01.04.2014, 16:18 Uhr

Hallo,
Ich denke, da kommt sein Temperament zum Vorschein. Wenn du ihn nicht schreien lässt, sondern auf seine Bedürfnisse ein gehst, dann machst du das genau richtig. Wobei Kinder natürlich nicht über all dran können. Bei mir "klappt" es dann, wenn ich nicht lange diskutiere, sondern kurz nein sage und meinen Sohn (16 Monate) weg nehme. Er ist zwar nicht so temperamentvoll, vor kurzem war aber auch nicht daran zu denken, dass er auf meinem Schoß sitzen bleibt. Mittlerweile geht es stellenweise.
Dieses auf den Arm wollen und wieder runter, kenne ich auch. Manchmal gefällt einfach gar nichts. Ich muss auch immer aufpassen, dass mein Kleiner mir nicht die Brille von der Nase zieht oder die Haare ausreisst. Das ist normal.
Ich finde mit zunehmender Mobilität werden Kleinkinder immer anstrengender.
Da hilft es nur sie so anzunehmen, wie sie sind, liebevolle Zuwendung, Konsequenz bei Verboten....
Ich rate dir wegen seiner Unzufriedenheit nicht an deinen Mutter Fähigkeiten zu zweifeln. Die Kleinen machen so viel durch (wachsen, zahnen,...). Da hätte ich wahrscheinlich auch staendig schlechte Laune.
Außerdem solltest du auch genügend Zeit für dich haben, um Kraft zu tanken. ALLES machen zu müssen, ist vielleicht zu viel.
Vielleicht hilft dir auch ein guter Ratgeber, um deinen Kleinen besser zu verstehen.
Liebe Grüße und alles Gute

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Woelfin90 am 01.04.2014, 18:10 Uhr

So war mein Großer auch... Neugierig und bockstur zugleich, hat er was nicht bekommen/gedurft hat er sofort gebrüllt wie am Spieß. Von anderen Eltern kamen dann immer so hilfreiche Ratschläge wie "sieh mal zu, dass du das ganz schnell weg bekommst, sonst geht er irgendwann auf euch los, wenn er so wutig wird." oder so Kommentare wie "der ist aber ungezogen" ... Schön. Zweifel nicht an dir, du machst nichts falsch. Ich hatte auch den Eindruck, dass er bis etwa drei 1/2 nur von einer in die nächste schlimme Phase gekommen ist, unterbrochen von "geht so" bis "ok". Durchhalten, liebevolle Grenzen setzen und absolut konsequent sein. Die guten Phasen werden mehr und länger. Heut bockt er nur ab und zu und hat den Frust schnell überwunden. Ablenken hilft eventuell, musst du mal ausprobieren.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Carmelitaa am 01.04.2014, 19:35 Uhr

Danke für Euren Zuspruch!
Hilfe hab ich zum Glück. Zwar nicht zim Haushalt, aber Oma und Papa nehmen mir den Kleinen hin und wieder ab damit ich was schaffe.Zeit für mich allein ist sehr selten und auch nur abends, aber ich weiß ja, dass das irgendwann wieder kommt...

Ratgeber. .. da war ich nie n Fan von, wollte lieber alles nach Gefühl entscheiden. Jetzt habe ich mir allerdings tatsächlich einen gekauft: " Babyjahre". Soll gut sein und ich stöber mal darin :-)

Ablenken: ich fahr alles auf was mir einfällt. Vll. schon zu viel. .. momentan kriege ich ihn eigentlich ausschließlich im Buggy oder Auto mal ne halbe Std. ruhig ohne Hampeln. Ich darf nur nicht stehen bleiben. Mann, wenn ich dran denke wie er beides in der Kolikenzeit gehasst hat....

Oh ja: die Kolikenzeit war Kindergagarten gegen die jetzige Phase!

Was immer und von Beginn an klasse war war das Schlafen. Seit dem ersten Lebenstag konnte ich den Süssen hinlegen abends in sein Bett in seinem Zimmer und er schlief. Mit drei Monaten sogar durch. In diesem Punkt hatten wir viel Glück. Bis vor einer Woche wo es auch generell so heftg wurde. Er ist sichtlich müde und hampelt aber rum und jammert sich über eine Std in den Schlaf. Ich nehme ihn manchmal noch hoch und noch n Kuss und noch mal Spieluhr usw. Irgendwann schläft er dann schon.

Aber irgendetwas scheint er gerade durchzumachen und reagiert sehr heftig darauf. Wollte auch uuuuuuunbedingt selber essen. Bloss nicht anfassen, um ihm zu zeigen dass er rückwärts die Stufe runter muss...All sowas eben.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von binesonnenschein am 01.04.2014, 21:01 Uhr

Ja, ich denke auch, dass du nichts falsch machst. Er ist halt so wie er ist und das wird auch so bleiben! Ich habe 3 Kinder und meine Älteste war/ist auch so! Ich habe immer gesagt "wie gerne hätte ich ein Kind, das ich irgendwohin setze, eine Brezel in die Hand gebe und es sitzt da nach 5 min. immer noch und lutscht an der Brezel!"

Meine Mutter hat dann immer gesagt "Man muss sie Kinder eben so nehmen wie sie sind"

Mein Bruder war so ein Brezel-Typ und mein 3. Kind ist es auch

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von wir6 am 02.04.2014, 8:17 Uhr

meine zweite war so. Schnell frustriert, wenn sie etwas nicht alleine hinbekommen hat.
Versuch ihn viel mit einzubeziehen, wenn du kochst, dass er auch einen kleinen Topf mit Wasser bekommt, in die er was hineinschütten und umrühren kann.
Wenn du saugst, dann lass ihn auch saugen, mit deinem saugen.

Total antstrengend, man kommt nur Mühsam voran, aber das Kind ist glücklich ;-)

wenns mir zu bunt wurde, bin ich mit dem Kind raus, egal bei welchem Wetter.

Ja, es wird besser. Meine Maus ist jetzt 7 Jahre alt und so selbständig und ehrgeizig. Es ist eine wahre Wonne.
Immer noch ist es so, dass ich nicht helfen darf, Fahrradfahren hat sie sich selbst beigebracht, ich DURFTE nicht festhalten. Das Gleiche mit schwimmen.
Laufen auch, an der Hand WOLLTE sie nicht laufen.

Aber wie gesagt, es zahlt sich aus. Sie ist ein wahrer Sonnenschein und ich bin sehr stolz

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Hexchen38 am 02.04.2014, 10:01 Uhr

Das Einzige, was mir dazu einfällt ist: so oft wie möglich raus. Spielplatz, Park, Wald. Da ist mein Sohn immer völlig friedlich, während er hier drinnen die Bude auseinander nimmt.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Misöne am 02.04.2014, 11:05 Uhr

Einen wirkliche Tipp kann ich dir auch nicht geben. Ich kann dir nur sagen, es wird besser...mein Großer wurde so mit ca. 4 J. ruhiger. Was das Weinen angeht, gibt es dann immer mal Phasen wo es mehr oder weniger ist. Oft sind diese Kinder ohnehin sehr emotional. Mein Großer (jetzt 12J.) reagiert generell auf Verbote mit heulen, heute kann ich es recht gut "ignorieren". Wenn er sich beruhigt hat, dann reden wir darüber.

Solange er klein war, habe ich ihn je nach Situation auch mal schreien lassen. Er wird ja sicher bald laufen, versuche seinen Bewegungsdrang zu befriedigen, gehe viel raus mit ihm.

Kopf hoch...das wird

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Carmelitaa am 03.04.2014, 10:24 Uhr

Danke nochmal. Ihr seid wirklich lieb! Das baut schon auf, auch zu lesen, dass man nicht als einzige "so ein Kind" hat- so kommt es einem zeitweise echt vor.

Ich versuche, meinen Kleinen wirklich in Vieles mit einzubeziehen oder mitzunehmen. Anders geht es auch gar nicht mehr.

Ich hoffe sehr, dass er irgendwann ruhiger wird oder wenigstens zufriedener. Ich merke in diesen Tagen jetzt, dass er am allerliebsten alles selbst bestimmen möchte: wann und was er isst, wo hingelaufen wird, wenn wirs üben und wer wann den Raum verlässt. Wahrscheinlich entdeckt er wirklich schon seinen Willen?
Natürlich hört er null auf "nein" und findet es witzig, wenn Mama ihn dann in Windeseile von der Steckdose wegzieht (natürlich haben wir nen Schutz drin, aber woanders gibt es den vielleicht mal nicht!). Er wartet auch immer, bis ich gucke bevor er drangeht- der Schlingel! Nun, dann beginnt wohl jetzt die Erziehung...

Viele Grüße.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Silke11 am 03.04.2014, 11:37 Uhr

Viel Kraft, aber du machst das bestimmt gut! Meiner war auch der einzige weit und breit, der so war. Aber heute, er ist 10, seit er so 8 war, ist es super, keinerlei Probleme, im Gegenteil.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Carmelitaa am 04.04.2014, 7:40 Uhr

8Jahre? Das macht mir jetzt ein wenig Angst.
Ach stolz bin ich sowieso. Ist bestimmt jede Mama. Wenn er so süß lacht wenn er dann doch mal zufrieden ist könnt ich ihn die ganze Zeit knutschen
Danke für Deine guten Wünsche.

Ich frage mich dennoch, es muss doch einen Weg geben, die Frustrationstoleranz von ihm ein wenig herabzusetzen. Dr Posth schreibt irgendwo, man solle so viel Bedürfnisbefriediegung wie möglich betreiben. Ok. soweit es Hunger Müdigkeit Schmerzen oder ein bestimmtes Spielzeug, MAL auf dem Arm...ist, Tu ich das es seit er da ist.

Aber so Dinge wie Steckdosen oder die wirklich wenigen Gegenstände, die er auch aus dem Grund der Verletzungsgefahr nicht anfassen darf...da rastet er jetzt schon aus. Was kommt dann in der richtigen Trotzphase?

Ich rede dann meist ruhig auf ihn ein, aber er weint meist noch nach zehn Minuten.

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Re: Temperamentvolles Kind "runterholen"

Antwort von Silke11 am 04.04.2014, 13:29 Uhr

So mit 5,5 wurde es auch schon besser, da fing er an, Klavier zu spielen, für die Konzentration war das sehr gut. Die Frustationstoleranz war immer nicht so gut, ja, mittlerweile geht das aber auch. In dem Alter fing er dann damals bald an zu treten beim Wickeln, in der richtigen Trotzphase haute und trat er und schlug mit dem Kopf auf den Boden. Aber heute ist alles kein Problem, er ist nicht aggressiv und hört sehr gut.

Ich habe mich zum Teil auch an Dr. Posth orientiert, die Induktion, die er vorschlägt, hat jetzt nicht sooo toll funktioniert, hatte ich den Eindruck, aber wer weiß... Bewusst Grenzen setzen und Konsequenzen habe ich nie gemacht, das war zum einen zu anstrengend, zum anderen passt das nicht zu uns. Es gibt nur ganz wenige Regeln bei uns, klar, alles Gefährliche war schon verboten, an Steckdosen durfte er auch nicht. Was später manchmal half, war zu sagen, ich verstehe, du bist jetzt sauer, weil... Das ist auch wirklich doof, dass das jetzt nicht geht und so. Da hörte er dann manchmal auf zu wüten.

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