Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Sunny1976 am 22.08.2014, 11:09 Uhr

Sie will mich ganz für sich

Hallo zusammen

Ich habe ein Problem mit meiner Tochter (3 Jahre und 2 Monate alt). Sie war schon immer ein sehr forderndes Kind, 5 Monate stark geschrieen und auch danach noch sehr weinerlich, früheres Fremdeln und starkes Trotzen.

Mein Problem ist, dass sie mich sehr stark vereinnahmt. Am liebsten wäre es ihr wenn sie die ganzen Tag an mir kleben könnte. Ich darf am besten mit niemanden reden und auch wenn wir Besuch haben sucht sie immer Gruende um mich wegzulotzen damit sie mich allein für sich hat.

Ich versteh das nicht, ich bin zu Hause und sobald ihre Augen wach sind dreht sich alles nur um sie. An Aufmerksamkeit mangelt es ihr nicht.
Wenn ich in solchen Momenten ihr dann sage das ich mich jetzt gerne mit xyz unterhalten möchte flippt sie total aus und kreischt dermassen das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Es ist egal was ich mache (ablenken. Schimpfen. Klare Ansage. Spielzeug geben.sie in ihr Zimmer bringen....) nichts hilft. Sie ist sehr ausdauernd und beruhigt sich nicht.
Die meisten haben schon gar keine Lust sich mehr mir uns zu treffen weil es jedes mal gleich abläuft.

Auch versucht sie ständig über mich zu bestimmen. Wo ich sitzen soll, was ich machen soll etc. Ich lass mir natürlich nicht vorschreiben wo ich sitze aber auch hier das gleiche Drama. Sie flippt total aus. Sie scheint auch null draus zu lernen. Denn kaum ist so eine Situation vorbei kommt garantiert ne Viertelstunde später wieder das nächste.

Ist dies noch normal? Hatte jemand die gleichen Probleme und wenn ja wie habt ihr das in den Griff bekommen?

LG Sunny

 
6 Antworten:

Re: Vielleicht...

Antwort von Bonnie am 22.08.2014, 11:25 Uhr

Hat sie genug Kontakt zu anderen Kindern, auch nachmittags und bei Euch zu Hause? Oft ist es so, dass Kinder dann zu sehr auf die Mama fixiert sind, wenn sie zu wenig Spielmöglichkeit mit anderen Kindern haben. So sehen sie ihre Mama beinahe als Alleinunterhalterin an. Bei meiner Tochter half es in diesem Alter, möglichst so gut wie täglich für Spielkameraden zu sorgen: Wir waren zweimal wöchentlich nachmittags in einer Turngruppe (gibt's bei Sportvereinen, aber auch in den meisten Familienbildungsstätten). Außerdem besuchten uns regelmäßig Mütter, die wir dort kennengelernt hatten, mit ihren Kindern. Wir waren auch viel auf dem Spielplatz, und auch meine Freundinnen brachten immer ihre Kinder mit usw.

Das fast tägliche Spielen mit Gleichaltrigen (nicht nur im Kiga, sondern auch in privater Umgebung) hat das Klammern meiner Tochter mit der Zeit deutlich gelockert. Sie klebte nicht mehr nur an mir bei Besuchen, weil sie einfach mit dem Gastkind spielte - und wir Erwachsenen konnten uns unterhalten.

Die heute übliche Kleinstfamilie: Mutter und Kind, abends ergänzt lediglich durch den Papa, entspricht nicht den kindlichen Bedürfnissen. Unsere Kinder sind genetisch eigentlich noch auf Großfamilie und Trubel gepolt: Sie wünschen sich viele erwachsene Bezugspersonen (Nachbarinnen, Freundinnen, Verwandte usw.) und vor allem: sehr viel ungezwungenen Kontakt mit anderen Kindern. So entsteht gar nicht erst die übergroße Fixierung auf die Mutter. Da könntest Du ein bisschen ansetzen.

LG

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Re: Sie will mich ganz für sich

Antwort von Susanne.75 am 22.08.2014, 12:45 Uhr

Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an. Deine Tochter braucht Alternativen zu dir als Spielpartner.
Ansonsten finde ich das Verhalten relativ normal. Zumindest erkenne ich zum Großteil meine Tochter wieder. Auch sie möchte sehr gern vieles bestimmen. Manchmal darf sie und genauso muß sie manchmal akzeptieren, daß andere auch ihren Willen haben.
Das ist ein Lernprozess, den auch deine Tochter jetzt erstmal durchleben muß, bis sie soweit ist. Unter Kindern läuft das automatisch, weil sie alle so sind und die interessieren sich nicht dafür, Stress/Geschrei des anderen schon vorweg zu vermeiden und daher nachzugeben.

Ich glaube nicht, daß meine Tochter es akzeptieren würde, wenn ich Kaffeebesuch ohne Kinder hier hätte und dann länger in Ruhe quatschen möchte und sie sich anders beschäftigen soll. Soweit ist sie auch mit knapp 4 Jahren noch nicht. Das darf man auch noch nicht erwarten, finde ich. Sie kann sich zwar inzwischen auch gut mal eine Weile allein beschäftigen. Aber das kommt immer ganz spontan in irgendeiner passenden Situation und läßt sich leider nicht planen.

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Re: Sie will mich ganz für sich

Antwort von Sunny1976 am 22.08.2014, 13:08 Uhr

Vielen Dank fuer eure Antworten.

Es ist jedoch nicht so, dass sie den ganzen Tag mit mir allein sein müsste. Wir gehen viel auf den Spielplatz, oft bringt Besuch auch Kinder mit, sie geht 2 Tage in die Kita. Aber sie will sich gar nicht mit anderen Kindern beschäftigen. Ich soll dann mit ihr im Sand buddeln usw. Wenn ich sie anleite und versuche mit anderen zu spielen blockt sie ab und sagt sie will nur mit mir spielen...

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Re: Sie will mich ganz für sich

Antwort von Oktaevlein am 22.08.2014, 21:28 Uhr

Hallo,

warte mal ab, das wird bestimmt ganz bald besser. Meine Tochter ist jetzt 3,5 Jahre und seit ein paar Wochen klappt das meist super, dass sie mit Besuchskindern sogar rauf in ihr Kinderzimmer geht und wir Erwachsenen können uns unterhalten und Kaffee trinken... einfach traumhaft. Das war vorher auch nicht so. Man sagt ja auch, dass Kinder im Kindergarten bis ca. 3 Jahre eher so nebeneinander her spielen. Das Interesse an anderen Kindern kommt erst ca. ab 3.

Bei Einzelkindern ist es auch einfach oft so, dass die Mutter/Eltern als Spielpartner fungieren - ist ja auch sonst kein anderer da. Aber wie gesagt, mit ca. gleichaltrigen Besuchskindern klappt es mittlerweile erstaunlich gut. Heute hatten wir z. B. 3 Kinder zu Besuch - alle waren auf einmal im Kinderzimmer verschwunden.

Hab noch ein bisschen Geduld und lade viel Besuch mit gleichaltrigen Kindern ein. Dass ein Kind nicht "auf Knopfdruck" still ist und die Erwachsenen sich unterhalten lässt, halte ich für ziemlich normal. Die Kinder langweilen sich bei Erwachsenengesprächen, wollen aber natürlich gleichzeitig nicht weggeschickt werden.

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Re: Sie will mich ganz für sich

Antwort von Bonnie am 23.08.2014, 12:04 Uhr

Wenn sie wirklich viel Kontakt hat, würde ich mich jetzt nicht weiter sorgen. Es gibt einfach sehr anhängliche und klammerige Kinder. Man nennt sie "Kinder mit starken Bedürfnissen". Sie sind ebenso normal wie die kleinen Draufgänger, es ist letztlich auch eine Typfrage.

Trotzdem gilt ja: Kinder verändern sich ständig und entwickeln sich auch ständig weiter. Wir sehen sie oft zu statisch und glauben, ihre Persönlichkeit werde jetzt sicher so bleiben. Tut sie aber nicht. Oft unterschätzen wir unsere Kinder und können uns nicht vorstellen, wie sehr sie sich inh. weniger Jahre noch verändern werden, diese Erfahrung habe ich bei meinen Kindern auch gemacht. Was jetzt ist, wird nicht bleiben. Auch Deine Tochter wird sich irgendwann besser von Dir lösen können, mach' Dir keine Sorgen, das kommt!

LG

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Re: Sie will mich ganz für sich

Antwort von Betula am 24.08.2014, 12:23 Uhr

Hallo
Dieses " über mich bestimmen",bsp.wo ich sitzen soll, macht mein Sohn auch sehr gerne.Wichtig ist es,Ich -Botschaften zu senden: " Ich möchte aber jetzt auf diesem Stuhl sitzen." , " ich möchte jetzt Geschirr spülen,danach spiele ich gerne mit dir" , " Ich möchte jetzt kurz telefonieren..."

Das Kind muss schon wissen,dass die Mutter auch eigene Bedürfnisse hat. Das ist ganz wichtig,damit das Kind Empathie lernt.Das heißt nicht,dass man es vernachlässigt.

Dann kann man versuchen,das Kind mehr mit einzubeziehen.Bsp: " ich habe jetzt keine Zeit ein Bilderbuch mit dir zu lesen,denn ich möchte gerne putzen.Aber du kannst mir gerne helfen" und dann dem Kind einen Staubwedel geben und es gemeinsam tun( mein Sohn liebt das...)

Und natürlich das was meine Vorrednerinnen/ Schreiberinnen geschrieben haben...Vielleicht ist die Kleine wirklich nicht so ausgelastet und braucht Spielkameraden....

Liebe Grüsse

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