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Geschrieben von lara30 am 12.12.2014, 23:26 Uhr

Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Guten Abend,

ich bin wirklich durch den Wind, ich weiss nicht in welchem Forum ich das posten soll, noch weiß ich ob der Titel so angemessen ist, ich bin sehr aufgewühlt und brauche UNABHÄNGIGE Meinungen- also Eure!
Und ich entschuldige mich für die Länge, ich versuche mich kurz zu halten!

Zur Einführung:
Mein Sohn ist 8 Jahre alt, seit seinem 1. Geburtstag war klar: Er ist anders! Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, war in Frühförderzentren, Spz, Landesrheinische Kliniken, Adhs- Ambulanzen,
ich habe Diagnosen (die erste stand als mein Sohn grade 2 Jahre alt wurde) von ASS über V. a. schwere geistige Behinderung, V.a. ADHS, als gesichert gilt im Moment "sozial-emotionale Störung des Sozialverhaltens"!

Mein Sohn ist bei allem sehr sehr Intelligent, ist allen weit voraus aber hat halt Probleme mit seiner Umwelt, dem Einschätzen von seinen Mitmenschen- manchmal glaube ich, wir sind alle nur Beiwerk!

Er war ein integr. Kitakind, geht in die Regelschule mit I-Helfer.
Leider kann er nicht den normalen, schulinternen Ganztag besuchen, dass überfordert ihn massiv, also habe ich mich mit dem Jugendamt zusammengesetzt und nach Betreuungsmöglichkeiten gesucht- die Lösung waren sogn. Tagesgruppen!

Um es klar zu sagen: Ich hatte noch NIE was mit dem JA zu schaffen, musste lediglich dort hin um einen I-Helfer zu beantragen, es gibt/gab KEINERLEI Kritik an meiner Person bzgl meiner Pflichten als Mutter.

So, mehrere Gruppen angeschaut, nach Wartezeit geht mein Sohn seit diesem Sommer in eine solche Einrichtung (nach der Schule)
Bin wirklich zufrieden, sehr nette Erzieher, regelmäßige Gespräche habe absolut nichts daran auszusetzen!

Nun, heute hatte ich ein Gespräch mit meinem Sohn am Küchentisch, er ist Aufgeklärt, er weiss wie ein Baby entsteht und fragte mich halt Dinge zu Mann und Frau.

Ich habe das beantwortet und zum Schluß, sozusagen als Wort zum Sonntag hinterhergeschickt, gesagt, dass man aber IMMER zu akzeptieren hat wen eine Frau NEIN sagt und das dies auch für Frauen gilt!

Da sagt mein Sohn auf einmal: Auch Kinder?
Ich schau ihn an und sage: Natürlich dürfen auch Kinder das nicht!

Der Blick meines Sohnes, ich kann das nicht beschreiben, ich WUSSTE in diesem Moment: Da stimmt was nicht!

Also fragte ich ihn: Hmm, sag mal, gibt es Jungen oder Mädchen die schon mal was mit DIR gemacht haben was du nicht wolltest, was dir unangenehm war??
Und zu meinem Entsetzen sagt er: Ja!!

Ich kann die Panik die mich erfasst hat NICHT beschreiben, ich hab mir selbst gesagt: ruhig bleiben, frag ganz beiläufig- nach ein paar Sekunden hab ich also weitergefragt.

Ich: Kannst du mir den sagen WER sowas mit dir gemacht hat?
Sohn: Die XY (Mädchen aus der Tagesgruppe, etwa dasselbe Alter)

Ich: Magst du mir den mal erzählen WAS die XY gemacht hat?
Sohn: Die hat sich so auf mich gesetzt!

Jetzt wollte ich nicht massiv nachbohrten also hab ich erst mit was anderem weitergemacht.

Ich: Und was hat XY dann gemacht?
Sohn: Die hat mir so ne bescheuerte Geschichte erzählt und mich gefragt ob das zu sexyerisch ist!

Ich: Was hat das Mädchen gesagt?
Sohn: Sexyerisch- Was ist das Mama?

Ich: Na das ist ein Wort was Kinder eigentlich nicht sagen, ich erklär dir das gerne später aber ich möchte vorher noch was von dir wissen!
Ich: Kannst du mir mal erzählen was genau XY zu dir gesagt hat?

Sohn: Weiß ich nicht mehr!
Und ich SCHWÖRE das stimmte nicht, ich habs ihm angesehen!
Ich: Oder möchtest du mir das nicht erzählen?
Sohn: Nein!

Ich: Okay, aber 1,2 Sachen die du doof fandest von dem was Sie dir erzählt hat die kannst du mir doch sagen!
Sohn: Die hat gesagt ich hätte Sie geliebt und die Geschichte war wirklich total bescheuert!

(Ich habe noch NIE für Sex die Worte "sich Lieben" oder z.B. "miteinander schlafen" benutzt, nicht in meinem Privatleben noch bei der Aufklärung meines Sohnes, ich habe immer gesagt: Mann und Frau kuscheln miteinander- das ist definitiv NICHT von mir!!)

Ich: Hmm, wie meinte Sie das den? So wie ich dich lieb habe oder wie?
Sohn: Nein so wie Eheleute, dass hat Sie gesagt!

Desweiteren hat mein Sohn mir gesagt, dass das Mädchen wohl angedroht habe nicht mehr mit ihm zu spielen wen er nicht mitmache!

Von da an hat er DICHT gemacht, ich habe da auch nicht weitergebohrt und beschlossen das vielleicht morgen noch mal, nebenbei zu machen.
Ich habe ihn dann nur mal gebeten mir mal zu zeigen WIE sich das Mädchen auf ihn gesetzt hat- ich hab mich auf den Boden gelegt und er hat sich mittig auf mich gesetzt!

Ich fragte nur noch: So hat Sie das gemacht??
Sohn: Ja und dann hat Sie gefragt ob das zu sexyerisch ist?

Ich weiß nicht wohin mit mir, ich bin hin und hergerissen- ich möchte eigentlich keinerlei Wertung weiter dazu geben, ich Bitte euch mir zu sagen was IHR davon haltet!

Lg Lara

 
16 Antworten:

Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von trauriger-engel am 13.12.2014, 13:01 Uhr

Mein ältester ist auch in einer Tagesgruppe. Aber sowas gab's zum Glück noch nie.
Was tust du nun? Ganz klar den Bezugserzieher informieren. Das sollte besprochen werden. Und dann solltest du auch klären was die nun Gruppenintern machen. Dein Sohn ist 8 Jahre alt und wenn das Mädchen genauso alt ist schockiert mich das wirklich. So etwas passierte noch nie. Und da bin ich auch ganz froh drüber.
Sollte sich das wiederholen würde ich auch nicht scheuen das mit meinem Jugendamtbetreuer zu besprechen. Dann sollen die da eingreifend agieren.

Alles Gute.

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von Tinchenbinchen am 13.12.2014, 14:59 Uhr

Meine Erfahrung aus dem Lehrerleben ist erst mal:
Kinder bewerten die Dinge anders, als wir Großen.
Diese stark sexuelle Komponente entsteht in der Regel erst mal durch die Augen der Eltern und die würde ich an deiner Stelle vielleicht etwas rausnehmen.

Was ist also passiert?

Er lag auf dem Boden, sie hat sich auf ihn gesetzt, ihm eine Geschichte erzählt, die aber offenbar sexuellen Charakter hatte und er fand das alles extrem unschön.

Das ist ja keine Vergewaltigung oder auch nur Missbrauch.
Wer weiß, was sie sich dabei gedacht hat? Vielleicht war ihr nicht mal klar, dass er das nicht toll findet?

Wir hatten einen ähnlichen Fall bei uns an der Schule und ganz ehrlich: Richtig schlimm aufgebauscht wurde das erst von den Eltern.
Ich persönlich denke, dass es eine unschöne Erfahrung war, aber eben so unschön, wie in die Ecke gedrängt zu werden oder das Pausenbrot abgenommen zu bekommen, wobei sich die "ausführenden" Kinder dabei in der Regel bewusst sind, dass sie dem anderen Kind etwas Böses tun, was es eigentlich eher schlimmer macht, wohingegen man ja erst mal klären müsste, was das Mädel sich dabei gedacht hat.

Ich würde auf jeden Fall mit den Betreuern sprechen, aber unter dem Aspekt, dass etwas vorgefallen ist, was dein Sohn sehr unschön fand und nicht unter dem sexuellen Aspekt, verstehst du?
Ich denke nämlich, dass dein Sohn das so sehr gar nicht so empfunden hat, wie es sich für uns direkt anfühlt.

Und dann müsste man mal schauen, was die Betreuer sagen und eventuell auch ein Gespräch mit dem Mädchen führen und sich auch anhören, wie sie selbst das erlebt hat.
(Und mich würde ja dann noch interessieren, wie sie selbst überhaupt auf die Idee kam. Ich glaube, darüber würde ich mir viel mehr Sorgen machen...)

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Hab ich was überlesen?

Antwort von und am 13.12.2014, 16:38 Uhr

Und an welcher Stelle hat dein Sohn "Nein, geh weg, das will ich nicht" gesagt?

Es ist unter gleichaltrigen Kindern passiert, es ist nirgends zu lesen, dass dein Sohn unterlegen war, er wurde nicht festgehalten, nicht bedroht und zu nichts gezwungen. So liest es sich jedenfalls.
Ergo -> Fällt für mich unter Kategorie kindliche Doktorspiele.

Was die ersten sechs Absätze (Vorgeschichte mit Frühförderzentren und dem JA) mit dem Vorfall an sich zu schaffen haben, erschließt sich mir nicht.

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von mf4 am 13.12.2014, 18:43 Uhr

Hm... wenn ich ehrlich bin sehe ich das unfassbare nicht.
2 gleichaltrige Kinder und es ist nichts passiert wogegen er sich nicht hätte wehren können oder ihm gar weh getan hat.
Er hat sich hingelegt... er hats vielleicht nicht ganz verstanden aber doch mitgespielt.

Seltsam fände ich, wenn das andere Kind erst 4 wäre und solche "Handlungen" und Begriffe kennt aber mit 8 ist das nicht unnormal. Ob sie den Begriff versteht weiß ich nicht aber Worte mit sexueller Bedeutung haben in dem Alter einen gewissen Reiz.

Der Zusammenhang mit der Vorgeschichte erschließt auch mir sich nicht.
Hast du Angst, dass er mal missbraucht wird (oder hältst das schon für Missbrauch), weil er im Umgang mit Menschen "anders" ist und es ggf. nicht richtig versteht oder sich nicht wehren würde?

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von Baby013 am 13.12.2014, 20:06 Uhr

Ich verstehe dass dich das als Mutter beunruhigt, aber so ganz verstehe ich nicht was wirklich dabei sein sollte.

Das Mädchen saß auf ihm, hat ihm eine Geschichte erzählt. Anscheinend hat ihn diese ja auch etwas interessiert, sonst hätte er sie sich nicht so gut gemerkt, bzw. Die Situation abgebrochen.
Das es ihm unangenehm ist, es dir zu berichten verstehe ich auch. Das ist bei Kindern in dem Alter völlig normal.
Dein Sohn wird nun immer mehr in ähnlivhe Gespräche und situationen verwickelt werden, da kannst du wenig tun, das kommt nun einfach mit der Zeit.
Ich würde ihn an deiner Stelle auch gar nicht so sehr darüber aus fragen, vor allem wenn du merkst dass es ihm unangenehm ist. Wenn er dir etwas erzählen möchte wird er es schon tun. Als Mutter erfährt man eben meistens nur einen Bruchteil der Dinge, die ein Kind erlebt.
Dazu kommt, dass es seine subjektive Wahrnehmung und Nacherzählung ist, was wirklich geschehen ist wirst du eh nicht herausfinden.
Viel wichtiger ist es mit deinem Sohn über seine Gefühle und Empfindungen in der Situation zu sprechen um herauszufinden, wie er mit diesen Situationen umgehen kann.
"Wie hat dir die Geschichte gefallen? War sie spannend?"
"Wie hast du dich dabei gefühlt? Mochtest du das Mädchen? Hat es dir gefallen, dass sie auf dir saß?"
Wichtig ist, dass du die fragen immer positiv formulierst.
Sonst könntest du ihm das Gefühl geben, dass es etwas schlechtes ist, und das war es ja gar nicht unbedingt. Außerdem solltest du möglichst nicht wertend da heran gehen, also wirklich eher postiv bis neutral bleiben.
Kommt dann heraus, dass dein Sohn die Situation wirklich nicht schön fand,ist es an dir ihm Wege aus so einer Situation aufzuzeigen. Z.b. ihn zu motivieren "Nein" zu sagen.
Schenke dem ganzen aber selbst nicht zu viel Beachtung und Emotionen, denn ich finde solche Gespräche wirklich nicht ungewöhnlich,.. Hätte das Mädchen eine Gedichte über Gespenster oder Einbrecher erzählt wäre es doch auch nicht weiter wird gewesen.
Zu den Betreuern würde ich auch gehen und sie ruhig darauf hinweisen, dass es einen Vorfall gab. Dazu würde ich sie aber bitten einfach ein Auge darauf zu haben, es aber nicht weiter zu besprechen. Dein Sohn hat es dir im Vertrauen erzählt, außerdem sagst du selbst es wäre ihm unangenehm gewesen.
Es wäre nicht fair einfach hinzugehen und es weiter zu erzählen und ihn eventuell vor Freunden in Erklärungsnot zu bringen. Das ist mit 8 Jahren schon eine sehr intime und private Sache.

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von mf4 am 13.12.2014, 21:38 Uhr

Zu den Betreuern würde ich auch gehen und sie ruhig darauf hinweisen, dass es einen Vorfall gab.

ABER WARUM?

Diese Art Annäherung ist kein "Vorfall" der besonderer Beobachtung bedarf sondern normale kindliche Spielerei. Hätte das Mädchen das Wort "sexistisch" nicht benutzt (was sie sicher noch nicht einmal verstanden hat, was das ist) würde ich gar nichts sexuelles hinein interpretieren... ein Mädchen sitzt auf einem Jungen, der sich auf den Boden gelegt hat... hm... mehr nicht.

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von lara30 am 13.12.2014, 21:43 Uhr

Also erstmal Danke für eure Antworten!

Ich versuche jetzt die ein oder andere Frage zu beantworten!

1. Warum ich so viel zur Vorgeschichte geschrieben habe?!
Ich habe versucht zu erklären WIESO mein Sohn in eine Tagesgruppe geht, ich wollte das nicht unter den Teppich fallen lassen, er ist schon "anders" wie andere Kinder, das wollte ich erläutern!

2. Die Frage ob er NEIN gesagt hat?!
Hat er wohl, aber das Mädchen hat ihm gesagt, Sie würde dann nicht mehr mit im Spielen, das wollte er nicht!
Aber er ist ein Kind, er hat das definitiv als unangenehm und doof empfunden (sagt mein Sohn) aber natürlich nicht durch Erwachsenenaugen betrachtet, dass ist mir schon klar!
Kann ich den ihm oder einem anderen Kind jetzt einen Strick daraus drehen, dass er nicht, wie ich das tun würde, massive Gegenwehr eingesetzt hat??

3. Ich war, nennt mich gerne auch "naiv", wirklich geschockt.
Ich bin nicht verklemmt, wir gehen auch zum FKK Baden, ich hab kein Problem mit Sexualität, aber NORMAL finde ich so ein Verhalten nicht- ich habe mir natürlich auch Gedanken über das andere Kind gemacht, das sind für mich nicht Doktorspiele im herkömmlichen Sinne, dass gebe ich gerne zu!

Und natürlich habe ich nicht vor da jetzt wie die Axt im Walde zu hantieren, ich werde am Montag den Gruppenleiter besuchen und mit ihm darüber reden, den Ansatz die Gruppenleitung zu bitten darauf ein Auge zu haben finde ich gut, das werde ich so machen!

Viele Grüße

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von lara30 am 13.12.2014, 22:16 Uhr

Also, er ist ein Kind, dass viele Dinge anders versteht wie Gleichaltrige, dass ist einfach so.

Diese Abgrenzung, dass man als Kind, wen einer Doof zu einem ist, dass man dann sagt: Mit dem/der Spiel ich nicht mehr, die hat er nicht, auch nicht in anderen Situationen, das haben Gleichaltrige "normale" Kinder aber schon!

Mir ist schon klar das es für ihn einfach nur eine unschöne Erfahrung war, in die er Null reininterpretiert, so habe ich das nicht gemeint, ich habe noch nie sexuelle Anspielungen von ihm gehört, er wollte halt wissen wie ein Baby entsteht, dass haben wir ihm erklärt und dann war Ruhe!
Fragen die er stellt sind eher sachlicher Natur, er will halt wissen wie das funktioniert, eine Vorstellung WAS das jetzt wirklich bedeutet hat er nicht!

Viele Grüße

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von sileick am 13.12.2014, 22:51 Uhr

Es wurde ja schon viel geschrieben. Mir fiel noch eine Sache auf:

Dein Sohn fragte Dich im Gespräch darüber, was geschehen war, was das Wort "Sexyerisch" bedeutet, und anstatt ihm das zu erklären, hast Du gesagt, es sei was, das Kinder eigentlich nicht sagen. Warum eigentlich wolltest Du ihm das nicht erklären? Je dunkler diese Dinge gelassen werden (aufgrund der Ängste der Eltern), desto unsicherer sind die Kinder dann auch in Bezug darauf, mit den Eltern vertraut darüber zu sprechen. In dem Moment, in dem Du das mit einem "Verboten-Gefühl" markiert hast, hat er "dicht gemacht".

Das andere, was mir dazu einfällt: Die meisten Frauen (und viele Männer als Jungs) haben es schon mal mit sexuellen Missbrauchserfahrungen zu tun gehabt. Die werden verdrängt, man erinnert sich schlicht nicht mehr daran. Dabei geht es vor allem um Missbrauch durch Erwachsene oder fast Erwachsene. Das ist eine Tatsache, die Zahlen sind amtlich, die Dunkelziffer ist bekanntermaßen hoch. Was passiert nun mit einer Mama, der das Kind eine (vielleicht) kindlich harmlose Situation in Sachen sexuelles Ausprobieren und Testen oder eher noch Testen von "Mit Verbot markierten Sachen" erzählt. Da werden möglicherweise eigene verdrängte Erfahrungen getriggert, und die Reaktion darauf ist Angst und Panik.

Solche eigenen Erlebnisse können so simpel sein wie der Reitlehrer, der immer die Hand auf den Oberschenkel gelegt hat, dabei aber wohl unerlaubte Gedanken hatte, was das Kind spürte. Es braucht gar keine richtig traumatische Erfahrung zu sein, wobei das auch durchaus möglich ist.

Schau doch mal bei Dir nach, ob es eventuell so einen Hintergrund geben könnte, der dann Deine Reaktion auf das, was Dein Kind erzählt, durhc Gefühle eigener Erfahrungen verfälscht. Das hat nämlich auch Konsequenzen für das, was Dein Sohn dann wahrnimmt, z.B. ein Gefühl, dass er was falsch gemacht haben könnte, was ich persönlich ganz fatal finde.

Ich finde den Hinweis super, dass Du Dein Kind besser fragst, wie er sich dabei gefühlt hat und ihm Hilfen gibst, wie er mit solchen Situationen umgehen kann. Das Abgrenzen des eigenen Körpers gegen andere will gelernt sein, und es ist immens wichtig, dass Kinder lernen, sie dürfen sich das herausnehmen und können es riskieren, dass mal einer eine Weile nicht mit ihnen spielt!

Ich wünsch Dir gute Begleitung durch die ErzieherInnen und die Jugendamtleute und ganz viel Kraft und Ruhe, die richtigen Schlüsse für Dich zu ziehen, einen Weg damit zu finden, der sich für Dich wieder richtig anfühlt. Das ist ja, wenn man Kinder hat, immer mal schwer. :-)

LG Sileick

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von mf4 am 13.12.2014, 23:04 Uhr

Wie sileick unten schon schrieb finde ich DU reagierst irgendwie über... als du beschrieben hast, wie schockiert du warst hatte ich gedacht dein Kind ist missbraucht worden.
Das Wort "sexistisch" hättest du ruhig erklären können, denn das war es doch worum das Gespräch ging, was okay ist und wo die Grenze ist, man etwas nicht möchte.
Ich kann es nicht einschätzen... hast du Angst er könnte ein leichtes Opfer werden, weil er nicht ausdrücken kann, was er nicht will?

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von lara30 am 13.12.2014, 23:13 Uhr

Nein, um Himmels Willen, weder mein Papa; Bruder noch sonst irgend ein Mann hat mich jemals angefasst- da bin ich mir 1000% sicher!

Dicht gemacht hat er, als ich ihn gebeten habe mir doch mal die Geschichte zu erzählen- und ich habe das betont neutral gemacht, ich habe keinerlei Fragen gestellt die ihm irgendwas hätten "einreden" können- ich bin mir schon bewusst darüber das man dies unbedingt vermeiden muss!

Die Wortschöpfung "sexyerisch" hab ich ihm in dem Moment nicht erklärt weil ich defakto echt nicht wusste was ich da sagen sollte- auch ich bin ein Mensch, vielleicht war das Falsch, da muss ich nochmal in Ruhe drüber nachdenken!

ABER ich habe meinem Sohn ruhig gesagt, als er mir nichts weiter erzählen wollte, dass er mir IMMER alles sagen kann, und das er keine Angst haben brauch das er dann Ärger bekäme,,- das war mir schon wichtig, so habe ich das auch immer gehalten auch in Bezug auf Sachen wo ER mal Mist gebaut hat- mir ist das Wichtig das er mir das erzählt, Vertrauen muss sein!

Viele Grüße

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von Susanne.75 am 14.12.2014, 10:10 Uhr

Daß man dabei aufhorcht und versucht, Genaueres in Erfahrung zu bringen, kann ich absolut verstehen.
Ich denke aber, du kannst beruhigt sein. Meine erste Angst wäre nämlich gewesen, daß ein Erwachsener/Praktikant oder wer auch immer da beteiligt war. Da es eine Mädchen in seinem Alter war, ging das wenigstens nicht in diese Richtung.
Natürlich stellt man sich die Frage, woher das Mädchen sowas hat. Die Erklärung könnte ganz einfach sein. Entweder sie hat zur falschen Zeit den Fernseher angemacht oder ihre Eltern gesehen, als sie sie nicht hätte sehen sollen. Das sind nur zwei Möglichkeiten, die zwar auch nicht toll sind, aber keinen schlimmen Hintergrund haben. Da könnten höchstens die Erzieher den betreffenden Eltern mal einen Wink geben, daß die das mit ihrer Tochter mal besprechen.

Ansonsten würde ich es auch ruhen lassen. Man kann sein Kind nur immer wieder darin bestärken, die eigenen Grenzen gegenüber anderen klar und deutlich zu vertreten. Und vor allem muß ein Kind sich sicher kann, mit wirklich allem zu Mama oder Papa kommen zu können. Dazu gehört auch, daß dann damit keine Lawine losgetreten wird. Das könnte bei nächsten Mal sonst dazu führen, daß das Kind lieber gar nichts mehr sagt.

Ich finde es gut, daß du vorher berichtet hast, daß er in einer Tagesgruppe ist. Wobei es auch da dann auf die Altersstruktur ankommt. Gerade da sind Erzieher oft auch gefragt, Situationen zu erkennen, die man vielleicht woanders nicht hätte. Kinder oder Jugendliche, deren Sexualität so langsam Thema wird, haben es ja oft schwer genug. Und leider ist es so, daß Kinder, die ohnehin im sozialen/emotionalen Bereich Defizite haben, mit dieser Entwicklung noch mehr Schwierigkeiten haben. Da sollten in den Tagesgruppen eigentlich Erzieher arbeiten, die diesbezüglich noch besser geschult sind.
Die wissen dann auch Rat zu geben, wie weiter verfahren werden kann.

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Einfache Lösung...

Antwort von Hexenmami79 am 14.12.2014, 20:36 Uhr

Mädchen hat Eltern beim Sex beobachtet, die erklären "wir haben Liebe gemacht"... Kind probiert aus...

Mich würde die Erzählung zunächst wahrscheinlich auch beunruhigen, nach nachdenken, würde ich dies aber nicht dramatisieren. Wenn es Dir auf der Seele brennt den zuständigen Erziehern berichtetn, damit sie in Zukunft ein Auge darauf haben. Keine Welle machen.

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Re: Ansprechen, aber nicht paniken!

Antwort von Mijou am 16.12.2014, 13:07 Uhr

Hallo,

ich würde den Vorfall nicht überbewerten, aber unbedingt mit den Lehrern darüber sprechen. Einfach, damit sie dieses offenbar grenzüberschreitende Mädchen mal im Auge behalten oder ansprechen.

Dein Sohn hat durch die Situation sicher keinen bleibenden Schaden genommen, aber er hat jetzt auch gelernt, dass man zu körperlichen Dingen, die man nicht mag, Nein sagen darf. Ich würde es wie gesagt unbedingt ansprechen, aber nicht paniken. Vielleicht ist das Ganze passiert, damit Dein Sohn (der ein gutes Vertrauen zu Dir hat) nochmal bewusst von Dir hört, dass er sich das in Zukunft nicht gefallen lassen muss. Es hat sicher einen Lerneffekt.

LG

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von sileick am 16.12.2014, 18:50 Uhr

Ich muss klarstellen: Ich finde, Deine Reaktion ist schon verständlich. Mir war nur wichtig, dass die Suche bei sich selbst nicht stehenbleibt. Ich empfinde es so, dass wir gerade als Mütter immer wieder in solche Lagen kommen, in denen eigene Erfahrungen oder Misserfahrungen getriggert werden und wir dann ohne es richtig zu merken irrational bzw. über-emotional reagieren. Ich fand wichtig, dass Du da bei Dir selbst ohne Panik nachschaust. Das ist natürlich nicht einfach. Ein Ogottogott, das ist doch MIR nie passiert, hat schon so manche Frau gesagt, die dann in mühevoller Kleinarbeit doch eine Situation erinnerte, die gar nicht so dramatisch sein muss, wie Du es verstanden hast (Vater, Onkel etc. [obgleich das auch oft vorkommt]). Das war mir wichtig zu erwähnen. Du wirst selbst schauen, ob was dran ist oder nicht, wenn nicht, umso besser.

Ansonsten ist die Schwelle auch unter Kindern fließend, bei der eine harmlose Selbsterkundung zu übergriffigem Verhalten wird und das andere Kind durchaus dabei traumatische Erfahrungen davon tragen kann. Womit ich nicht Dein Kind in dieser Situation meine, sondern eher eine allgemeine Überlegung. Nur weil alle Beteiligten Kinder sind, muss es nicht harmlos sein, will ich damit sagen. Aber es ist es in den meisten Fällen. Und dass ein Kind sich nicht wehrt und nicht NEIN sagt, kennt man von allen Millionen Missbrauchsopfern dieser Welt, die sich nicht wehren. Das hat Gründe, man kann also nicht sagen: "Er hat sich ja nicht gewehrt, also war es nicht schlimm." Das weiß man aus all der Erfahrung, die es mit traumatisierten Opfern gibt. Das Nichtwehren ist kein Zeichen für die Harmlosigkeit einer Situation aus Sicht des Kindes!

Im Falle Deines Kindes: Er hat es Dir erzählt. Das heißt, er hat Vertrauen zu Dir und es war vielleicht für ihn beunruhigend, aber noch nicht so dramatisch, dass er es für sich behalten hätte. Beides gute Zeichen. Ich würde auch vor allem daran arbeiten, dass er seine Gefühle in so einer Situation richtig erkennen und achten lernt und es schafft, sich zu distanzieren, d.h. auch NEIN zu sagen, selbst wenn Repressalien angekündigt werden. Das ist eine Schule fürs Leben! Es geht also um Fragen wie: "Wie hast du dich dabei gefühlt?" "Was hättest du in dieser Situation gern gemacht?" "Kannst du dir vorstellen, was du das nächste Mal in so einer Situation machen könntest?" etc. und dabei Hilfestellung geben, die eigenen Antworten zu entwickeln. Man kann sogar Rollenspiele machen. Ich habe das mit Schülerinnen gemacht, und was mich am meisten damals erschreckt hat, war, wie schwer es fast allen fiel, "NEIN, ich möchte das nicht!" klar und bestimmt zu sagen. Wir haben wochenlang geübt, damit sie das schaffen. Sehr schwer. Woran man sieht, dass viele Kinder sich sehr schlecht abgrenzen können gegen Übergriffe von anderen. Ein weites Feld. Für Euch ist diese Situation eine Chance, das Selbstgefühl zu festigen und die eigene Abgrenzungsfähigkeit zu fördern. :-)

Den Erziehern würde ich auch lediglich einen Tipp geben, genau hinzusehen, in Bezug auf das, was dieses Mädchen mit den anderen Kindern tut, mit dem Hinweis, dass Dein Sohn nicht möchte, dass Du davon erzählst (es sei denn, er sagt, das ist ok).

Ihr schafft das ganz sicher gut!

LG Sileick

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Re: Sexuelle Anspielungen unter Kindern

Antwort von Karlchen am 16.12.2014, 21:57 Uhr

Hallo,
ich würde die Erzieher informieren. Dein Sohn hat es Dir im Vertrauen erzählt..sie sollte also beobachten und ggf. sensibel in die Situation gehen.
Sexuelle Aufklärung beinhaltet weitaus mehr, als zu wissen wie ein Baby entsteht!^^
LG

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