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Geschrieben von glücklichemami2015 am 26.08.2015, 22:07 Uhr

Selbstverletzung

Hallo ich hoffe man kann mir hier helfen.
Mein sohn ist 14 Monate und fängt an sich selbst zu verletzen.
Er steckt sich den Finger in den hals bis er sich übergibt, haut sein Kopf gegen die Wand, zieht sich selbst an die harre und schlägt sich ins Gesicht. Und das manchmal auch ohne Wutanfälle.
Ich sage ihm er soll es doch lassen das es weh tut und versuche ihn immer sanft zu schützen allerdings haut er mich und möchte einfach in Ruhe gelassen werden und weiter machen.
Woran liegt das und Vorallem wie kann ich ihm helfen es zu lassen? ??

 
7 Antworten:

Re: Selbstverletzung

Antwort von mf4 am 26.08.2015, 22:51 Uhr

Ich denke nicht, dass er das "so weit treibt", dass er sich wirklich verletzten könnte. Denn das tut schließlich weh. Vielleicht wäre ablenken und nicht direkt darauf eingehen mal einen Versuch wert.

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Re: Das ist keine echte Selbstverletzung!

Antwort von Mijou am 27.08.2015, 11:03 Uhr

Hallo,

viele Kleinkinder zeigen diese Verhaltensweisen. Meist einfach deshalb, weil sie festgestellt haben, dass sie damit 100prozentig Mamas volle Aufmerksamkeit erhalten. Dieses Verhalten ist in der Regel kein Ausdruck dafür, dass irgendetwas nicht stimmen würde. Wenn Du Dich sorgst, frag' Euren Kinderarzt, er wird Dir dasselbe sagen. Kopfstoßen und Co. machen sehr viele Kinder phasenweise.

Je mehr Du jetzt auf dieses Verhalten eingehst, desto länger wird es dauern, bis er damit aufhören kann. Denn Aufmerksamkeit verstärkt solche Verhaltensweisen. Die beste Reaktion daher: vollständig ignorieren. Nicht hingehen, nichts erklären, ihn nicht ermahnen, ihn nicht davon abhalten wollen (Kinder verletzen sich dabei nicht ernsthaft!). Wenn er das wieder macht, wende Dich gelassen und gleichmütig ab, gehe ein paar Schritte weg und werkele irgendetwas herum. So sieht er: Dieses Verhalten erzielt keine Resonanz, hat keinerlei Wirkung, Mama springt nicht drauf an - ich kann es also loslassen.

Gib ihm aber zugleich viel Aufmerksamkeit für positive, erwünschte Verhaltensweisen: Lass ihn schon viel selbst machen (z. B. selbst essen), oder ihn ein paar Handreichungen tun ("Kannst du mir das mal geben? Das ist lieb von dir, Danke!). Wenn er genug positive Aufmerksamkeit bekommt, ist es für ihn nicht mehr nötig, mit negativem Verhalten Aufmerksamkeit zu erzwingen.

LG

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Re: Das ist keine echte Selbstverletzung!

Antwort von Hexchen38 am 27.08.2015, 12:40 Uhr

"Dieses Verhalten ist in der Regel kein Ausdruck dafür, dass irgendetwas nicht stimmen würde."

Findest du wirklich, das dieses Verhalten das Innenleben eines ausgeglichenen, fröhlichen Kindes widerspiegelt?

Ich nicht.

@glücklichemama: Versuche herauszufinden, was dein Sohn wirklich braucht. Zumindest zeigt er eine deutliche Anspannung, die abgebaut werden muss. Dabei braucht er deine Hilfe. Auf das Verhalten würde ich dabei wenig eingehen, aber ich würde versuchen, herauszubekommen, was ihn so stresst und was ihm hilft, den Stress loszuwerden.

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Re: Selbstverletzung

Antwort von Tine1 am 27.08.2015, 14:32 Uhr

er wendet seine aggressionen, die jeder mensch hat, gegen sich selbst. ein solches kind braucht mehr noch als andere eine liebevolle und sanftmütige begleitung und so wenig wie möglich autoritäres erziehungsverhalten. zusätzlich muss er gezeigt bekommen, wie er seine aggressionen nach außen wenden, zb an objekten abreagieren kann.

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Re: Selbstverletzung

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 27.08.2015, 21:51 Uhr

Er ist noch klein. Er wird das nicht mit Selbstverletzungsabsicht tun.
Ein gewisses Ausprobieren der eigenen Belastungsgrenzen zeigen doch viele Kinder für eine gewisse Zeit. Auffällig wird es, wenn er wiederholt richtiges Erbrechen auslöst, mehrmals büschelweise Haare ausreißt, häufig blaue Flecke entstehen oder er sich den Kopf blutig schlägt. In dem Fall würde ich mit dem Kinderarzt sprechen. Das schafft man dann nicht ohne fachliche Begleitung.

Du kennst Dein Kind am besten. Es gibt meistens nicht nur einen Grund für ein Verhalten, sondern es ist komplexer. Ich möchte Dir einige Denkanstöße geben, woran es liegen könnte:

Einsamkeit und Langeweile und Unterforderung:
Ein Kind braucht ab 1 Jahr zunehmend mehr Sozialkontakte zu Gleichaltrigen und nicht nur die Eltern. Die Kinder spielen zwar nicht miteinander, sondern nebeneinander her, brauch aber doch ein Gemeinschaftsgefühl und lernen voneinander. Wenn Geschwister da sind, ist das eher nicht das Thema. Ansonsten kann für Einzelkinder eine Kita viel bringen. Auch ein Krabbeltreff, zu dem man einmal in der Woche geht, ist ein Anfang. Kleinkindschwimmen, Musikgarten, Kleinkindturnen oder regelmäßige private Treffen mit in etwa gleichaltrigen Nachbarskindern oder Freunden und Verwandten...wären Möglichkeiten. Mit den Sozialkontakten verschwindet die Langeweile automatisch. Wenn man alleine ist, dann dem Kind bei diesem Verhalten ein Spielangebot unterbreiten. Versuchen anspruchsvolles Spielzeug anzubieten, bei dem das Kind seiner Entwicklung entsprechend Neues dazu lernen kann.

Müdigkeit und Reizüberflutung:
Zu wenig Schlaf macht auch Kinder zu ganz merkwürdigen, krank wirkenden Menschen. Manchmal wirken Kinder sogar überdreht, wenn sie müde sind. Gerade, wenn er eigentlich in dem Moment alleine gelassen werden will, könnte das ein Hinweis sein, dass er Schlaf braucht. Es kommt auf einen Versuch an.
Wenn Du bereits viel mit Deinem Kind unternimmst, kommt auch Reizüberflutung in Frage. Manche Kinder sind total platt, wenn sie erst beim Einkaufen dabei waren, dann noch kurz auf dem Spielplatz, nachmittags im Schwimmbad und abends die Oma noch vorbeischaut. Es kann sogar sein, dass das bisher total gut mitgemacht wurde und dann kommt ein weiteres Stück Gehirnentwicklung und das Kind bekommt plötzlich viel mehr mit als vorher. Dann wäre ruhiger angehen und sich überlegen, was an Unternehmungen das richtige Maß ist, angesagt. Kindern mit Reizüberflutung hilft auch eine Rückzugsmöglichkeit z.B. ein Papphäuschen oder ein Zelt. Manchmal bietet man schlichtweg zu viel Spielzeug an und das Kind ist völlig überfordert mit der Auswahl. Meine Kinderärztin empfiehlt z.B. nur 2 Bücher, nicht mehr. Mit anderem Spielzeug ist es ähnlich.

Was dann passen könnte, weißt Du am besten.

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Re: @Hexchen: Quatsch!

Antwort von Astrid am 28.08.2015, 12:59 Uhr

Schlimm, wenn selbst ernannte Laien-Psychologinnen anfangen, arme Mütter zu verunsichern!

Liebe glücklichemami: Sprich wirklich einfach mal mit Deinem Kinderarzt, er wird Dir erklären, warum kleine Kinder das machen und dass es harmlos ist. Es ist wirklich keine psychische Störung oder so etwas, das ist völliger Quatsch! (Eine Störung ist es, wenn wesentlich ältere Kinder so etwas machen, obwohl es nicht mehr zu ihrem Alter passt, wenn sie damit nicht aufhören können und sich damit tasächlich wirklich verletzen. All das ist beim ganz häufigen Kopfschlagen des Kleinkindes nicht der Fall!)

LG

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Re: Selbstverletzung

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 28.08.2015, 17:16 Uhr

Hallo,
ich bin grundsätzlich der selben Meinung wie Halluzinelle von Tichy. Ich nehme mal nicht an, dass er es ständig macht und so dass es richtig weh tut, oder?
Mein Sohn hatte auch eine Phase wo er oft den Finger in den Hals gesteckt hat bis er würgen musste (auch so in dem Alter), jetzt mit 19 Monaten macht er das nicht mehr. Er fand es vor allem lustig und spannend und machte das oft im Auto wenn ihm auch langweilig war. Und auch den Kopf absichtlich anstoßen um zu kontrollieren ob es beim zweiten und dritten Mal wieder weh tut, kenne ich. Ist er denn dabei gut gelaunt/neugierig oder wirklich wütend/traurig etc.? Neben Müdigkeit, Langeweile, Überreizung glaube ich, dass es oft auch mit dem Entdecken des eigenen Körpers zu tun hat, damit den eigenen Körper zu spüren und die Grenzen zu entdecken. Sorgen würde ich mir machen, wenn er wirklich wütend/aggressiv oder traurig wirkt, sich gar nicht davon ablenken lässt und sich wirklich weh tut. Das konnte ich jetzt in deinem Post nicht wirklich rauslesen. Dann würde ich auch erst mal zum Kinderarzt gehen und dort nachfragen.

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