Rund um die Erziehung

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Geschrieben von kravallie am 26.10.2014, 8:16 Uhr

kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

war schon mal thema hier, aber ich konnte ad hoc mit der suchfunktion nicht wirklich was passendes finden.

vorweg: es geht nicht um mein kind.


das mädchen ist 4 und unterdrückt den stuhlgang, so lange bis entweder ein bißchen was in der hose landet und/oder sie so arg bauchschmerzen hat, daß sie nur noch weint. sie war wohl mal in einer "freizeit", in der es keine toiletten gab. seitdem unterdrückt sie. organisch ist alles ok.
die eltern sind verzweifelt, thematisieren es für mein empfinden zu sehr, aber wirklich erfahrung habe ich nicht, demnach auch keine tipps, außer die verdauung durch ballaststoffe anzuregen. weiß auch nicht, ob das der weisheit letzter schluß ist, das kind quasi "zu zwingen".
psychologe wär meine idee, aber mit DER tür kann man (noch) nicht ins haus fallen.

hat jemand erfahrung?
gerne auch per pn.

 
13 Antworten:

Re: kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

Antwort von binesonnenschein am 26.10.2014, 10:37 Uhr

Das Thema war auch grad im Kiga-Forum.

Meine große Tochter hat das auch gemacht. Bis zu 8 Tage lang!

Das allerwichtigste ist, dass man wissen muss, dass die Kontrolle über die Ausscheidungsprodukte beim Kind liegt und dass es absolut kontraproduktiv ist, da von außen eingreifen zu wollen. Ich kann die Eltern voll verstehen, aber es hilft einzig und allein, den Druck rauszunehmen, um nicht zu sagen abzustellen. Als ich das damals kapiert hatte habe ich mit meiner Tochter ganz offiziell erlaubt, ihr Geschäft in die Windel zu machen und habe kommentarlos tags wie nachts den Po sauber gemacht (mein Mann natürlich auch). Ein paar Wochen später hatte sich die Sache erledigt (nachdem wir aber schon 1,5 Jahre das Problem hatten).

Es ist eine Kopfsache beim Kind und sie muss es auch selbst lösen. Gänge zum Arzt und Psychologen bauen eher noch mehr Druck auf. Da die Eltern ja nun wissen, dass es nichts organisches ist würde ich das lassen.

Ernährung umstellen hilft vielleicht ein bisschen. Eine Freundin von mit gab ihrer Tochter Pflaumensaft, das half. Meine Tochter mochte den nicht, also war das auch eine Sackgasse.

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Re: kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

Antwort von mallex am 26.10.2014, 12:09 Uhr

ja, das ist wirklich eine kopfsache...und je mehr druck die eltern machen, desto kontraproduktiver ist das...leider... wie binesonnenschein schrieb, kann man es mit pflaumensaft probieren..
aber man kann es auch allgemein mit ballaststoffreicher kost probieren...
kürbiskernbrot, vollkornbrot, vollkornprodukte, pflaumenmus, apfelmus,purer apfelsaft, pflaumensaft...viel obst und gemüse..johannesbeeren...
flüssigkeit ist auch sehr wichtig...viel viel trinken!! und viel viel bewegung!!
hülsenfrüchte wie erbsen,linsen und bohnen tragen sind auch gut für die verdauung...

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Re: kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

Antwort von Charlie+Lola am 26.10.2014, 15:30 Uhr

Mein Kind hatte Probleme damit da der Kindergarten zuviel Druck zweck Sauberkeitserziehung gemacht hat.

Psychologe hatte in dem Alter nur den Sinn das er ihr ne Smilietabelle in die Hand gedrückt hat.
Das war mir viel zuviel Wirbel (wir waren da eigentlich sehr entspannt haben uns aber vom allgemeinen Pöbel damals treiben lassen und alles abklären lassen).
Nach 4 Sitzungen haben wir das abgebrochen.

Hat sie noch ne Windel an? Bei meiner war es ja so.

Wir haben uns für dauerhaft Movicol entschieden (sie hatte, wie sich beim nem neuen Kinderarzt zeigte schon Kotsteine) und Windel an und Kindergarten erstmal raus.

Das hat sich dann nach und nach gelegt. Das ganze zog sich hin bis zur Einschulung, da hat sie bis kurz vorher Movicol gebraucht(Windel war erst kurz vor der Einschulung weg).

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Quelle finden warum es so ist, Movicol geben und sehr viel Ruhe bewahren und kein Thema drauß machen.
Und mit kein Thema meine ich kein Thema............den Erziehern (die mir lange nicht die Wahrheit gesagt haben zum Thema Sauberkeitserziehung, und ich möchte nicht wissen was da alles vorgefallen ist) habe ich diesbezüglich ganz klare Angaben gemacht wie sie mit meinem Kind vorzugehen haben. Ruhe und Distanz und evtl. ein wenig nachhelfen.

Evtl. nochmal einen Schritt zur Windel zurück wenn es gar nicht auf Toiletten geht. Meine wäre mit 4 im Leben nie auf eine fremde Toilette gegangen.
Obwohl Pipimachen nie das Problem war.

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danke an alle drei

Antwort von kravallie am 26.10.2014, 15:45 Uhr

werde das mal so weitergeben, windel trägt sie nicht mehr, pipiunfälle gibt es ganz selten.

mal sehen, wie die tipps "verarbeitet" werden können.

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Re: Ursache ist meist...

Antwort von Windpferdchen am 26.10.2014, 16:41 Uhr

Hallo,

das Problem ist irgendwo doch ein medizinisches: Weil das Kind ein Mal zu lange eingehalten hat (zum Beispiel, weil es das Spielen nicht unterbrechen wollte), war der Stuhl sehr fest und hart. Das löst beim Stuhlgang mikroskopisch kleine Risse am Anus aus (Analfissuren), die man mit bloßem Auge nicht sieht. Sie tun aber weh, so dass jeder weitere Stuhlgang dann schmerzhaft ist. Die Folge: Das Kind bekommt Angst vor den Schmerzen und hält erst recht ein, usw. Das ist ein Teufelskreis.

Der erste Schritt ist, den Stuhl weich zu bekommen, zum Beispiel mit Milchzucker. So tut der Stuhlgang weniger weh, der Anus kann allmählich abheilen. Außerdem lösen etwas abführend wirkende Dinge wie Milchzucker einen starken Drang aufs Klo aus, was dem Kind das Einhalten unattraktiv erscheinen lässt, ums mal so auszudrücken (wenn man richtig muss, dann muss man und kann's auch nicht aufschieben...).

LG

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Re: Ursache ist meist...

Antwort von kravallie am 26.10.2014, 19:50 Uhr

das glaub ich nicht, dass es schmerzen sind. ich denke, das kind hat mal erlebt, dass es nicht "darf" wenn es "muss" und hat seitdem ein problem.

eine alte freundin hatte die geschichte vor 15 jahren, auslöser war wohl das 2jährige kind im schwimmbad, das sichtbar in die windel machte und von anderen kindern ausgelacht wurde. seitdem war der ofen aus.

interessant finde ich, daß es sich bei derartigen dingen meist um mädchen handelt. männer und männchen sind da wohl anders kalibriert.
die glücklichen.

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Re: Ursache ist meist...

Antwort von sileick am 26.10.2014, 22:13 Uhr

Hallo!
Ich stimme den anderen zu.
Es wäre hilfreich zu überlegen,
welche Erfahrung das Kind
gemacht hat, dass das Klogehen
jetzt so schwierig ist. Die Eltern und
unbedingt auch alle anderen Betruungspersonen
müssen es sich verkneifen, auch nur im
Geringsten nach dem Stuhlgang zu fragen bzw. Klogang
anzumahnen! Macht das Kind in die Hose,
wird das ohne viel Aufhebens in Ordnung
gebracht.
Medikamente und auch Milchzucker sind umstritten.
Kind muss lernen, dass das seins ist. Falls körperlicher
Beschwerden auftreten, muss der Kinderarzt
nachhelfen, dann quasi wie beim Hose wechseln
ohne viel Aufhebens. Meist gibt sich das Problem
dann bald wieder.

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Re: kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

Antwort von Pamo am 27.10.2014, 8:29 Uhr

Leider habe ich damit Erfahrung. Aufgrund einer MDI und einer Durchfallerfahrung trat Kind (damals 3 Jahre) in Generalverweigerung.

Sie hat mehrere Jahre Stuhlweichmacher bekommen und wir haben sie dazu bestochen, sich aufs Klo zu setzen. (Da durfte sie DVDs gucken) Es hat gut funktioniert, denn wenn sie abgelenkt war (DVD!), dann fluppte es auch.

Ich finde die Problematik extrem tricky und wünsche den Eltern eine dicke Haut und viel liebevolle Geduld.

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doch kravallie

Antwort von somane am 28.10.2014, 9:15 Uhr

das sind leider schon Schmerzen und viele haben ein Problem damit, loslassen zu können. Od. sie können nur an bestimmten Orten, brauchen Ruhe dazu. Wenn es dann grad mal nicht passt, hält das Kind ein, der Stuhl wird hart, es tut weh, man hält erst recht ein. Ein Teufelskreis. Die einzige Lösung hilft, den Stuhl weicher zu machen mit Movicol Junior zum Beispiel und das Kind regelmässig am besten immer um dieselbe Uhrzeit auf die Toilette zu schicken. Wichtig dabei ist, dass das Kind sich Zeit lässt, komfortable sitzt und beide Füsse abstellen kann (ein Schemel hilft).

Meine 2 Jüngeren hatten beide dieses Problem. Das Mittelkind einmal zwischen 3 und 4 und kurz vor dem 7. Geburtstag wieder. Der Kleine vor einem 3/4 Jahr. Mit dem Mittelkind war ich so verzweifelt, dass ich sogar die Erziehungsberatung aufgesucht habe. Geholfen hat dann schlussendlich die oben beschriebenen Massnahmen. Aber das Movicol muss man schon über einen längeren Zeitraum geben, damit das Kind wieder einen normalen Umgang mit dem grossen Geschäft findet.

LG

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Nicht nur Mädchen....

Antwort von Kräuterzauber am 28.10.2014, 10:57 Uhr

Mein Sohn hat auch das Problem. Zuletzt geholfen hat ein Besuch bei einer Kinesiologin.

Ansonsten sehe ich das auch so: Kein Drama darum machen. Nicht aufs Klo schicken. Ausreichend gutes Wasser trinken und schauen was über die Ernährung machbar ist (wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse, so die Richtung).

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Re: kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

Antwort von sileick am 28.10.2014, 13:08 Uhr

Mir fällt noch ein: Als unsere Tochter mal Probleme mit dem harten Stuhl hatte, durfte sie auf dem Topf sitzen, und zwar in unserer Nähe, und hatte Bücher und Spielzeug dabei. Da waren die Sitzungen manchmal lang, aber der Focus war vom Stuhlgang weg, und das hat ihr sehr gut geholfen. Wenns dann mal doch nicht klappte, was vorkam, hab ich mit den Schultern gezuckt, gemeint, dann käme es halt beim nächsten Mal raus, die Leber hätte wohl noch nicht fertig alles aussortiert, und hab ihr geholfen, sich wieder anzuziehen. Muss dazu sagen, dass sie ihr großes Geschäft früh auf dem Topf machte, darum die Hilfe zum Anziehen.

Vielleicht ist das auch ein brauchbarer Tipp.

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danke nochmal

Antwort von kravallie am 29.10.2014, 6:57 Uhr

habe alles weitergegeben und hoffe für kind und umfeld auf besserung.

danke!

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Re: kein wirkliches erziehungsproblem....stuhlgang unterdrücken

Antwort von Karlchen am 05.11.2014, 14:58 Uhr

Das grenzt schon an Körperverletzung. Die kleine Person wird gezwungen aufzuhalten-ihr wird ein menschliches Bedürfnis untersagt- sie bekommt Angst, wird unsicher.
Diese Angst gilt es ihr mit viel Liebe, Verständnis und Einfühlungsvermögen zu nehmen. Am besten auf spielerische Art. Meine Tochter hat Rollenspiele mit Puppen, Kuscheltieren gespielt. Diese saßen dann vor dem Töpfchen, wenn sie pullern mußte oder einen Berg machen. Ich bin mit diesem Thema offen und locker umgegangen. Wenn ich z.B. mal pullern mußte, tat ich es ihr kund, egal wo wir waren..

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