Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Betula am 06.01.2015, 22:48 Uhr

ANSTRENGEND!!!!!!

Jetzt nerve ich mal wieder,sorry.
Wir haben im Moment eine ganz schlimme Phase. Mein Sohn, 3, trotzt mehrmals am Tag. Heftig,mit Hauen,Treten, Schreien...Ich versuche ruhig zu reagieren. Er braucht klare Grenzen,aber auch das Gefühl,angenommen zu sein.

Mir selber geht es nicht besonders gut.Ich arbeite, habe nat. den Haushalt am Hals, private Probleme, mache deshalb z.Z. eine Therapie( Burnout, leichte Depression)


Ich weiß nicht,wie ich es beschreiben soll, es ist alles dermaßen anstrengend geworden und ich will alles richtig machen und mache ganz offensichtlich vieles vieles falsch,sonst wäre es nicht so wie es gerade ist.

Nachdem ich jetzt heute mehrmals von meinem dreijährigen Kind gehauen wurde, narürlich habe ich gleich reagiert,festgehalten,laut " nein" gesagt, Auszeit im Zimmer gegeben......Ewiges Gebrüll und Geschrei wegen Allem- nein, er will keinen Schlafanzug, Zudecken auch nicht. Er will auch keine Zähne putzen.....Rausgehen ja, aber ohne Jacke,es sind ja nur Minus 6 Grad bei uns-

Dies alles nach einem extrem anstrengenden Arbeitstag wo ich in einer Sitzung informiert wurde, dass wir alle in der nächsten Zeit zig Schulungen auch am Wochenende machen müssen und ich wegen derzeitigem Personalmangel die nächsten Tage länger arbeiten muss. Auto auch kaputt. Mein Mann sieht alle Fehler nat. bei mir- ich habe den Kleinen verzogen, obwohl er ja von ihm und Schwiemutter betreut wird während ich arbeite.

Schwiegermutter erzählt mir immer wieder dass er bei ihr so super lieb ist und dass er immer wieder zu ihr sagt" Ich mache Oben( wir wohnen Oben) immer Theater und schreie. Bei dir mache ich kein Theater"

Heute abend bin ich nur noch am weinen und weinen. Und morgen geht die ganze Tretmühle wieder los. Und dass ich keine guten sozialen Kontakte habe sieht man auch daran, dass ich hier anonym den Leuten auf den Keks gehe. Und ich würde manchmal am liebsten einfach abhauen. Einfach weg.Ich fühle mich so schlecht. ich will alles richtig machen. Ich liebe ihn so und ich will nur eine gute Mutter sein.

Scheiße alles . Sorry nochmal.

 
14 Antworten:

Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von MAMAundPAPA2013 am 07.01.2015, 4:00 Uhr

Hey. Du machst ja nicht umsonst eine Therapie.
Und so wie du dich fühlst äußern sich deine Probleme.

Ich schreibe einfach mal drauf los.

Du bist scheinbar die einzige,die dem Kind die so wichtigen Genzen aufzeigt.
Es wäre für mich höchste Zeit für den KiGa.
Und wenn es nur halbtags ist!

Kannst du deine Arbeitszeit reduzieren?
Würde ich versuchen!
Mit deinen ganzen Überstunden die du machst kannst du versuchen erstmal einen Tag pro Woche frei zu machen.
In der Zeit mach was für dich!!

Wie sieht es finanziell aus?
Könntest du die alle 2 Wochen jemanden leisten der Grossputz macht?
Sonst muss dein Mann mehr ran.
Oder frag beim Arzt nach.
Vlt zahlt das im Rahmen der Therapie die Kasse.

Vlt eine bezahlte Familienhilfe/Erziehungshilfe.
Ich denke zwar,es läuft alles normal mit deinem Kind aber es stresst dich sehr und etwas Hilfe u Handlungssicherheit schadet nicht.

Schaffst du es dich selbst zu reflektieren?
Gibt dein Mann dir wirklich die Schuld oder empfindest du das nur so weil es dir nicht gut geht?
Rede mit ihm!!!!!

Ich habe übrigens gelesen, dass Kinder am stärksten bei ihrer wichtigsten Bezugsperson trotzen! ;)
Das ist doch irgendwie tröstlich!

Alles gut!

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von betty2013 am 07.01.2015, 12:21 Uhr

Hallo,
das liest sich wirklich nicht gut.
Eigentlich braeuchtest du Unterstützung, Entlastung und Zeit nur für dich, um Kraft für die anstrengende Kindbetreuung und den Rest zu haben.
Lass dich nicht von deinem Mann und der Schwiegermutter weiter runter ziehen.
Ich glaube nicht, dass ein dreijähriger von sich aus sagt, dass er bei der Oma kein Theater macht, sondern dass er jemanden (die Oma?) nachplappert. Ich finde es sehr verletzend so etwas gesagt zu bekommen und würde das nicht einfach so hin nehmen.
Dass er bei der Oma weniger trotzt ist kein Zeichen dafür, dass sie eine tolle Erzieherin ist. Zwischen menschlich hat sie anscheinend große Defizite, sonst würde sie dich nicht so behandeln.

Du musst als Mutter nicht immer alles richtig machen. Mütter sind keine Maschinen. Trotz gehört zu einer gesunden Entwicklung dazu.
Gebe mehr auf dich acht. Versuche Dinge, die dir nicht gut tun zu meiden, dann hast du wieder mehr Kraft.

Du kannst mir aber glauben, dass mir alles manchmal auch zu viel ist und ich am liebsten abhauen würde.
Alles Gute und liebe Grüße

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von Tine1 am 07.01.2015, 15:05 Uhr

Hallo du,
das hört sich sehr stressig an, aber auch wirklich schlimm für dich und dein kind.

Dass ein 3-jähriger so extrem trotzt sehe ich nicht als ganz "normal" an. Ist aber ganz sicher auch kein Zeichen dafür, dass du eine schlechte Mutter bist. Trotzdem verstehe ich es als warnsignal: du bist ausgebrannt, ko, willst am liebsten abhauen, du bist unglücklich und alles wächst dir über den kopf.

völlig verständlich, du scheinst sehr viele aufgaben jeden tag meistern zu müssen, dazu steht dei mann nicht hinter dir und zur schwiegermutter scheinst du auch ein eher belastetes verhältnis zu haben, was umso schlimmer wiegt, weil du wegen der kinderbetreuung auf sie angewiesen bist und sie nebenan wohnt.

zudem lese ich den verzweifelten wusch aus deinen zeilen heraus, eine perfekte mutter zu sein und eine gute arbeitnehmerin, die sich auch beruflich noch alles aufbürden lässt.

und wo bleibst du???

ich denke, du musst dringend lernen, "nein" zu sagen. und zwar nicht (nur) zu deinem sohn, sondern allen leuten, die was von dir wollen. denke genau nach, was du machen kannst und willst, und was zu viel wird, dich überfordert oder wozu du einfach keine lust hast. du kannst bei kleinigkeiten anfangen: wenn du gerade zum essen am tisch sitzt und dein mann dich darum bittet, ihm eine gabel zu holen, spring nicht automatisch auf. sag "nein". wenn deine schwiegermutter dich darum bittet, etwas für sie zu erledigen, wenn der chef überstunden anordnet: sag "nein". probier es aus. es fühlt sich gut an, einfach mal nein zu sagen.

vielleicht wäre auch zusätzlich eine mutter-kind kur angeraten. denn du musst dringend überlegen, was du langfristig veränderst. gehe es direkt an. ohne ausreden wie, ich kann nicht weil ich auf der arbeit gebraucht werde oder zuhause oder sonstwas. niemand ist unabkömmlich, das leben läuuft weiter, auch wenn wir ein paar wochen weg sind. und der zwang zur veränderung ist dann auch dort.vorhanden, wo du die (zeitweise) lücke hinterlässt.

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von schnabbel am 07.01.2015, 17:45 Uhr

Ein Tipp: keine Auszeiten, die verschlimmern nur alles.

Du willst, dass er sich angenommen fühlt, das tut er nicht, wenn du ihn fortschickst, von dir trennst. Das bedeutet, so wie du dich gerade verhälst, mag ich dich nicht (in meiner Nähe haben). Das Verhalten hat aber einen Grund, den du vermutlich durch deine Therapie ein wenig auf die Spur kommst, d.h. Verhalten ihm gegenüber.

Er lehnt sich z.B. aufgrund der Bestrafung (Auszeit) so auf, um sich ein Stück Macht zurückzuholen und die Macht wird ihm vermutlich gleich wieder durch eine weitere Bestrafung genommen. Ein Teufelskreislauf.

Ich weiß, dass einen manche Verhaltensweisen auf die Palme bringen können, aber wie schon gesagt, es gibt einen Grund dafür. Die meisten Kinder suchen nach dem "wahren Ich" der Eltern/Bezugspersonen. Wofür stehen sie, was mögen sie, was nicht usw. Wie weit kann ich gehen. Wo wird die persönliche Grenze desjenigen überschritten. Das musst du klar kommunizieren "ICH will das nicht". Genauso wichtig ist es die Grenze des Kindes zu wahren. Ein Stopp meines Sohnes was seinen Körper betrifft, wird immer akzeptiert, selbst beim Kitzeln. Er (3, 3/4) überschreitet mittlerweile so gut wie nie meine Grenzen.

Dass es bei Oma besser läuft, liegt schon einmal daran, dass sie den oben beschriebenen Teufelskreislauf nicht haben - noch nicht. Kinder geraten gerade mit den am nächsten stehenden Personen aneinander. Vielleicht lässt sie mehr durchgehen, sieht alles nicht so eng - was mitunter auch gut sein kann.

Und den Spruch mit dem Theater hat er vermutlich von ihr. Kinder können in dem Alter noch nicht so reflektieren. Selbst das Wort "Theater" spricht schon dafür.

LG

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von Tine1 am 07.01.2015, 22:19 Uhr

Hier unterschreibe ich auch nochmal. habe in meinem beitrag das pädagogische garnicht erwähnt. finde ich aber völlig richtig, was schnabbel schreibt!

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von sileick am 07.01.2015, 22:27 Uhr

Ich hab so viel im Kopf, versuche es so kurz wie möglich zu halten. ;-)

Laut Dr. Posth, um den hier ja bekannterweise viele trauern, brauchen Kinder in der Zeit ab ca. 1,5 Jahren vermehrt ihren Papa, um sich gut von der sicher gebundenen Mama lösen und sowas wie ein richtiges Selbstständigkeitskonzept auch im Umgang mit anderen Menschen und Orten entwickeln zu können. Ist der Vater dafür parat? Bietet er dem Kind ein hilfreiches, einfühlsames und umsorgendes Ablösungsvorbild? Dann ist das jedenfalls schon mal gut und beruhigend.

Vielleicht aber musste Dein Kleiner sich zu schnell, zu abrupt von Dir lösen, und diese Ablösung entsprach mehr den äußeren Gegebenheiten als dem für Dein Kind nötigen Tempo? In diesem Falle reagieren viele Kinder aggressiv auf die eigentlich sehr geliebte und vertraute Mama, und vor allem gegen sie entlädt sich ihr Zorn.

Falls das sein könnte, wäre es für Dich und Deinen Sohn wunderbar, wenn Du alles mögliche NICHT gut machen würdest, damit Du Euch kleine Zeitfenster in der Wochen schaffen kannst, die Ihr nur für Euch habt und die auch genau so als Eure besondere Zeit benannt werden. Da muss dann alles andere liegenbleiben, und Du liest mit ihm, spielst mit ihm, machst einen Ausflug mit ihm etc. So kann er sehen, dass Du Dir zu bestimmten Zeiten nur und ausschließlich für ihn Zeit nimmst und seine Wünsche dann ganz wichtig sind. Dafür kann man einen einfachen Kalender nehmen und jeden Tag schauen, wann wieder MAMAUNDKINDZEIT ist und ihr Euch was Schönes vornehmen könnt, z.B. mit farbigen Büroklammern oder daran hängenden bunten Papierschnitzeln erkennbar machen, wann HEUTE ist und wann MAMAUNDKINDZEITEN sind.

Zu anderen Zeiten ist es dann für ihn vielleicht einfacher, damit zurechtzukommen, wenn Mama eben nicht immer seinen Wünschen nachkommen kann. Deine Trauer darum, dass Du das nicht kannst, solltest Du ihm zeigen. Lass ihn wissen: "Es tut mir so Leid für dich, aber das geht leider nicht...." Wenn er trotzt, sind Auszeiten das geeignete Mittel um das Problem zu verstärken. Ich würde das so nicht machen. Für DICH sind Auszeiten umso wichtiger. Da kann also im Kalender dann auch mal ein andersfarbiger Schnitzel sein, der heißt: MAMAALLEINEZEIT. In dieser Zeit willst Du mal etwas für Dich tun und sei es nur die Zeitung lesen. Also muss Kind dann ohne Dich spielen und Anliegen verschieben. Ist diese Zeit anfangs sehr kurz, wird er die Erfahrung machen, dass das aushaltbar ist. Er merkt aber auch: Er hat Bedürfnisse, Du versuchst ihm entgegenzukommen, Du hast auch Bedürfnisse, er kann Dir entgegenkommen.

Das wird nicht gleich super flutschen, aber vielleicht ist es ein Weg für Euch?

Für andere Bereiche gibts andere Hilfen, aber ich würde mir vielleicht erst einmal diesen Bereich vornehmen und bei Trotzanfällen das Mantra angewöhnen "Liebe Seele hab Geduld, niemand ist hier an was Schuld, auch dies wird vorübergehn und dann könn' wir weitersehn" angewöhnen. Dein Sohn will Dich nicht verletzen, er muss aber seine Gefühle loswerden, da es auch für ihn schwer ist. Lass ihm das Brüllen, atme tief in den Bauch, bleib bei Dir und warte einfach bis es vorbei ist. Lass ihn wissen, dass es ok ist, wenn er sauer, frustriert, traurig, böse ist, weil was nicht geht, das er will und warte bis es vorbei ist. Bei einem Dreijährigen kannst Du auch rausgehen und hin und wieder reinschauen, ob es schon vorbei ist, vor allem, wenn er Dich schlägt. Im Trotzanfall gegen Schlagen erziehen zu wollen, ist nicht möglich. Sag ihm, dass Du Verständnis für seinen Frust hast, gib ihm einen Schwamm zum an die Wand werfen oder einen Waschlappen etc. und verlasse den Raum einen Moment ("Ich bin gleich wieder da und schaue nach dir.").

Wichtig finde ich, dass Du Deine eigenen Emotionen von seinen trennst und nicht mitdurchdrehst, wenn er es tut. Das geht nur, wenn es Dir gelingt, das Gebrüll auszublenden, geduldig zu bleiben und eben zwischendurch mal rauszugehen (vielleicht schon den Kühlschrank einräumen) und zwischen anderen Handgriffen immer mal wieder reinzuschauen, ob er jetzt Deine Hilfe annehmen möchte. Sachlich, emotional nicht involviert.

Das ist schwer, es lohnt sich, die Geschichte mit der Atmung dabei anzuwenden. Versuchs das nächste Mal einfach. Und keine Sorge, wenns nicht gleich klappt. Dann das übernächste Mal oder das danach!

Versuche mal, Dein Grenzenkonzept für Deinen Sohn zu überdenken: Welche Grenzen sind erfunden und könnte eigentlich auch so laufen, wie er das möchte? Welche Grenzen sind notwendig, weil das Leben oder auch Deine persönlichen Grenzen (zB hauen, nachts essen wollen etc.) oder die Sicherheit sie einfach gebieten. Nur diese Grenzen sind letztendlich wichtig. Der ganze Benimmkram kann immer noch kommen, klappt bei guter Beziehung zum Kind ohnehin, oder Du überlässt das den anderen (Schwiegermama, Papa), wichtig sind die wesentlichen Dinge.

Kind will ohne Jacke raus. Gut. Du nimmst sie mit und sagst ihm, dass er sie haben kann, wenn ihm kalt wird. Kind will nicht Zähne putzen: Geht nicht! Karius und Baktus werden nachts die Zähne fressen. Tut mir Leid, keine Wahl. Aber wenns gut klappt vielleicht eine längere Lesegeschichte kuschelig mit Mama im Bett zum Gutenachtsagen?

Auszeit: Für Dich! Lass Dich eine Woche krankschreiben und bleib mal zu Hause. Die normalen Betreuungszeiten durch Mann und Schwiegermutter bleiben, egal, was die denken, und Du legst Dich einfach mal ins Bett und strickst oder schaust einen guten Film an oder liest ein Buch (Z.B. Jesper Juul: "Dein kompetentes Kind") oder malst oder träumst oder schaust alte Fotos an oder sortierst mal in Form eines Tagebuchs Deine Situation. Die Arbeit wird damit klarkommen müssen. Denen bist Du verpflichtet, aber nicht mit Deiner Gesundheit und Deinem seelischen Wohl oder gar unter Aufopferung Deiner wunderbaren mütterlichen Beziehung zum Kind. Die brechen auch darunter nicht zusammen, sicher nicht! Was Mann und Schwiegermutter denken, muss Dir hinten vorbei gehen, in dieser Situation, was Du fühlst, scheint sie ja auch nicht zu interessieren - fair enough! Wenn Du aber wieder Kraft getankt hast, kannst Du sehen, wo Du persönlich hinwillst und darauf anfangen, hinzuarbeiten.

Wunderbar, dass Du eine Therapie machst! Mutter-Kind-Kur wäre vielleicht auch eine Alternative? Finde ich auch.

Es ist nicht Dein Sohn das Problem! Es sind Eure Gesamtumstände. Mein größtes Ziel hier wäre in dieser Situation, die Beziehung zum Sohn zu pflegen. Richtig machen musst Du da gar nichts. Erziehen tun doch die anderen. Das würde ich denen auch sagen. Genieße Dein Kind! Mach die schönen Dinge mit ihm, lass anderes liegen, lehne Wünsche aller anderen ab und hab Dich lieb mit dem, was DU willst!

Alles Liebe und Gute wünscht Dir

Sileick, die auch mal in einer ähnlichen Situation war, wenn auch nicht ganz so extrem - aber ich kenne das Gefühl!

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Ergänzung

Antwort von sileick am 07.01.2015, 22:29 Uhr

... und ich freue mich, dass das nicht mehr so ist. Es geht nämlich auch anders, und das wirst auch Du erleben!

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von Betula am 07.01.2015, 22:44 Uhr

Hmmmm....Also mit "Auszeit" ist jetzt nicht gemeint,dass er ewig alleine im Zimmer sitzt und nicht mehr kommen darf.

Eher so dass ich,wenn er partout nicht irgendetwas machen möchte,z.B. seinen Schlafanzug aus und Alltagskleidung an, nur als Beispiel,und ich mit Worten nicht weiterkomme und es aber auch nicht mit Gewalt durchsetzen möchte- ich kann ihn ja schlecht festhalten und die Klamotten anziehen wenn er sich dagegen wehrt-,dann schicke ich ihn schon mit den Worten ins Bett" Du hast den Schlafanzug an,willst dich nicht umziehen. der Schlafanzug ist aber zum Schlafen gedacht.Also geh ins Bett."

Dann turnt er meist eine kleine Weile im Bett herum,während ich etwas anderes mache, und kommt dann irgendwann und will sich anziehen. Gerne darf er dann auch den Pulli selber aussuchen oder die Hose- daran liegt es nicht.

Hauen geht bei mir gar nicht, gebe ich zu. Das macht er manchmal und ich weiß auch, dass viele Kinder solche Phasen haben. Ich kann damit nicht umgehen und bin da schon in Tränen ausgebrochen,so schlimm und pädagogisch falsch das auch ist. Und dann setze ich ihn wirklich in sein Zimmer. Er darf aber jederzeit wieder kommen oder auf den Arm- das möchte er dann meistens.

Er hat da etwas gefunden,was mich wirklich trifft. Ich müsste da eigtl. souveräner sein. Zum Glück kommt es nicht ständig vor. Es war jetzt einige Wochen in der Richtung gar nichts, jetzt seit zwei Tagen wieder.
Ich will meinen Kleinen jetzt auch nicht als total schwierig darstellen. Er ist einfach temperamentvoll mit starken Trotzanfällen.. Ansonsten lieb,gut entw. und sehr selbstständig.

Das Problem liegt bei mir und in meiner Situation. Ich habe Null Selbstbewußtsein und bin extrem dünnhäutig und extrem harmoniebedürftig.Eine Kur werde ich jetzt beantragen.Ich bin auch ständig krank, habe dauernd Rückenprobleme,schwache Abwehr, psychosom. Geschichten, von daher würde mir das gut tun.Ich habe da lange gezögert weil auch mein Mann nicht wollte, dass ich mit dem Kleinen drei Wochen weg bin, wenn dann sollte ich ohne Kind, das ist mir aber jetzt egal.Wenn ich eine Mutter-Kind-Kur brauche dann mache ich sie und mein Sohn profitiert sicher auch davon! Ich ziehe das jetzt durch. Habe schon einen Arzttermin in zwei Wochen zum Stellen des Antrages. Bin mal gespannt ob die Kasse es genehmigt.

Und dann können mich alle mal drei Wochen lang! Darauf freue ich mich!

danke und liebe Grüsse

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von schnabbel am 08.01.2015, 6:59 Uhr

Hey,

interessant, ich war gerade im Expertenforum für Erziehung. Da hast du ja ganz konkret eine Situation beschrieben.

So eine Situation kennt wohl jeder und ich verbalisiere dann das was mein Sohn mir "eigentlich" sagen will. "Ist das dein Lieblingsschal?" " Und jetzt bist du traurig, weil du ihn nicht anziehen kannst, weil er nass ist?" usw. usf.

Nach Situation auch mal von sich erzählen "ich hab auch.... und ich bin dann... wenn... " Interessanterweise fragen die Kleinen dann oft nach und sind erstaunt. Ja, Mama´s sind auch nur Menschen ;)

Damit fühlt er sich angenommen, verstanden und auch wenn ich die Realität (der Schal kann nicht angezogen werden) nicht ändere, geht es ihm besser und er beruhigt sich. Mittlerweile ist er in einem Alter, wo es zu solchen Situationen gar nicht mehr kommt, weil er meine Erklärung nachvollziehen kann (er ist ja auch fast 4) und weiß, er brauch kein riesen Theater machen.

Das er beim trockenen Schal meinte, dass er nass wäre, ist ein Missverständnis deinerseits. Er hat sich gedanklich nochmal damit auseinander gesetzt, dass der andere Schal nass ist und er nun diesen anhalt. D.h. er meinte mit "der Schal ist nass" den anderen Schal. In der Situation hätte ich entweder nachgefragt "der andere Schal? Ja, der ist noch nass" oder wäre so wie du drüber hinweggegangen ;)

Also wie gesagt, Gefühle verbalisieren, "erraten" durch Erfragen was das Problem ist, hilft in ganz vielen Fällen. Zu fragen "was los ist" funktioniert nicht.
Das er im Auto sitzengeblieben ist, ist klar. Er hatte sich drauf vorbereitet, dass es los geht. Vll. dachte er, wenn er jetzt aussteigt, dass du ohne ihn fährst (hattest es ja zwischenzeitlich schon vor). Auch hier hilft genau diese Frage "denkst du, wenn du aussteigst, dass ich ohne dich fahre?". Ich erkläre ziemlich viel, manche denken wohl zu viel, aber ich finde, das gibt es nicht.

LG

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von Astrid18 am 08.01.2015, 7:57 Uhr

"Nein aus Liebe" von Jesper Juul wäre auch eine gute Lektüre für Dich.

Jedes Kind trotzt, und das nun einmal meist am häufigsten und stärksten bei der Mutter, weil diese die engste Bezugsperson ist.

Es gibt auch Kinder mit besonders starkem Willen, und das ist nicht einfacher für die Eltern.

Wie schon vorgeschlagen, lass das Kind ruhig ohne Jacke raus, nimm die Jacke mit und er wird die schon verlangen, wenn ihm kalt ist. Ich habe auch so ein Exemplar. Es gibt Konflikte, die keinem etwas bringen. Meiner 2. ist nie kalt, die muss sich einfach nicht so warm anziehen und ist auch nur selten krank. Warum sollte ich mit ihr über Schals, Mützen, Winterjacken etc. streiten. Zudecken das Gleiche.

Etwas anderes gilt in Hygienefragen: Zähneputzen, Händewaschen.

Also, überdenke manche Konfliktsituationen, um Deinem Sohn mehr eigene Entscheidungen zu überlassen. Das kann helfen, um Stress herauszunehmen.

Wenn Ihr weniger Konflikte habt, fällt es Dir auch leichter, die wirklich wichtigen Dinge durchzusetzen.

Auszeiten hätte bei uns in dem Alter gar nicht funktioniert: Wenn ich das mal probiert habe, sind die Kinder immer nur wütend aus dem Zimmer raus und ich hätte schon die Tür zuhalten müssen (weißt Du, wie bescheuert das ist, wenn Du merkst, Du hältst die Tür zu, damit Dein 3jähriges Kind im Zimmer bleibt). Ich habe das dann manchmal so gemacht, dass ich mich entfernt habe, einfach auch um Durchzuatmen und wieder ruhiger zu werden.

Mein schlimmster Trotzkopf ist übrigens seit dem ca 5. Lebensjahr das ausgeglichenste Kind überhaupt, hat inzwischen eine wahnsinnige Frustrationstoleranz, kann total gut verlieren, teilen etc.

Schon mit 4 war sie im Kindergarten total brav und lieb, zuhause aber noch megaanstrengend.

Dass Dein Sohn bei der Oma superlieb ist, liegt evtl. daran, dass er sich der Beziehung zu ihr eben nicht sicher ist. Also, sei froh dass er bei Dir am meisten trotzt.

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von Kika1975 am 10.01.2015, 6:48 Uhr

Ich möchte hier nur kurz was zu deiner Bemerkung über Auszeit loswerden...wenn mama kurz vorm Burnout steht oder schon mittendrin ist, nützt eine Woche Auszeit wohl kaum etwas!
An die AP: bekommst du medis gegen die Depression? Wenn nicht solltest du das in Betracht ziehen, die helfen dir erstmal, etwas ruhiger zu werden...und deine Situation zu verbessern.

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von sileick am 10.01.2015, 11:19 Uhr

Ich stimme Dir zu, dass Veränderungen geschaffen werden müssen und kurze Auszeiten nur minimale Hilfen dafür darstellen. Dennoch braucht es diese im Alltag, und ihre Implementierung in die ganz normalen Routinen stellt eine Möglichkeit dar, mal zu sich zu kommen und auch über etwas nachdenken zu können. Genau das fehlt nämlich Burnout-Leuten im "normalen Wahnsinn"!

Das nützt sehr wohl etwas, auch wenn das Problem erst mal viel größer und damit allein bestimmt nicht zu lösen ist.

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von knudi am 10.01.2015, 15:44 Uhr

Danke!!!!!!Deine Worte sind super und hilfreich!! Bin in einer sehr sehr ähnlichen Situation und nehme mir deine Tipps zu herzen

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Re: ANSTRENGEND!!!!!!

Antwort von sileick am 10.01.2015, 21:40 Uhr

Das freut mich ja. Und nie vergessen, tief in den Bauch zu atmen, bei Dir zu bleiben. :-) Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute!
LG Sileick

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