Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Til2014 am 01.12.2016, 1:48 Uhr

2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Guten Tag Frau Ubbens,
Ich habe einen fast 3 jährigen Sohn, der wirklich sehr sehr anstrengend ist.
Ich habe mich letztes Jahr von dem Vater meines Kindes getrennt, war dann erst alleine mit dem kleinen und seit August lebe ich mit meinem neuen Partner und dem kleinen zusammen in einer neuen gemeinsamen Wohnung (seit Mai sind wir offiziell zusammen). Mein neuer Partner kam zum Anfang, bevor mein Ex-Partner wusste das ich ein neuen Partner hatte, super mit dem kleinen klar, das änderte sich aber von einem auf dem anderen Tag.
Mein Sohn war zu diesem Zeitpunkt jedes 2. Wochenende bei seinem Papa und er kam völlig verstörend wieder. Mein neuer Partner durfte ihn nicht mehr in den Arm nehmen, nicht mehr wickeln usw. Jede Handlung wurde abgelehnt, was vorher nie ein Problem war. Seitdem zieht sich alles wie ein roter Faden durch unser Leben.

Jedes Mal wenn der kleine von seinem Vater wieder kommt, brauchen wir die kompletten 2 Wochen um ihn wieder in die Bahnen zu bekommen, wenn das überhaupt möglich ist, ihn wieder dorthin zu bekommen wo er mal war. Wir haben immer den Eindruck, wenn er dort gewesen ist, das wir 5 Schritte zurück gehen anstatt nach vorne.
Der Kleine musste leider, aufgrund meines Ex-Freundes früh lernen woanders zu bleiben, sprich, ich musste mit 5 Monaten schon wieder anfangen zu arbeiten und seitdem ist das auch dabei geblieben. Ich konnte nie so die Bindung zu meinem Sohn aufbauen wie manch andere Mütter. (Vielleicht hat ihn das auch geprägt, das er manchmal so ist wie er ist - Verlustängste?

Jetzt durch meinen neuen Partner gelingt es mir nur noch auf 30 Stunden arbeiten zu müssen und das ich mich mehr um den kleinen kümmern kann und um mich selbst.
Nun ist es aber trotzdem so, das der Kleine immer unausstehlicher wird. Er kann sich kaum alleine beschäftigen, schreit viel rum, hört nicht und ist auch so nicht sonderlich gut auf uns zu sprechen. (Man hat so den Eindruck - Papa ist der besten)

Ich habe ihn mit 2 1/2 Jahren trocken gehabt und das lief ebenfalls bis zu einem bestimmten Wochenende auch sehr gut. Er kam wieder und nässte sich auf einmal wieder ein. Natürlich kann das auch bei uns passieren und ist auch vielleicht 1x in 2 Wochen der Fall gewesen aber nach dem Wochenende bei Papa, war das jeden Abend der Fall. Auf Rückfrage beim Kleinen, ob er bei Papa eine Pampers an hatte, bejahte er dieses.

Es ist natürlich klar das ein Kind in diesem Alter keine Ahnung hat was richtig und was falsch ist, bzw. warum er nun eine Pampers an hat bei Papa und bei Mama nicht.
Nur egal was mein Ex-Freund macht, es scheint völlig kontraproduktiv zu sein und wenn man ihn fragt ob er das so und so macht, oder ihn auf Fehler aufmerksam macht, will er das nicht gewesen sein, bzw streitet alles ab.

Bei uns darf der Kleine bzw. soll der Kleine kein TV schauen, weil wir einfach merken, daß er dann völlig in die Höhe geht und er nur noch TV sehen will. Ebenfalls will er nachts dann immer mal wieder bei uns mit im Bett schlafen was wir ebenfalls nicht möchten und auch nicht zulassen, auch das ist dann immer ein harter Kampf mit viel schreien und Wutanfällen. Auch sind Süßigkeiten bei uns ein nicht gern gesehen. Natürlich bekommt er auch mal eine Kleinigkeit, aber nicht andauernd und dann auch nur in Maßen.
Wenn er bei seinem Vater gewesen ist, wiegt er immer gefühlte 5 Kilo mehr und sieht auch danach aus. Er schlingt förmlich das essen runter, auch das still sitzen bleiben am Tisch muss wieder "erlernt" werden. Das sind alles Dinge, die er eigentlich konnte aber wenn er bei seinem Vate gewesen ist, kann er das nicht mehr. Wenn er bei seinem Vater gewesen ist ruft er hier bei uns die ganze Zeit, Film Film Film. Für uns ein eindeutiges Zeichen, das er viel vorm TV geparkt wird und es übermäßig viel an essen gibt. Hauptsache der Kleine gibt Ruhe.
Selbst Gespräche mit meinem Ex-Freund führen ins Nichts, denn er ist sich keiner Schuld bewusst. Das wir aber die weitreichenden Probleme haben, bekommt er ja nicht mit.

Nun zu meinem Anliegen. Was können wir machen, das der Kleine nicht mehr so aufbrausend ist, sich mal benimmt, einfach mal zur Ruhe kommt, denn wir kommen so überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Immer muss man sich nach dem Kleinen richten, keine Nacht kann man vernünftig schlafen und jeden Tag hofft man das der jetzige Tag besser wird wie der letzte.

Ich würde den kleinen auch lieber mal eher aus der Kita abholen aber ich muss sagen, ich bin froh wenn ich auch noch ein paar Minuten für mich habe bzw. für uns wenn wir mal zusammen Zuhause sind, bevor das Theater wieder Zuhause los geht. Wenn er mal für längere Zeit bei uns ist, haben wir ihn eigentlich gut in der Bahn und er hört und hilft auch viel aber sobald er da gewesen ist geht hier die Post ab. Und vor allem wenn der kleine seinen Willen nicht bekommt ist hier dann die Unruhe vorprogrammiert. Auch wird er immer wieder nachts wach und schreit rum und will Tee und einfach nur Aufmerksamkeit. Das ist dann wirklich ein Katz-und Mausspiel. Er versucht wirklich alles auszutesten. Natürlich kann man nun sagen, einfach schreien lassen und sehen was kommt. Wenn man natürlich in einer Wohnung wohnt und kein alleinstehendes Haus hat, ist dieses nachts um 3 eher ungünstig wenn andere im Haus noch schlafen wollen. Es muss also Möglichkeiten geben, einen Weg zu finden, dieses zu umgehen.

Wir, mein neuer Partner und ich sind am Ende unserer Kräfte und wissen nicht mehr weiter. Wir würden dem kleinen gerne eine unbeschwerte Kindheit schenken, ohne viel schreien und vielen Regeln. Aber im Moment scheint das fast nicht möglich zu sein.

Vielleicht haben Sie Tips für uns.

Vielen Dank im Voraus.

 
11 Antworten:

Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von Birgit67 am 01.12.2016, 13:47 Uhr

was mir aufgefallen ist: Du hast viele Regeln die evtl. noch zu viel für Dein Kind sind.

Dein Sohn ist noch so klein und weis die Situation noch gar nicht einzuschätzen das eine ist der Papa wo er nur hin und wieder sehen darf - der andere Papa ist immer da - aber eigentlich nicht sein richtiger - da zu wissen wo er hingehört kann er noch nicht.

viele Kinder nässen in dem Alter nochmal ein - einfach weil das spielen wichtiger ist und dadurch der WC-Gang vergessen wird - mit einer Höschenwindel die es heutzutage gibt ist das doch kein Problem bis er wirklich 100% es schafft rechtzeitig aufs WC zu gehen.

Warum darf er nicht zu Euch ins Bett wenn er kommt??? Er wird die nähe brauche und kein 18-jähriger liegt noch im Elternbett. Meine Jungs waren beide jede Nacht bei uns im Bett und haben dann als sie das Durchschlafen lernten (der eine mit fast 4 der andere mit fast 5) fest geschlafen immer und überall sind nur noch bei Krankheit gekommen und meistens nach ein paar Minuten wieder ins eigene Bett entschwunden.

Ruhig sitzen am Tisch ging auch in dem Alter überhaupt nicht. Warum auch??? Sie werden es trotzdem lernen - lass ihn doch hin und wieder aufstehen - zeigt ihm wie es richtig ist indem ihr es selber macht - aber da einen Zwang auszuüben ist Kontraproduktiv.

Ebenso die Süssigkeiten - wenn sie zu stark begrenzt sind ist der Drang welche zu bekommen umso größer. Mach eine kleine Schüssel über die er selber wachen darf die jede Woche neu befüllt wird - wenn sie leer ist dann ist es so dann muss er warten bis die nächste Befüllung ist. So kannst Dur raussuchen was er an Süssigkeiten isst und in welcher Menge. Ostern und Weihnachten haben wir unseren Jungs immer selber überlassen und wir waren erstaunt wie lange es gehalten hat nachdem sie merkten: Es nimmt kein anderer weg da war oft noch ein Nikolaus zu Ostern übrig.

Geh mehr auf Deinen Sohn ein - wenn Du Zeit für ihn hast ist sie vollgestopft mit Regeln - dünne sie aus - begrenze sie auf das was wichtig ist und Du wirst sehen es wird viel einfacher.

Wenn er beim Papa immer alles darf und zu Hause nur Regeln bekommt ist es sehr schwer für ihn sich da zurecht zu finden. vielleicht kann es ein Gespräch zwischen Dir und deinem ExPartner geben es geht immerhin um Euer Kind dass ihr einen gemeinsamen Weg findet.

Gruß Birgit

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von mama-nika am 01.12.2016, 18:51 Uhr

Hi

Es klingt für mich ein wenig so, als ob dein Sohn einfach funktionieren soll.
Er hat auch Bedürfnisse. Z.B. das nach Nähe. Es ist mir unbegreiflich, warum ihr ihm die Nähe bei euch nachts im Bett verwährt oder warum du es als Katz und Maus Spiel siehst, wenn er nachts nach dir ruft und so nach Geborgenheit und Sicherheit sucht. Das macht er nicht um dich zu ärgern. Er ist einfach noch sehr klein und braucht diese Sicherheit und Geborgenheit.
Und je mehr du ihm davon JETZT gibst, wo er noch so klein ist, umso weniger verlangt er es später und wird so zu einem starken und ausgeglichenem Menschen heranwachsen.

Es könnte alles einfacher sein, wenn du statt der Machtkämpfe etwas mehr auf ihn eingehst und ihm gibst, was er braucht. Ich meine damit die Nähe, nicht sowas wie Süßigkeiten.

Ansonsten hat meine Vorschreiberin Birgit dir schon sehr viele gute Tipps gegeben.

LG

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von mf4 am 01.12.2016, 23:48 Uhr

Still sitzen und allein spielen... hm... das können sehr viele Kinder in dem Alter nicht und nach-dem-Umgangs-WE-aufgedreht- sein ist auch ein Klassiker.

Du erkennst, dass du zu deinem Kind keine gute Bindung hast aber ich lese, dass der neue Partner offenbar sehr schnell der Richtige war.
Ich finde an der Bindung zum Kind solltest du arbeiten und das ist etwas, womit dein neuer Partner nichts zu tun hat.

Der Papa kann in 4 Tagen im Monat nichts kaputt machen. Kinder erkennen genau den Unterschied, was bei Papa geht, bei Mama aber nicht.

Dein neuer Partner schläft bei dir im Bett... das Kind schreit aber nachts nach Aufmerksamkeit. Da liegt doch die Antwort auf der Hand... gib sie ihm. Lass ihn nachts bei dir schlafen. Das ist innig, nicht anstrengend und tut was für eure Bindung.

Er ist noch klein... Immer muss man sich nach dem Kleinen richten... ja... und das noch so lange bis sie ausziehen.

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von claire am 02.12.2016, 2:49 Uhr

Hallo.

Ich hab deinen Post gelesen und hatte das Gefühl über meine Tochter zu lesen..
Ich weiß nicht ob die Vorrednerinnen Kinder haben oder nicht, und ob diese schwierig waren, oder nicht. Ich weiß nur, meine Tochter ist schwierig, und das höre ich immer wieder von allen Seiten, auch wenn ich sie über alles liebe. Es hat nicht immer was mit "zu wenig Nähe" und "liebe" zu tun! Das Kind muss nicht "nur funktionieren", wenn man ihm ein paar Regeln aufstellt. Das ist ein Schmarn! Natürlich soll es mit fast drei jahren regeln befolgen können, etwas helfen und auch hören. Es geht nun mal nicht, dass es nur filme schauen und Süßigkeiten essen darf! Und das hat nichts damit zu tun, dass ich das Kind deswegen weniger liebe, weil ich ihm weniger erlaube.

Meine Tochter ist auch fast drei und hat den Papa einfach mehr lieb :( Nein, wir leben zusammen, sind nicht getrennt, aber zur zeit gibt's öfters mal Zoff, eben wegen den Kindern. Wir arbeiten beide halbtags und sind die andere Hälfte mit den Kindern beschäftigt. Heißt, ich bin Vormittags daheim, abends in der Arbeit und er andersRum. Und das War seit die Kinder ca jeweils ein monat alt waren. Ich weiß, es ist sehr früh, aber auf der anderen Seite, braucht meine Tochter immer noch nicht in den Kindergarten zu gehen, wo die anderen Kinder schon mit eins in Kitas abgegeben wurden. Außerdem bin ich alle Ferien, und das sind ca 14 Wochen im Jahr daheim. Welche Mutter hat schon diesen Luxus? ;)

Na ja, auf jeden Fall bin ich diejenige, die mit den Kindern was unternimmt und spielt und sie zu allen möglichen Sachen bringt. Zoo, Schwimmbad, Spiel- und TanzGruppe, oder einfach mal raus zum SpielPlatz. Wir sitzen halt fast nie daheim, weil ich das Gefühl hab, ich müsste es kompensieren, dass mein Mann so träge ist... Er geht nie mit denen raus. Und mit nie meine ich NIE! Es gibt immer Trickfilme zu sehen und süßKram und zum essen gibt's nur Spagetti. Und Mama kocht und putzt und geht nebenbei noch spazieren und ist danach die böse, die auf die uhr zeigt, dass es Zeit fürs Bett ist, wenn sie heim kommt :( Aber mei, so ist es halt... mir sind regeln aber trotzdem wichtig und ich hoffe einfach, dass sie trotzdem früher oder später es versteht, warum ich was mache und manches nicht will.

Zur Zeit ist sie manchmal wirklich unausstehlich. (Und ich betone es nochmal, ich liebe sie trotzdem über alles!) Und es ist nicht nur meine Meinung, es wird mir oft von anderen in ihren Reaktionen bestätigt. Sie schreit Rum, hört nicht, wirft mit sachen, spuckt das essen aus, ignoriert mich, nimmt anderen Kindern alles weg, rennt manchmal weg, wirft sich auf den Boden und lauter solche Sachen.. Ich bin oft am ende meiner Kräfte und möchte sie manchmal auch am liebsten nur vor der glotze parken, aber ich gebe nicht auf!

Ich kann dir deswegen wohl auch keine Ratschläge geben(und das sollte auch sonst keiner außer einen Psychologen, eventuell, tun, vor allem keiner, der dein Kind nicht kennt) wollte dich nur bestärken, dass du nicht aufgeben sollst. Wir, Mütter, wissen ehe am besten, wie wir mit den eigenen Kindern umzugehen haben! Sieht man ja bei euch auch, dein kleiner horcht ja auch, wenn er länger bei euch ist..

Versuch nur nach der Ursache zu forschen. Ist es vielleicht die Eifersucht?- wie es wohl bei uns der Fall ist(zweites Kind hat alles verschlimmert) Oder versucht er nur die Grenzen auszutesten?- was darf ich bei Mama, was ich bei Papa auch darf. Oder ist es die ewige frage - liebt mich Mama immer noch, egal was ich mach?- schwierig zu beantworten, wenn das Kind sich schreiend im Supermarkt auf dem Boden wirft, und doch müsste sie bei aller Härte und bei allem durchgreifen immer JA! heißen.
Das ist das einzige was ich raten kann.. ;)
Wünsche dir viel Erfolg und ganz viel Geduld.

Drücke dich unbekannter weise

LG
Claire

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von clarence am 02.12.2016, 10:27 Uhr

Sorry, wenn ich das jetzt mal so schreibe, aber er reagiert für ein 2jähriges Trennungskind total normal.
Mir kommt so vor als möchtest du jetzt eine traute Zweisamkeit mit deinem neuen Partner genießen und der Kleine stört eben dabei.

Meine Tochter ist 5 Jahre alt und mein Sohn 9 Jahre. Die Kleine kommt jeden Tag mitten in der Nacht, wenn sie aufwacht zu uns ins Bett und wird gekuschelt - und der 9jährige darf auch zu uns rüber kommen, wenn er einen Alptraum hat. Da nehmen wir dann seine Matratze und legen sie zu uns ins Schlafzimmer.

Ich denke alles auf den Ex-Partner zu schieben wäre falsch. Klar, er möchte natürlich weiterhin der beste Papa für sein Kind sein und so verwöhnt er ihn natürlich in dieser Zeit wo er bei ihm ist - das ist auch total normal. Meine werden auch von der Oma verwöhnt und dürfen mehr als sie zuhause dürfen. Vielleicht wäre aber mal ein sachliches Gespräch mit ihm sinnvoll.

Deinem Partner und dir rate ich deinem Sohn zu zeigen, dass er nicht Papa verloren hat und seine Mama mit einen fremden Mann teilen muss, sondern dass er weiterhin das Wichtigste und Liebste von dir ist.
Alles Gute!

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was ich vergessen habe...

Antwort von clarence am 02.12.2016, 10:33 Uhr

und klar gibt es unruhigere und ruhigere Kinder - das ist auch oft Charaktersache.
Meiner ist 9 J. und kann auch nicht sitzen. Teilweise fällt er immer noch während des Essens vom Sessel, weil er so zappelt. Und die Lehrerin meint auch er würde am liebsten unter dem Tisch oder sonst wo schreiben.
Man muss seine Kinder so nehmen wie sie sind, auch wenn es nicht immer einfach ist - und da rede ich aus Erfahrung, denn meine 4 sind alle total verschieden.

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von allwa am 02.12.2016, 12:42 Uhr

Hallo,

du schreibst, du hast keine so gute Bindung zum Kind und möchtest diese wieder aufbauen, hast auch extra nun einen 30 Std. Job um mehr Zeit für ihn zu haben, dann aber wiederrum sagst du, du brauchst nach Feierabend deine Ruhe für dich und holst den Kleinen nicht früher aus der Kita.
Folglich hast du auch nicht mehr Zeit mit dem Kleinen sondern mehr Zeit mit deinem Partner. Finde ich sehr schade. Gerade mit der Trennung braucht dich dein Kind. Auch einnässen ist soweit ich weiß relativ normal wenn sich das Kind nicht wohl fühlt oder mit einer Situation überfordert ist. Habe es selbst mit dem Sohn meines Mannes erlebt, dass er durch die Trennung mit 6 Jahren plötzlich wieder einnässte. Weil ihn das Thema nämlich sehr beschäftigte.
Auch dein Sohn muss sich erstmal wieder einfinden und seinen Platz finden, es klingt leider so als müsse er seinen Platz hart erkämpfen irgendwie. Das tut mir echt leid für den Knirps. in deinem Post klingt es so, als ob sich alles um den neuen Mann drehe und das Kind halt schwierig ist. Er ist soooo jung, so klein... Himmel er braucht Sicherheit, Nähe, Liebe, Geborgenheit, einen festen Platz.

Warum darf er nachts nicht bei euch schlafen? Es ist doch nicht unnormal das Kinder immer wieder das Bedürfnis haben mit Mama zu kuscheln, auch mal nachts nach einem Alptraum. Du gehst arbeiten.... warum tust du dir nachts den Ärger an, warum tust du ihn deinem Sohn an. Wenn er quäkt ihn einfach ins Bett holen und allesamt weiter schlafen. Er hat die Nähe und Wärme zu Mami und ihr seid ausgeschlafen morgens.
Und nein, ganz ehrlich, man kann nicht nachts einfach sagen "schreien lassen und warten was kommt"... auch nicht wenn man in einem ruhigen Haus oder einer ruhigen Wohngegend wohnt.

Der Kleine ruft förmlich nach Aufmerksamkeit. Und mit 2 Jahren macht er dies nicht um euch zu ärgern.

Mit der Situation mit dem Ex muss man sich leider irgendwie arrangieren. Sicher ist das schwer. Und sicher gibt es beidseitig genug was man dem andren vorwerfen kann. Aber das sollte man an anderer Stelle tun. Ich denke der Ex ist nicht die Schuld an dem was derzeit bei euch herrscht. Er ist ein Teil dazu. Klar. Aber da gibt es sicher noch mehr Teile....

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Re: Erwartungen etwas herunterschrauben...

Antwort von Windpferdchen am 02.12.2016, 12:59 Uhr

Huhu,

Du musst viel arbeiten und brauchst daher auch mal Ruhe. Das kann man total gut verstehen. Aber mit einem Kleinkind hat man halt keine Ruhe! Dein Sohn ist zudem ein ziemlich aktives Kerlchen. Das ist eine Typfrage, Du kannst es nicht abstellen oder ihn in ein ruhiges Kind verwandeln. Es ist auch normal, dass er in diesem Alter noch nicht allein spielen kann. Und dass er nachts hier und da aufwacht und etwas möchte (trinken, Toilette, Beruhigung nach Alptraum usw.). Meine Kinder sind in diesem Alter beide noch jede Nacht aufgewacht und brauchten etwas.

Du machst es Dir selbst zu schwer, weil Du überhöhte Erwartungen an Deinen Sohn hast. Er soll mit zweieinhalb schon zuverlässig sauber sein, obwohl die meisten Jungs das frühestens mit dreieinhalb bis vier Jahren dauerhaft schaffen. Bis dahin sind Pannen völlig normal. Auch längere Rückfälle sind normal und kommen bei so kleinen Kindern so gut wie immer! Vor allem bei Jungs, denn die sind durchschnittlich später dran als Mädchen.

Was Deinen Sohn natürlich sehr belastet, ist die Trennung von Dir und seinem Papa. Er wird ständig hin- und hergerissen. Der Papa hält nicht viel von der Mama, und die Mama hält nicht viel vom Papa. Das kriegt er natürlich unterschwellig mit, und es ist sehr schwer für ihn. Er hat nämlich den Papa UND die Mama lieb. Kinder sind die Hauptleidtragenden bei jeder Trennung, das darf man nicht unterschätzen. Kein Kind steckt eine Trennung gut weg. Dein Sohn muss sich ständig umstellen, mal gelten Papas Gewohnheiten und Regeln, mal Mamas. Das ist eine große Überforderung.

Ich habe keine einache Lösung für Dich. Ich kann Dein Bedürfnis nach einem pflegeleichten Kind verstehen. Wir hätten alle gern pflegeleichte Kinder, aber kaum jemand hat so eines. Die Kleinkind-Zeit ist einfach irre anstrengend für alle Mütter, das ging mir auch so! Es würde Dich aber entlasten, wenn Du Dich ein wenig in Deinen Sohn einfühlst. Unterstelle nicht, dass er absichtlich schwierig ist. Sonst kommst Du in einen Teufelskreis aus Gereiztheit, enttäuschter Erwartung und Wut. Schau lieber besser hin: Welche Bedürfnisse verstecken sich wirklich hinter seinem schwierigen Verhalten? (Angst, Wunsch nach mehr positiver Aufmerksamkeit, Bestätigung, nach bedingungsloser Liebe). Schon ein veränderter Blick kann die Situation sehr entspannen!

Versuch', keine Erwartungen an Deinen Sohn zu haben, die er noch nicht erfüllen kann. Er verhält sich für sein Alter völlig normal. Er kann noch nicht sauber sein, sich allein beschäftigen, nachts durchschlafen. Könnte er es, würde er es tun, schon um Dir mehr zu gefallen. Wenn Du ständig diese Dinge von ihm erwartest, wirst Du auch ständig enttäuscht sein. Und das verunsichert ihn. Er will Dich nicht enttäuschen. Er will, dass Du ihn dort abholst, wo er gerade in seiner Entwicklung steht. Erkenne, wie klein er noch ist!

LG

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von mama-nika am 02.12.2016, 13:38 Uhr

Da ich eine der Vorschreiberinnen bin, fühle ich mich mal angesprochen.
Ja, ich habe Kinder. Sie sind 4Jahre, 3Jahre und das Jüngste ist gerade erst vor 2Monaten geschlüpft.
Eifersucht haben wir nicht zwischen unseren Kindern. Es liegt an den Eltern dafür zu sorgen, dass jedes Kind soviel Zuwendung und positive Aufmerksamkeit bekommt, dass es eben nicht auf einen Bruder oder eine Schwester eifersüchtig sein muss.

Schwierige Kinder gibt es nicht. Es gibt aber die falsche Art mit Kindern umzugehen und das spiegeln uns unsere Kinder mitunter, indem sie nicht hören, Wutanfälle kriegen, wenn sie sich mißverstanden/machtlos/nicht wahrgenommen fühlen,
Kein Kind wird schwierig geboren. Natürlich hat jedes Kind einen anderen Charakter, andere Stärken und Schwächen. Es ist aber der Job der Eltern das Beste aus dem Kind rauszuholen. "Das Kind ist halt schwierig" ist eine fiese Ausrede um sich vor Erziheung und Verständnis dem Kind gegenüber zu drücken.
Das Kind ist IMMER der Spiegel der Eltern.

Wer ein "schwieriges" Kind hat, hat es, meiner Meinung nach, nur falsch verstanden bzw erwartet zuviel von dem Kind.

Kinder müssen nicht alles tun, was wir Eltern von ihnen möchten und sie müssen auch nicht permanent hören.
Wer erwas möchte, was tadellos funktioniert, wäre mit einem Roboter oder allenfalls einem Hund besser beraten als mit Familienplanung.

Keine Mutter macht immer alles richtig! Die meisten Mütter haben sogar sehr viele Fragen.
Manchmal hilft es schon in einem Forum die Situationen zu beschreiben, die man mit dem Kind nicht gewuppt bekommt bzw die anstrengend sind. Es hilft, wenn jemand die Sicht des Kindes erklärt, weil man selbst manchmal "zu nah" dran ist, um alles im Blick zu haben.
Manchmal ist aber mehr Hilfe nötig, wenn es zuviele Baustellen sind und man kann sich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden.

Aber pauschal zu sagen, dass ein Kind schwierig ist, ist absoluter Quark und unfair dem Kind gegenüber.

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von kanja am 02.12.2016, 15:38 Uhr

Das arme Kind. Hat keine Bezugsperson, die wirklich auf ihn eingeht. Und wenn er protestiert, nervt er nur.

Mit 2,5 trocken gedrillt, darf nicht im bett schlafen, muss still am Tisch sitzen ....

Oh Gott, bitte lies deinen Text selbst noch mal durch!

Bitte lasst euch helfen, damit du wieder Kontakt zu deinem Sohn findest und seine Bedürfnisse wahrnehmen kannst.
Das Kind macht nichts falsch.

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Re: 2 Jahre und 9 Monate, völlig am abdrehen

Antwort von Oktaevlein am 02.12.2016, 22:14 Uhr

"Mein neuer Partner kam zum Anfang, bevor mein Ex-Partner wusste das ich ein neuen Partner hatte, super mit dem kleinen klar"

Guck mal, darin könnte doch schon eine Antwort auf das Verhalten deines Sohnes liegen: für ihn hat dein neuer Partner, auch wenn dein Sohn ihn anfangs nett fand, ihm seinen Papa "genommen".

"Vielleicht hat ihn das auch geprägt, das er manchmal so ist wie er ist - Verlustängste?" Das kann ich mir leider gut vorstellen, dass er Verlustängste hat. Vielleicht hat er ja dadurch, dass dein Ex-Partner zuhause war, eine tiefere Bindung zu ihm aufgebaut. Und natürlich vermisst er ihn. Da wundert mich nicht, wenn dein Sohn manchmal etwas verstört ist. Die wenigsten Kinder können sich übrigens in dem Alter gut alleine beschäftigen. Man kann nicht erwarten, dass man das Kind aus der Kita holt und danach seine Ruhe hat, weil das Kind alleine so schön spielt....

Vermutlich hat er auch Angst, dich auch noch zu verlieren. Warum darf er nachts nicht zu dir kommen? Das ist doch völlig normal in seinem Alter, dass er deine Nähe sucht. Übrigens muss er auch noch nicht verlässlich trocken sein mit seinen knapp 3 Jahren, vor allem in so einer Extremsituation wie einer Trennung können durchaus schon mal Rückschritte vorkommen.

"Immer muss man sich nach dem Kleinen richten," Tja, das wird wohl auch noch eine Weile so weitergehen. Und ihr bekommt ihn nicht "ruhig" dadurch, dass er das meiste nicht darf bzw. dass strenge Regeln aufgestellt werden. Zeig ihm, dass du ihn lieb hast, versuche doch, eure Bindung zu festigen.

Ja und es muss tatsächlich Möglichkeiten geben, ihn nachts nicht schreien zu lassen. Selbst wenn ihr irgendwo verlassen im Wald wohnen würdet. Eure Bindung und sein "Verhalten" wird immer schlechter, wenn du ihm nachts so sehr deine Nähe verweigerst.

Dein neuer Partner hat wahrscheinlich kein eigenes Kind, oder?

Und schließlich: habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ob dein Sohn vielleicht bei seinem Papa wohnen sollte?

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