Rund um die Erziehung

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Geschrieben von millibuttercup am 03.04.2015, 11:16 Uhr

... so typisch Mädchen

Hallo ihr Lieben,

Kaum zu glauben, dass ich wegen so einem Thema tatsächlich einen Beitrag schreibe... Aber ich hab das Bedürfnis darüber zu schreiben.
Also, folgendes: Wir treffen uns einmal die Woche mit ein paar Mädels und unseren kleinen Zwergen (10-12 Monate, meine Maus ist die jüngste)... Und ich ziehe meine Tochter auch mal rosa an (nicht nur aber ab und zu), erstens weil das nunmal den Markt beherrscht und zweitens weil ich es hübsch finde. Und natürlich hole ich auch mal Klamotten in der Jungsabteilung.Latzhosen sind meine große Leidenschaft < 3Die anderen Mamas hingegen achten penibel darauf, größtenteils auf rosa und mädchenbehaftete Kleidung zu verzichten und rechtfertigen sich dafür, wenn es denn dann doch mal so ist... Auch die Kinderzimmer sind neutral und js nicht Mädchenhaft eingerichtet... Bei uns schon, also Thema Wald ist neutral aber wir haben rosa Vorhänge und einen Eulen Teppich teilweise rosa und pastellfarben.. Und zu ihrem ersten Geburtstag wollte ich ihr eine selbstgemachte Puppe schenken... Die Mädels in der Gruppe lassen dann auch mal des öfteren saloppe Sprüche fallen.. Unterschwellig. Nicht direkt.
Ist das was ich mache falsch? Dränge ich meine Maus zu sehr in ein Mädchenklischee? Das will ich natürlich nicht. Sie soll sich ja frei entfalten können... Ich würde ihr auch niemals verbieten etwas zu tun, nur weil es angeblich Mädchen nicht können, oder dürfen. Und sie darf sich natürlich später ihre Kleidung auch selber aussuchen...
Ich fühle mich total schlimm und als Rabenmutter, weil ich sie eben gerne so anziehe... Ist das egoistisch von mir?
Für mich war es immer selbstverständlich, dass ich wenn ich Mutter bin, ich das Baby so kleide wie ich denke, aber jetzt habe ich Angst ihr dadurch falsche Botschaften zu vermitteln... Grauenhaft, dass ich mich dafür rechtfertige...
Welche Erfahrungen habt ihr denn so gemacht?
Was meint ihr zu dem Thema?

Liebste Grüße

PS: Kleidung bleibt niemals lange rosa, mein Wirbelwind ist ein Schmierfink und Räubertochter :D

 
31 Antworten:

Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von misu78 am 03.04.2015, 13:00 Uhr

hallo! also ich als bekennende feministin, finde deine bedenken und deine frage nicht unberechtigt. jedoch solltest du dich wegen rosa und pinken klamotten keineswegs als rabenmutter fühlen. das ist albern. wie du deine kleine ankleidest ist einzig und allein dein cup of tea, das ist klar. was die anderen (unterschwellig) meckern sollte dir schlicht und einfach am a vorbeigehn. hinzukommt, dass du das ja anscheinend auch nicht sooo extrem betreibst mit rosa, du sagst selbst deine kleine trägt auch andere farben und im kindezimmer ist es nicht dominant. ich finde es wichtig und sinnvoll, dass man mädchen und jungs nicht absichtlich in gewisse klischerollen zwängt und dass man ihnen geschlechtsunabhängige möglichkeiten bietet sich zu entfalten und ihre vorlieben und talente zu entdecken. wenn man das schafft, sind ein wenig rosa und pink doch kein problem.

ich perönlich kleide meine kleine tochter (16,5 monate) auch eher selten in rosa, ich finde halt alle farben schön und bin selbst überhaupt kein grosser fan von der rosafizierung heutzutage. wenn sie kleider anzieht, dann müssen die bequem sein. sie spielt zwar mit puppen und kuscheltieren, eine kleine küche hat sie ebenfalls, aber genauso sehr liebt sie auch ihr playmobil feuerwehrauto, ihr lego bagger, ihre holzklötze, sie klettert, springt, rennt und ich versuche ihr dafür so viel freiheit, raum und vertrauen wie möglich zu geben... sie ist wild, laut, stark, selbstbewusst, mutig, offen, lustig und ich ziehe ihr eher praktische sachen an, die sie in ihrem bewegungsdrang nicht einschränken oder gar bremsen. und wenn z.b. opa dumme sprüche klopft von wegen: "hui du schreist so rum, so laut sind mädchen aber nicht, gell?" dann sage ich zu ihr (und zum opa) "opa redet quatsch, mädchen können und sollen genauso laut sein wie jungs". ich werde mein bestes tun um ihr beizubringen, dass sie als mädchen ihre meinung sagen muss, dass sie anecken darf, sie nicht immer gefällig und lieb sein muss, dass sie sich selbst helfen kann und dass sie ihren eigenen weg finden muss.

ich glaube, wenn du als mutter deiner tochter ein starkes, emanzipertes, selbstbewusstes frauenvorbild bietest, stehen die chancen gut, dass auch sie mal eine starke und emanzipierte frau sein wird. und das trotz rosa und pastell.

lg misu

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 13:07 Uhr

Ich hab bei meiner tochter immer auf eine gute mischung geachtet. wir hatten sehr viele geschenkte/gebrauchte sachen und haben wenig gekauft. da war dann auch mal was rosanes oder pinkes dabei. wir haben sie spielzeugmäßig eher mit als "jungenspielzeug" definierten sachen konfrontiert, also so von uns aus, weil uns klar war, dass sie von der umwelt (verwanstschaft, nachbarn, bekannte, später im kiga) ohnehin als "mädchen" sozialisiert werden wird und wir dafür einen ausgleich und die grundlage, verschiedene interessen entfalten zu können, schaffen wollten.

unser kleiner junge (18 monate) bekommt die sachen der großen schwester. also ebenso durchmischt. auch mal pink, auch mal blau. an spielzeug haben wir ja nun inzwischen in jeder richtung einiges. da kaufen wir nix extra. aber wenn ich mir beschäftigungen überlege, frage ich ihn zb auch mal ob er eine puppe im tragetuch tragen will oder ähnliches. Versuche also auch bei ihm auf einen ausgleich zu achten. wobei ich finde, beim zweiten kind wird mal in vielen sachen schon nachlässiger. merke ich an mir zumindest.

allerdings hört sich deine beschreibung nun für mich so an, als würdest du dir um das thema gedanken machen und sie nicht einseitig großwerden lassen wollen. wirst sie wohl nicht von kopf bis fussnin hello kitty

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wieder mal zu früh abgeschickt...

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 13:10 Uhr

Also wirst sie nun nicht von kopf bis fuss in rosa tüll hello kitty kleidchen mit rüschenstrumpfhosen kleiden und die puppe wird auch sicher nicht ihr einziges geschenk sein. eine selbstgemachte puppe finde ich für jungs und mädchen ein sehr schOnes geschenk und ich finde, man muss auch nicht jedes rosa kleidungsstück mit allen mitteln vermeiden. die mischung machts.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von binesonnenschein am 03.04.2015, 13:13 Uhr

Ich finde eher, dass deine "Freundinnen" sich falsch verhalten, indem sie sich erstens selbst kasteien, zweitens andere Mütter - wie dich - schief angucken und drittens ihren Kindern etwas beibringen, was nicht sein sollte: "Ihr müsst euch dafür schämen, wenn ihr euren rosa Prinzessinnentraum" auslebt.

Du machst das richtig, wenn du deiner Tochter anziehst was DIR gefällt. Noch ist sie zu klein, um selbst zu wählen. Das kommt schon noch. Warte mal bis sie 3 oder 4 ist.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 13:18 Uhr

Nun haben 10 monate alte babys ja noch keinen rosa prinzessinentraum. sollte der in mehreren jahren mal kommen, sollte sie sich natürlich nicht dafür schämen müssen, auch wenn viele bedürfnisse durch das verhalten von uns erwachsenen erst geweckt werden und der rosa prinzessinentraum da ganz sicher dazugehört.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von binesonnenschein am 03.04.2015, 13:26 Uhr

Weißt du, ich hab ja 2 Mädchen (8 und 5) und einen Jungen (1,5) und es ist wirklich so, dass es Unterschiede im Spielverhalten und im Interesse gibt. Und ich behaupte mal, dass ich die Mädels relativ neutral erzogen habe was Mädchen/Junge angeht. Und die Mädchenzimmer waren grün und blau gestrichen. Meine Große steht total auf Filly, Eiskönigin, Monster High, Pferde, Topmodel, Glitzer, pink etc. Ihre Wände sind jetzt sogar im Filly-pink/Türkis gestrichen und die Lieblingsfarbe meiner 5-Jährigen ist rosa :-)

Mein Sohn dagegen ist ein Schrauber, ein Hanswerker. Er spielt gerne mit Autos und mit dem Ball. Der Weg ist klar abzusehen, haha. Und trotzdem musste er die pinken Schlafanzüge seiner Schwestern auftragen. Da sagte sogar die Patentante "armer Junge".

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Häsle am 03.04.2015, 13:32 Uhr

Ich finde es affig, rosa Kleidung und "Mädchen"-Spielzeug krampfhaft von Mädels fernzuhalten. Bei einem Bub macht man da doch auch kein solches Theater.

Wir haben der Großen als Baby nicht nur rosa Glitzerkleidchen gekauft, weil es mir nicht gefällt. Sie hatte zwar rosa Sachen, aber vermutlich weniger als die meisten kleinen Mädels. Vieles gab es damals entweder mit Bagger oder eben in rosa mit Pferd oder Blumen. Da gefielen mir Blumen besser, und irgendwann hat mich das Rosa nicht mehr so gestört. Bei neutralen Sachen habe ich oft türkis oder blau gewählt (in gelb, orange und grün sah sie krank aus). Mit Beginn der Spielgruppe wollte sie, wie fast alle Mädels, dann am liebsten alles in pink. Mit 6 Jahren hatte sich das gelegt. Da kam die "Kunterbunt"-Phase. Jetzt ist sie 9 und sucht sich sogar oft Jungs-Klamotten aus. Ihr neues Fahrrad ist mattschwarz mit blau, mit Jungen-Rahmen (warum auch immer man da bei Trekkingbikes einen Unterschied macht).

Der Kleine ist 9 Monate alt. Bisher trägt er auch mal Mädchensachen auf. Aber kaufen würde ich sie ihm nicht. Wobei ich auch versuche, um Piraten und Totenköpfe rumzukommen. Die Themen finde ich gruselig, viel schlimmer als rosa Glitzerpferdchen.

Ich habe der Großen immer verschiedenstes Spielzeug angeboten. Sie hat Autos, Werkzeuge, Puppen usw. Sie ist ein bisschen Tussi, aber auch ein Wildfang, der sich gerne draußen schmutzig macht. Sie hat schon immer viel Zeit mit ihrem Cousin und ihrem Papa verbracht, vielleicht macht das auch was aus.

Der Kleine spielt ja noch mit allem, was er in die Finger bekommt. Egal ob grüner Traktor oder pinkes Pferd. Wir werden das Mädchenzeug auch nicht wegräumen. Eine Stoffpuppe (ein Bub ;-) ) hat er auch schon.

Ich denke, es ist wichtiger, was man seinen Kindern vorlebt. Wenn die Mama ihr Leben lang nur daheim rumputzt, den Männern der Familie die Pantoffeln nachträgt oder nur perfekt geschminkt auf High-Heels zum Briefkasten läuft, wird das eine Tochter mehr prägen als rosa Baby-Klamotten und ein pinker Vorhang.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Susanne.75 am 03.04.2015, 13:34 Uhr

Mein erster Gedanke war: Die anderen Mütter werden verzweifeln, wenn ihre Töchter in den Kindergarten kommen
Dann kommt nämlich - nicht nur und nicht immer und nicht bei ganz allen, aber bei vielen - "Das ist toll, das ist Glitzer, meine Lieblingsfarbe ist pink-glitzer-rosa-bunt" usw. Ich weiß nicht, wieso das so ist, aber es ist Fakt, daß Mädchen und Jungs da auch ohne Prägung von zu Hause ihre Vorlieben entwickeln.

Also im Ernst, wieso muß man einer Farbe überhaupt so viel Bedeutung geben? Gerade die Kombination aus Jeans bei zB Latzhosen und dann rosa sieht doch gut aus. Wieso sollte man das dann meiden? Ich bin auch alles andere als eine "pink-Rüschen"-Mami. Diese Socken, mit der zu krempelnden Rüschenkante *grusel* Nienieniemals würde ich sowas kaufen (aber ist ja alles Geschmackssache). Und es steht meiner Tochter auch nicht, finde ich. Sie ist auch bei Kleidern eher der "ohne-Schleifchen-ohne-Rüschen-ohne-Lackschühchen"-Typ.

Und ich habe auch schon oft neutrale Sachen gesucht und es wird mit zunehmenden Alter der Kinder nicht leichter. Auf "Jungsfarben" sind dann gleich Dinosaurier, Rennautos, Bagger usw drauf. Einfach mal ein hübsches Motiv auf türkis, grün u.ä. ist sehr selten.
Aber das heißt doch nicht, daß man dafür dann andere Farben meiden muß. Wenn etwas gefällt, dann wird es angezogen, da ist die Farbe komplett wurscht.

Ich denke, viel wichtiger ist, was man seiner Tochter an Lebenseinstellung vermittelt. Ihr wird nichts gesagt wie "das dürfen oder machen nur Jungs", sie klettert, sie schnitzt, sie spielt gern mit Bällen, baut Iglus, sie spielt mit ihrem Cousin liebend gern und stundenlang mit Hot Wheels und war zum Fasching Leopard und nicht die x-te Prinzessin.
Und genauso liebt sie ihre mit Glitzersteinen beklebte kleine Schatzkiste, Mia&Me, Feenkostüme und fast alles was pink ist.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 13:34 Uhr

Hmmm... ich habe ein knapp 6- jähriges mädchen und einen kleinen jungen. und ich würde behaupten, "neutral" erzogene kleinkinder unterscheiden sich (als kleinkinder!) nicht in ihrem spielverhalten.

vielleicht macht da viel unsere einstellung aus, wir beobachten zuhause ja nicht "objektiv" sondern mit unserer meinung im hinterkopf.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von nicole1013 am 03.04.2015, 13:36 Uhr

Ich habe zwar 2 Jungs, aber möchte trotzdem meinen Senf dazu geben

Du machst das alles schon prima.
Wenn du sie auf "Junge" trimmst, dann drängst du sie ja auch in eine Richtung, die sie vielleicht gar nicht will. Vielleicht möchte sie ja gerne eine rosa-Prinzessin werden... Von allem ein bisschen und sie selbst wählen lassen ist doch super.

Ich habe meine Jungs auch spielen lassen , womit sie wollten. Der eine hat sich mit 3 Jahren eine Puppe und einen Puppenbuggy gewünscht, hat er auch bekommen. Warum auch nicht, gute Papas braucht das Land ;)

Ein Satz zu dem Thema von der anderen Seite fällt mir da noch ein. Mein Sohn kam mit ca 4 Jahren nach Hause und fragte mich mit Tränen in den Augen, ob Filly-Pferdchen wirklich nur was für Mädchen sind. Natürlich nicht, die die das sagen haben einfach keine Ahnung und ich hatte plötzlich ein ganz starkes Bedürfnis, schnell los zu laufen und ihm ein Filly-Pferdchen zu kaufen.

Eine Freundin meiner Söhne kommt gerne zu uns zum spielen, weil sie hier mit Autos und Eisenbahn spielen kann, die sie von ihren Eltern nicht bekommt, das finde ich traurig.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von binesonnenschein am 03.04.2015, 13:40 Uhr

Mag sein. Aber bei uns liegt soooo viel Spielzeug rum. Ich seh ja was sich die Kinder nehmen.

Noch ein Beispiel: Letztens haben wir renoviert und dafür einige Regale aufgebaut. Mein Sohn war Feuer und Flamme und hat sich sofort den Akuuschrauber genommen und beim Regalaufbau geholfen, Schrauben angereicht bzw. in Löcher gesteckt etc.

Meine Töchter waren sofort Feuer und Flamme, haben sich die Kartons geschnappt und die zu einem Prinzessinnenschloß verbastelt und bemalt :-)

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 13:47 Uhr

Ich glaube das liegt am alter. meine tochter fand mit 1 1/2 nichts spannender als werkzeuge, vor allem welche, die "brrrr" machen. ;-) sie musste an jeder baustelle ewig anhalten, wir durften niemals die müllabfuhr verpassen und sie war tief beeindruckt nachdem sie mal in die drehleiter einer feuerwehr durfte. jetzt ist der kleine 1 1/2 und ihn interessieren genau die gleichen sachen. außerdem "kocht" er gerne in der kinderküche und trägt die puppe rum.

mein kleiner hätte derzeit beim renovieren mehr spass als meine große. die große hatte in dem alter dabei aber eben auch so viel spass.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von misu78 am 03.04.2015, 13:50 Uhr

ich finde es halt schon recht seltsam, dass plötzlich angeblich alle kleine mädchen (natürlich ganz von sich selbst aus, ohne von marketing, werbung, eltern, whatever in die richtung gelenkt worden zu sein) einen rosa prinzessinentraum haben, die ganz viel frozen, glitzer, tüll und spitze beinhalten. wenn man sich das produktangeboten anschaut, überwiegen rosa, lila, pink und pastell. man müsste all das ja theoretisch nicht (exzessiv) kaufen (zumindest solange die kinder nicht ausdrücklich und selbstbestimmt danach verlangen), aber auch an eltern geht marketing nicht spurlos vorbei. als ich ein kind war, war noch nicht alles rosa. ich hatte barbie, aber keinen pinken prinzessinentraum. ich und mein bruder hatten oft das gleiche an. die sachen waren selten blau oder rosa.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 13:51 Uhr

Was ich eigentlich sagen wollte: ich denke, werkzeuge, bagger, traktoren usw sind einfach das thema für kleinkinder. egal ob junge oder mädchen.

bei größeren spielen so viele einflussfaktoren mit eine rolle, dass man angeborenes von erlerntem verhalten auch bei einer vermeintlich neutralen erziehung durch die eltern nicht mehr unterscheiden kann.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von MamaJonathan am 03.04.2015, 14:15 Uhr

Hallo,

ich finde es schade, dass man sich bei Mädchen so rechtfertigen muss. Bei den Jungs fragt keiner nach. Ich selbst bin kein Fan von nur rosa und mische gerne die Sachen. Meine Kleine (12 Monate) trägt auch viele Sachen vom großen Bruder auf. Ich finde es dann immer wieder erschreckend wie andere Leute reagieren, wenn Mädchen kein rosa/pink tragen. Das begann schon im KH. Bei der Abschlussuntersuchung entkleidete die Krankenschwester meine Kleine und als sie die Windel aufmachte, meinte sie: ach, Du bist ja ein Mädchen, ich dachte bei den blauen Sachen, Du wärst ein Junge. Und auch in der Zeit danach hörte ich oft: was für ein süßer Junge. Und wenn ich dann sagte, das sei ein Mädchen kamen oft ganz komische Blicke und ich war immer in der Erklärungsnot, warum sie kein rosa trägt. Hinterher ärgerte ich mich immer, dass ich das überhaupt kommentiert habe.

Ich glaube, Deine Freundinnen werden sich noch umschauen, wenn ihre Töchter in den KiGa kommen und da die Mädchen gern ihr Glitzer/Spangen/Rüschenzeug herumzeigen. Ist jedenfalls in der Gruppe meines Sohnes so. Bei 10 Mädchen und 3 Jungen färbt das übrigens auch ab. Als ich mit meinem Sohn im Alter von gut 2 Jahren Schuhe kaufen wollte, suchte er sich Mädchenschuhe mit ganz viel Glitzer, rosa etc. aus. Da gab es Riesengeschrei, weil er unbedingt diese Schuhe wollte. Wenn es nur nach mir gegangen wäre, hätte ich sie ihm gekauft, aber ich ahnte schon, wie das Umfeld darauf reagieren würde. Schade eigentlich....

Beim Spielzeug konnte ich bisher keinen Unterschied feststellen. Mein Sohn spielt auch gern mit der Puppe, windelt sie und gibt das Fläschen oder liebt es beim Kochen zu helfen. Meine Tochter liebt das Lego und den Werkzeugkoffer vom Bruder.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von coryta am 03.04.2015, 19:08 Uhr

Hallo,
ich hab ja nur Jungs und hab mich, solange ich es bestimmen konnte, geweigert typische Mädchenkleidung anzuziehen. Es sind eben Jungs, warum sollten sie mit Hello Kitty o.ä. rumlaufen. :-)

Ich kann aber auch von einer Freundin berichten, die zwei Mädels hat. Sie haben in den Baby- und Kleinkindalter kein rosa und pink anbekommen, weil die Eltern eben diese Farbe nicht mochten. Alles andere haben die Mädels getragen.
Dann sind sie umgezogen, die Mädels mittlerweile in der Schule, und jedes Kind konnte sich die Farbe fürs Zimmer aussuchen. Was passiert? Das eine Mädel wollte ein komplett rosa Zimmer haben und hat es auch lange so haben wollen.
Also, wie man es macht im Endeffekt werden die Kinder irgendwann selber entscheiden, was sie anziehen wollen und was nicht.
LG
coryta

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Nachtwölfin am 03.04.2015, 21:14 Uhr

Ich finde es ist egal was das Mädchen an hat. Warum darf man an der Kleidung nicht sehen, dass das Kind kein Junge ist?
Meine tragen nur selten rosa oder pink, und wenn dann waren das geschenkte Sachen und immer in Kombination mit anderen Farben, aber nur, weil mir persönlich die Farben nicht so gefallen und nicht damit bloß keiner sieht, dass es Mädchen sind.
Das klingt ja, als müsste man sich schämen eine Frau zu sein.
Warum soll sich ein Mädchen nicht auch rosa kleiden dürfen? Und wenn sie tussig sein will, tussig sein?

Die Kleine entscheidet noch nicht mit, aber die Große will gerade meistens Kleider oder Röcke anziehen. Die sind mit Leopardendruck ;-), Jeansblau oder bunt oder braun.

Und ich selbst verstecke meine Weiblichkeit auch nicht. Da habe ich halt mal einen tiefen Ausschnitt an oder einen Rock oder Schuhe fürFrauen.

Das klingt ja als wäre Feminismus ein Angleichen an die Männer und nicht ein ihre Frau stehen, wie es mMn sein sollte.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von stjerne am 03.04.2015, 21:42 Uhr

Ich kenne nur das Gegenteil, Mädchen die von Geburt an in das rosa Prinzessinnenkostüm gezwungen werden, denen man Feuerwehrbücher aus der Hand reißt ("das ist für Jungen!") usw. Das finde ich immer ganz schlimm.

Das Verhalten Deiner Freundinnen ist aber auch nicht besser. Das wird vermutlich mal nach hinten los gehen.

Ich finde das ganze rosa Zeug auch scheußlich, trotzdem haben meine Töchter manchmal sowas getragen. Im KiGa standen sie auf Ritter und Feuerwehr, heute sind sie Star-Wars-Fans, die Kleine sammelt LegoChima, die Große spielt Fußball - alles trotz rosa Strampler. :-)

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 03.04.2015, 21:42 Uhr

Es gibt ja viele verschiedene feministische "schulen". aber ich persönlich finde es schon wichtig, die kinder eben nicht in rollenklischees zu drängen. nicht, damit auch ja kein mädchen so aussieht oder sich verhält wie "weiblichkeit" öffentlich wahrgenommen wird, sondern damit sie aus der vorhandenen vielfalt der möglichkeiten wählen können. mit kleidung, dem angebotenen spielzeug und vor allem mit dem umgang mit unseren kindern und unserem vorbild beeinflussen wir sie ja unwillkürlich. und da finde ich es eben wichtig, dass sie die vielfalt kennenlernen. also die vielfalt an interessen und verhaltensweisen, die man als MENSCH hat. und nicht eine künstliche einschränkung auf die hälfte der möglichkeiten weil es ein mädchen oder ein junge ist.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Nachtwölfin am 03.04.2015, 22:47 Uhr

Tut mir leid. Aber das ist doch Blödsinn, allein nach dem Äußeren zu gehen. Es wird doch niemand in ein Rollenklischee gepresst, nur weil er einen Cars-Pulli oder sie eine Hello Kitty Jacke an hat.
Ist die Welt wirklich so oberflächlich?
In eine Rolle kann man nur gepresst werden, wenn man es selbst zulässt.

Das rosa gekleidete Haarspangenmädchen kann genauso gut auf Bäume klettern oder sich für Technik interessieren oder auch her mit Puppen spielen oder Modenschau spielen. Ist doch völlig egal, was es dabei anhat.
Ich muss doch nicht alle Kinder rein optisch gleich machen. Ich möchte meinen Mädchen weiterhin Kleider anziehen und auch mal Latzhosen und werde das auch tun, wenn es ihnen gefällt.
Das Äußere sollte bei der Persönlichkeitsentwicklung keine Rolle spielen, höchstens soweit, dass das Kind Sachen anzieht, in welchen es sich wohlfühlt. Sei es nun das pinke Kleidchen oder die robuste Arbeiterhose.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Nachtwölfin am 03.04.2015, 22:54 Uhr

Meine Große interessiert sich leider nicht so sehr für Baustellen, ich aber schon ;-). Sie zerrt mich immer weiter, wenn ich zuschauen will ;-). Hab auch als Kind immer beim Auto schrauben oder Hütte bauen etc geholfen. Das macht meine Tochter auch gern. In ihrem Kleidchen ;-)

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Nachtwölfin am 03.04.2015, 22:57 Uhr

Das stimmt. Früher gab es nicht so viel in rosa oder blau, ob Kleidung oder Spielzeug.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Antje04 am 04.04.2015, 10:22 Uhr

Warum macht man das an Kleidung/Einrichtung fest?
Viel wichtiger ist doch die Erziehung! Dass man Kinder nicht zu geschlechtskonform erzieht und ihnen Freiraum zur individuellen Entwicklung gibt. Dann kann auch ein rosatüllMädchen zu einem selbstbewussten Individuum werden. Mein Sohn liebt es zu kochen, ist mehr "Lover" als "Fighter", aber liebt alles, was mit Technik zu tun hat, und ist ein selbstbewusstes, manchmal testosterongeplagtes :-) Individuum.
Ich kenne eine durchgeknallte «Feministin», die ihrem Kind jegliches Mädchenspielzeug, jegliche Mädchenkleidung verboten hat. In der Pubertät hat sich das Mädel gerächt, klamotten- und verhaltenstechnisch. Das Mädel wird möglicherweise nur mit therapeutischer Hilfe ihre weibliche Seite akzeptieren und mögen können.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von si1213 am 04.04.2015, 11:40 Uhr

Hallo,
ich muß jetzt auch mal meine Erfahrungen berichten. Ich habe 2 Jungs (2 und 4).
Also ich finde das es schon einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Aber nicht was die Auswahl der Spielsachen oder Farben angeht.
Sondern die Art wie Kinder damit spielen. Ich erlebe die meisten Jungs als wilder, die meisten Mädchen als ruhiger. Wobei es da auch Ausnahmen gibt.
Mein 4jähriger liebt pink und Pferde (auch Filly-Pferde), aber er spielt damit ganz anders und andere Sachen als seine beste Freundin.
Ich bin auch sehr froh das er mit viel mit Mädchen spielt. So ergibt sich da auch gewisser Ausgleich. Zuhause mag er zum Beispiel garnicht malen, aus dem Kiga bringt er aber Kunstwerke mit. Bestimmt animiert ihn seine Freundin dazu.
Ich finde es heutzutage aber eigendlich leichter für Mädchen mit Jungsvorlieben als andersherum. Das Mädchen mit Dinosaurierpulli geht viel eher als der Junge mit HelloKitty T-Shirt. Die KFZ-Mechanikerin ist cool, da hat es der Mann an der Aldikasse schwerer.
Zieh deinem Kind das an was dir gefällt und sobald sie eigene Vorstellungen hat lass sie mitentscheiden. Ich denke die Mädchenmams die so komplett gegen rosa sind provozieren erst recht den Rosa-Prinzessinnen-Traum.
Ich denke eine Mischung ist immer am besten. Da können sich die Kinder das rausziehen was zu ihnen passt. Und man sollte sein Kind so akzeptieren wie es ist. Egal ob rosa, blau, HelloKitty oder Dinosaurier.
Liebe Grüße Si

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von misu78 am 04.04.2015, 12:09 Uhr

hallo! ja genauso wie du sehe ich das auch: man sollte sein kind akzeptieren wie es ist. leider gibt es eher wenige mütter und väter, die bereit sind ihren söhnen (so wie du) pink zu erlauben, ihnen filly pferdchen und spielzeugküchen zu kaufen mit töpfen, puppen, bla. es stimmt, "feminine" jungs werden weniger akzeptiert als "maskuline" mädchen, ganz so als ob es für männliche kinder etwas negatives oder nachteiliges wäre dem weiblichen geschlecht angedichtete eigenschaften, vorlieben und tätigkeiten sich anzueignen und auszuüben. dem weiblichen haftet halt unter anderem das schwache und passive an, was ein junge ja eher nicht sein soll.

ich habe weiter oben bereits geschrieben, dass meine tochter der beste beweis ist, dass mädchen auch wild, mutig, aktiv, laut und willensstark sein können. sie ist noch sehr klein, bin gespannt ob es in diese richtung weitergeht.

lg misu

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von millibuttercup am 04.04.2015, 12:11 Uhr

Danke für die ganzen Rückmeldungen.
Im Grunde ist es mir bewusst, dass es ja gar nicht richtig schlimm ist. Aber wenn man dann so indirekt kritisiert wird, dann macht man sich ja so seine Gedanken.
Meine kleine Schnecke wird denke ich ihren Weg finden. Ich höre sehr viel auf mein Bauchgefühl (bzw wir, mein Lebensgefährte natürlich auch) und wir sind denke ich gute Vorbilder was Rollenverteilung und Betuegubgsverhalten angeht. Sie wird hoffentlich selbstbewusst und abenteuerlustig und lässt sich hoffentlich niemals sagen, dass sie irgendetwas nicht Kann ohne es wenigstens mal versucht zu haben.
(:

Beim Durchlesen war ich wirklich schockiert darüber wie schwer es die Mamas von Jungs da doch tatsächlich haben... Es ist traurig, dass die Gesellschaft es den kleinen Kerlen so schwer macht. Ich hab sogar mal mitbekommen wie eine Frau Mitte 40, zu einer Mutter mit ihrem 4/5 jährigen Sohn im Prinzessinnen Kostüm an Karneval sagte : "Das müssen sie doch aber unterbinden, der Junge wird noch schwul." Nicht nur das ich es sowieso eine Frechheit finde sowas zu sagen, die Aussage beinhaltet ja sogar noch, dass es schlimm ist schwul zu sein. Leider habe ich die Antwort der Mutter nicht mitbekommen, aber ich hoffe sie war schlagfertig genug sich zu wehren.

Puh, habt ihr auch alle das Gefühl, dass man sich sowieso für alles rechtfertigen muss was die Zwerge angeht ? Man hat ja fast nur noch Angst davor ständig beobachtet und bewertet zu werden.. Im Endeffekt interessiert es mich nicht was andere Leute von unserer intuitiven Erziehungsmethode halten (bestehenden aus Liebe,Kuscheln, Bewegungsfreiheit, Abenteuer und noch mehr Kuscheln), aber manchmal braucht man einfach auch mal Bestätigung und nicht nur Kritik. Das ist auch eigentlich der Grund für meinen ersten Post.
Ich wollte natürlich jetzt dadurch keinen abwerten, der es anders handhabt, denn jede Familie und jedes Kind ist anders. Aber es ist einfach auch mal schön von anderen Mamas zu lesen, die ähnlicher Meinung sind. Danke dafür (:

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 04.04.2015, 15:05 Uhr

Hallo,
nein natürlich wir ein mädchen nicht NUR der kleidung wegen in ein rollenklischee gepresst. das hatte ich ja auch nicht geschrieben. hab ja mehrere faktoren beispielhaft genannt, zb verhalten dem kind gegenüber und vorbild, spielzeug, und AUCH kleidung.

wenn die kleidung das einzige "problem" wäre, wäre ja alles soweit paletti. da bin ich schon deiner meinung. ist wohl nicht so rübergekommen.

aber ich denke nicht bzw bin fest davon überzeugt, dass es nicht so einfach geht wie du schreibst, dass man sich ja nicht in ein klischee drängen lassen muss. damit dass wir unsere kinder geschlechtsspezifisch verschieden behandeln (im gegensatz zur individuell unterschiedlichen behandlung, die natürlich notwendig ist) beeinflussen wir sie unweigerlich. sie lernen von klein auf, dass es zwei "sorten" menschen gibt und wie sich welche der arten zu verhalten hat. die kinder "wollen" den erwartungen entsprechen die wir und andere an sie stellen. al

als reflektierte erwachsene kann man vielleicht zumindest teilweise aus dem rollenklischee ausbrechen, soweit man die gesellschaftlichen sanktionen zu tragen bereit ist (weniger anerkennung, beschimpfung als "kampflesbe" oder auch "feministin" wird vielfach schon als schimpfwort gebraucht). und trotzdem hat bis zum erreichen eines reflektierten erwachsenenalter bereits so viel an entwicklung stattgefunden, das ist ja nicht einfach rückgängig zu machen.

ein reines "ich" das unabhängig von umwelteinflüssen existiert, gibt es ja nicht. und beeinflussbar sind wir alle. vermutlich umso mehr, je mehr wir uns für frei und unbeeinflussbar halten.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von AnneB79 am 04.04.2015, 15:15 Uhr

...nur ein kurzer Beitrag von mir:)

Man kann sich auch mal die Geschichte der Farben & der Kleidung ansehen. So galt (z.B. Renaissance) und gilt (Kardinäle, Papst) Pink als männliche Farbe, Gut, die haben kein Glitzer oder Hello Kitty drauf.
Blau hingegen galt lange Zeit als Farbe für junge, tugendhafte Mädchen.

Tja. Würde mal sagen, solche Farbmodetrends gab es schon immer und wird es vermutlich auch noch lange geben.

Ich gebe da nichts drauf. Die Person hinter der Kleidung ist wichtiger.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 04.04.2015, 15:16 Uhr

Meine tochter ist auch oft wild, klettert auf die höchsten bäume, interessiert sich für drachen und dinosaurier, für ritter und burgen, ist naturwissenschaftlich sehr interessiert und schießt mit pfeil und bogen. seitdem sie im kindergarten ist will sie aber nur noch mit màdchen spielen, denn dort hat sie gelernt, dass die "braven mädchen" und die "wilden jungs" unversöhnliche gegensätze sind. und sie wipll halt auf die richtige seite. das ist ein ziemliches dilemma, da die anderen mädchen eben überwiegend sehr andere interessen haben.

das mit der negativeren bewertung bei jungs in "mädchenkleidern" oder mit "mädchenspielzeug" erlebe ich hier auch. ein mädchen wertet sich mitunter in den augen anderer eben eher auf wenn es sich "wie ein junge" verhält während ein junge sich vermeintlich abwertet.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Nachtwölfin am 04.04.2015, 17:30 Uhr

Ah, da habe ich dich vielleicht etwas missverstanden.
So allgemein fällt mir öfter auf, dass Frauen, die versuchen ihre Töchter möglichst neutral zu erziehen/ aufwachsen zu lassen, sich oft eher unbewusst am männlichen Vorbild orientieren. Das finde ich falsch. Frauen sollen ja nicht wie Männer sein.
Mein Wunsch wäre es , auch wenn ich absolut keine Ahnung habe, wie das zu erreichen wäre und ob es überhaupt möglich ist, dass Männer und Frauen nicht konkurrieren müssen.
Dass z.B. auch wenn es darum geht, dass etwas schweres getragen wird oder jemand Hilfe beim Reifenwechseln braucht, auch mal Frauen angesprochen werden.
Ich kann genausogut Bierzelttische schleppen, dennoch wird immer nur mein Mann angesprochen ob er mal helfen kann. Der starke Mann.
Ist die Frau stark, dann ist sie stark wie ein Mann.Bewundernswert. Vergleich zum Mann. Mann=toll, stark, Herr der Lage
Weint dein kleiner Junge, weint er wie ein Mädchen. Kann er Einen Ball nicht weit werfen, dann wirft er wie ein Mädchen. Frau=schwach, technisch unbegabt
Eine Frau wird z.B. als "Mannweib" bezeichnet usw.
Sowas stört mich.

Ja und auch wenn ich oder andere Frauen als Kampflesbe o.ä. bezeichnet werden, bloß weil man mal "männlich" gekleidet ist und womöglich sogar noch kurze Haare hat und ungeschminkt aus dem Haus geht.

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Re: ... so typisch Mädchen

Antwort von Tine1 am 04.04.2015, 21:45 Uhr

Ich finde auch, frauen sollen nicht wie männer sein. aber ich finde auch, frauen sollen nicht wie frauen sein. ich fände es schön, wenn jeder einfach so sein könnte wie er oder sie ist und sein will.

ich habe mich vor allem in der kleinkindphase meiner tochter auch eher am "männlichen" orientiert. sie auf bagger und baustellen etc aufmerksam gemacht. sie hat aber mit 1 1/2 oder 2 auch eine kinderküche bekommen, die ich zusammen mit ihr gebaut hab. auf jeden fall hab ich mich zwar nicht ausschließlich, doch aber recht stark an "männlichen" interessen orientiert, zum einen weil sie es auch toll fand und drauf angesprungen ist, zum anderen aber auch weil alle menschen außerhalb des elternhauses, allen voran die omas, sie sehr stark als "mädchen" behandelt haben und ich dafür den ausgleich schaffen wollte damit sie eben alles für sich entdecken und in erwägung ziehen kann.

find ich übrigens auch nervig wenn bei jeder kleinen bierbank oder nem leeren wasserkasten der ruf nach dem "starken mann" kommt. ich schleppe tag für tag kilometerweit meinen kleinen 12-kg brocken (tragkind). aber für eine bank oder einen getränkekasten bin ich natürlich zu schwach. ;-)

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