Sehr geehrter Herr Costa, ich habe eine Frage zum Thema ausreichende Ernährung in der Schwangerschaft. Ich habe bereits mit einem relativ niedrigen Gewicht gestartet (61 kg bei 1,72 m) und in den ersten Wochen auf 56 kg abgenommen. Inzwischen bin ich in der 33. SW und wiege knapp 65 kg. Ich habe auch einen sehr kleinen Babybauch, das mich die meisten auf 5./6. Monat geschätzt. Ich habe zwar nach den ersten 12 Wochen wieder zugenommen und auch mehr essen können, aber meiner Meinung nach, doch noch zu wenig (hatte häufig Migräne, keinen Appetit, so dass MZ ausgefallen sind und ich war auch schon nach rel. kleinen Portionen satt. Nun habe ich eine Studie im Internet von der Uni Jena gelesen, die mich sehr beunruhigt... Auszug: "Während der Schwangerschaft… insbesondere in der ersten Hälfte, stellt auch eine leichte Reduktion der Energiezufuhr eine Gefährdung für die gesunde Entwicklung des Baby-Gehirns dar“, so der Jenaer Neurologe Professor Matthias Schwab. Dies beweist die Studie eines Wissenschaftlerteam aus Neurologen des Jenaer Universitätsklinikums, Genetikern des Primatenforschungszentrums San Antonio und Fetalphysiologen der Universität San Antonio in Texas. Dort wurde die fetale Gehirnentwicklung von Primaten untersucht. Pavian-Mütter erhielten in der Schwangerschaft dreißig Prozent weniger Nahrung als gewohnt. Nach der Hälfte der Schwangerschaft verglichen die Forscher den Entwicklungsstand der fetalen Hirnreifung mit von Kindern von normal ernährten Müttern. Das Gewicht der Babys und ihrer Gehirne unterschied sich nicht. Aber bei der Entstehung der Nervenzellen und beim Grad ihrer Vernetzung zeigten sich Defizite. „Die Ursache hierfür ist eine Verminderung von Wachstumsfaktoren“, erklärt Professor Schwab. „Dies schränkt die Expression von Genen und Eiweißen ein, die für die Hirnentwicklung wesentlich sind.“ Die Folge: eine gestörte oder zumindest verzögerte Entwicklung des kindlichen Gehirns. Bisher ging man davon aus, dass der Köper der Mutter einen Nahrungsmangel gut ausgleichen kann. Doch die Studie widerlegt dies. [...] Die Schäden, die das ungeborene Kind durch Nährstoffmangel erleidet, wird es zeitlebens nicht mehr ausgleichen können. „Wir vermuten, dass die Defizite in der strukturellen Hirnentwicklung, die aus einer Minderernährung der Mütter während der Schwangerschaft resultieren, die Hirnfunktion zeitlebens beeinflussen“, betont die Jenaer Wissenschaftlerin Iwa Antonow-Schlorke. Seit ich die Studie gelesen habe, bin ich sehr beunruhigt... Grüße, J. MM
von Olanda am 31.05.2016, 14:56