Lieber Prof. Dr. Costa,
Ich hatte in der 25. Schwangerschaftswoche Wehen und eine Gebärmutterhalsverkürzung auf 1,5cm.
Deshalb war ich auch einige Tage im Krankenhaus und habe bereits die Lungenreifespritzen und auch Wehenhemmer erhalten.
Zum Glück hat sich das alles recht schnell stabilisiert und erholt (Zervix stabil bei 2,5-2,9 seit 2 Wochen ohne Trichter, keine Wehen) Ich durfte Heim mit Schonung.
Nun habe ich seit dem natürlich viel mehr Ängste als vorher, vor allem, dass durch irgendetwas wieder Wehen ausgelöst werden könnten.
Ich weiß, dass man in der Schwangerschaft einige Kräuter eigentlich aufgrund verschiedener Wirkungsweisen meiden soll.
NUn ist meine Frage, ob Kräuter, wie bspw. Pertersilie, Oregano, Basilikum... auch schon Auswirkungen haben oder gefährlich sind, wenn sie im Kräuter Frischkäse, auf einer Pizza, in Fertigsoßenmischungen oder Gewürzmischungen z.B. Für Soße Bolognese oder Lasagne...vorkommen oder ob ich diese geringen Mengen oder eben getrocknet wie in diesen Fällen bedenkenlos essen kann.
Gibt es im Allgemeinen Nahrungsmittel, welche Sie mir empfehlen würden zu meiden? ( zB auch scharfe Speisen...?)
Ich freue mich sehr über eine Antwort und bedanke mich schon im Vorfeld für Ihre Mühe.
Herzliche Grüße
Loreley
von
Loreley23
am 06.09.2016, 08:09
Antwort auf:
Welche Lebensmittel könnten Wehen auslösen?
Vielen Speisen wird nachgesagt, dass sie Wehen auslösen können. Einen wissenschaftlichen, klaren Beleg dafür gibt es kaum. Wenn es so etwas gäbe, können Sie sich vorstellen, welche Maßnahmen wir in einem Kreiss-Saal treffen würden, wenn wir eine Geburt einleiten: anstatt Wehen-Infusionen würden wir eine große Pizza mit Petersilie, Oregano und Basilikum bestellen und neben der gut genährten, zufriedenen und satten Schwangeren sitzen und auf das Kind warten.... Wenn nichts passieren würde, würden wir ihr noch eine große Kanne mit Ingwer-Tee anbieten - dann müsste es passieren !
Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Man glaubt an verschiedene "Hausmittelchen", nimmt sie ein und ... Wehen kommen irgend wann, ohne dass wir wissen, ob es die Natur oder unsere "Naturheilmittel" es waren...
Wie dem auch sei, wenn man so wie Sie, in der Mitte der Schwangerschaft, Frühgeburtsbestrebungen mit Wehen und verkürztem Gebärmutterhals hatte, muss man doch vorsichtiger sein und bestimmte Speisen meiden. Die von Ihnen genannten Kräuter, in normaler Menge, haben keine echte Wirkung und führen nur dazu, dass das Essen gut schmeckt. Meiden Sie aber zu viel davon und auch Kräuter-Tees, weil diese fast immer Kräuter enthalten, die in dem Ruf stehen, Wehen auszulösen. Mit der Einschränkung von oben.
Scharfes Essen ist nicht verboten, auch wenn es im Darm so Einiges bewirken. Essen Sie, was Ihnen gut schmeckt und achten Sie nur darauf, leicht bekömmliche Sachen zu sich zu nehmen. Milch und Milchprodukte wie Käse, Obst und Gemüse - davon können Sie essen, so viel Sie mögen.
Außerdem ist es hilfreich, wenn Sie eher Ruhe einhalten und mehr liegen als sonst. Gemeint ist nicht "totale Bettruhe", aber möglichst viel Liegen ist besser als alles andere.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 09.09.2016