Frage: Toxoplasmose/Listerien vor der Schwangerschaft

ehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, nach einer gesunden Tochter und leider auch nach einer Fehlgeburt, sind wir wieder in der Übungsphase für unser zweites Kind. Leider bin ich nun aufgrund der Fehlgeburt noch ängstlicher als vorher. Deswegen beschäftigt mich eine Frage sehr: was passiert, wenn ich mich vor der Schwangerschaft mit Toxoplasmose bzw. Listerien infiziere und dann kurze Zeit später schwanger werde? Was passiert mit dem Kind? Wird es auch angesteckt und wie sind die Chancen auf ein gesundes Kind? Gilt in dem Fall auch das alles-oder-nichts Prinzip? Konkret habe ich eine Situation, in der ich mich angesteckt haben könnte: Ich habe gestern in einem Restaurant cordon bleu vom Schwein gegessen. Ich habe bereits die Hälfte gegessen als ich merkte, dass es in der Mitte noch ziemlich roh aussah, habe dann nicht mehr weiter gegessen. Besteht hier ein Risiko? Reicht es, wenn ich einen Toxoplasmose Test mache, wenn ich dann tatsächlich schwanger bin? Und noch eine Frage zu Milchprodukten: Sind Milchprodukte wie Sahne, Quark, Joghurt, Butter aus dem Handel immer aus pasteurisierter Milch? Ich finde nämlich auf keiner Verpackung den Hinweis "pasteurisiert".... Wie gesagt, schwanger bin ich noch nicht, könnte es aber bald sein. Und Toxo negativ bin ich auch. Ich mache mir wirklich wahnsinnige Sorge; wünschen uns so sehr ein zweites Kind. vielen Dank!

von mama082013 am 18.11.2014, 13:29



Antwort auf: Toxoplasmose/Listerien vor der Schwangerschaft

Wenn Sie sich mit Toxoplasmen oder Listerien infizieren und dann schwanger werden, kommt es darauf an, wann die Infektion auftritt. Dabei muss man sagen, dass eine Listeriose außerhalb der Schwangerschaft äußerst unwahrscheinlich ist, wenn Sie ein normales Immunsystem haben. Nach der Infektion behalten Sie Antikörper lebenslang und eine erneute Infektion ist fast ausgeschlossen. Ich sage "fast", weil es seltene Ausnahmefälle gibt - das gilt in der Medizin eigentlich immer, für alles. Eine gleichzeitige Infektion und Frühschwangerschaft kann bedeuten, dass es zu einer Fehlgeburt kommt. Also gilt hier das "Alles-oder-Nichts" - Prinzip, wie Sie es richtigerweise schreiben. Bei dem Cordon-Bleu, das nicht ganz durchgebraten war, müssten viele Dinge zusammen kommen, damit Sie sich infizieren. Deswegen meine ich, dass die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist. Es reicht völlig aus, wenn Sie einen Toxoplasmose-Test in der Frühschwangerschaft machen lassen.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 21.11.2014



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