Frage: Tees in der Schwangerschaft

Lieber Prof. Dr. Costa, mittlerweile bin ich in der 31. Schwangerschaftswoche und bei mir wurde vor Weihnachten Schwangerschaftsdiabetes festgestellt (habe aber kein Übergewicht). Da ich Wasser langsam nicht mehr sehen kann, habe ich mein Teeregal ein wenig durchforstet und bin mir nun nicht ganz sicher, ob ich ein paar dieser Tees im dritten Trimester noch bedenkenlos trinken kann. Viele Kräuter sollen ja wehenfördernd sein. Ein Honeybuschtee, den ich habe, enthält Mistelkraut,Orangenblüten, Rosenblütenblätter und Holunderblüten. Ist hiervon etwas bedenklich? Dann habe ich einen Chai auf Basis von Rooibuschtee mit Süßholz, Ingwer, Zimt, Gewürznelken, Kardamom und Koriander. Gerade hier bin ich mir sehr unsicher, da ja doch einiges davon wehenfördernd sein soll. Außerdem einen Moringatee, der neben jeder Menge Früchten auch Verbenenkraut und Erdbeerblätter enthält. Und zu guter Letzt habe ich einen Früchtetee mit Steviablättern, diesbezüglich lese ich wegen der Verträglichkeit von Stevia in der Schwangerschaft viele widersprüchliche Informationen, ob man dieses verwenden sollte oder nicht. Welche dieser Tees kann ich auch einmal in "größeren" Mengen (1 Liter) ? Vielen Dank im Vorraus, Avany

von Avany am 23.02.2017, 15:05



Antwort auf: Tees in der Schwangerschaft

Generell können Sie sich eine Regel merken: Früchte-Tees dürfen Sie ohne Mengenbegrenzung trinken, bei Kräuter-Tee gibt es viele Fragezeichen. In etlichen getesteten Kräutertee-Sorten konnten Pflanzengifte (sogenannte Pyrrolizidinalkaloide, abgekürzt PA) nachgewiesen werden, die man lieber meiden sollte, weil sie leberschädigend und potentiell krebserregend sind. Meiner Ansicht nach sollten Sie Früchte-Tee trinken - dabei gibt es keine Bedenken. Wenn Sie 1-2 Tassen Honeybusch-Tee oder "Chai", den Sie beschreiben, täglich trinken, kann allerdings nicht viel passieren, weil die Konzentration der nicht empfehlenswerten Stoffe sehr klein ist. Aber mehr sollten Sie davon in der Schwangerschaft nicht trinken.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 27.02.2017