Sehr geehrter Herr Dr. Costa,
bei mir wurde Anfang letzter Woche Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert (bin aktuell in der 30. SSW). An den meisten Tagen liegen meine BZ-Werte gut bis weit unter den vom Diabetologen vorgegebenen Grenzwerten, an wenigen Tagen jedoch sind meine Werte selbst bei geringen Kohlenhydratmengen (gleiche Lebensmittel wie an den anderen Tagen auch) deutlich über den Grenzwerten. Mir wurde in der Ernährungsberatung eingebläut dass ich täglich genug Kohlenhydrate zu mir nehmen soll (muss auch tgl. einen Keton-Urin-Test machen), aber an den oben beschriebenen Tagen weiß ich einfach nicht, wie ich das machen soll. Da ich Vollkornprodukte nicht vertrage (massive Diarrhoe), sind meine Auswahlmöglichkeiten an "guten" Kohlenhydraten begrenzt. Können Sie mir einen Tipp geben, zu welcher alternativen Kohlenhydrat-Form ich greifen kann wenn mein Körper mal wieder stärker reagiert, oder ist es im Zweifel nicht so schlimm, wenn man 1-2 Tage die Woche "zu wenig" Kohlenhydrate zu sich nimmt?
Vielen Dank und herzliche Grüße
von
majalina
am 30.10.2014, 15:01
Antwort auf:
Schwangerschaftsdiabetes mit div. Unverträglichkeiten
Wenn die Blutzuckerwerte schwanken und gelegentlich bei gleicher Ernährung erhöht sind, ist das ein Hinweis darauf, dass Ihre Insulinproduktion zumindest grenzwertig ist.
Durchfälle als Folge von Vollkornprodukten ist nichts Ungewöhnliches - unser Darm ist nicht dafür geschaffen, sich ständig mit schwer verdaulichen Speisen (dazu gehören die Vollkornprodukte) auseinander zu setzen. Besser ist es, abwechselnd Speisen aus weißem und aus Vollkornmehl zu sich zu nehmen. Das bedeutet, dass Sie auch mal "den bösen Zucker" bzw. aus Weizen hergestellten Speisen genießen sollten. Ihre Information, dass Sie auch Kohlenhydrate essen sollten, kann ich nur bestätigen, weil Kohlenhydrate die wichtigsten Energiequellen in der Schwangerschaft sind.
Auf Ihre Frage, ob es schlimm ist, wenn Sie an 1-2 Tagen wenig Kohlenhydrate essen, kann ich nur antworten, dass das kein Problem darstellt.
Bitte besprechen Sie aber die Situation auch mit Ihrem Diabetologen und dem Frauenarzt, damit eventuelle Probleme beim Kind rechtzeitig erkannt werden.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 30.10.2014