Frage: Schäden durch bisherige Ernährungsweise? / OGTT?

Sehr geehrter Herr Dr. Costa, als zur Überbesorgtheit neigenden werdenden Mutter brauche ich jetzt mal wieder ihren fachmännischen mit Humor gespickten Rat. Ich bin aktuell in der 26. SSW und der gestern durchgeführte kleine Zuckertest war unauffällig (1h-Wert: 7,2). Seit ca. 1 1/2 Wochen messe ich jedoch mit meinem eig. Messgerät hin und wieder den BZ, da bei mir früher eine Insulinresistenz diagnostiziert wurde. Einmal hatte ich nach einer reichhaltigen Kaffeetafel nach 1h einen Wert von 5,9 (ja, eigentlich top) und nach 3 h aber noch einen Wert von 6,6! (nach 2 h konnte ich nicht messen). Zudem hatte ich letzte Woche nach dem Abendessen (kohlehydratlastig, aber auch mit Vollkorn) einen 1h-Wert von 8,1 und 2h-Wert von 6,8. Seitdem ich jetzt auf die Ernährung achte (die Prinzipien kenne ich) waren die Werte ok. Ich mache mir jedoch Sorgen in den vorangegangenen Wochen vielleicht auch oft viel zu hohe Werte provoziert zu haben, da ich meist sehr viel und kohlenhydratlastig und eben auch viel zu viel Süßkram gegessen habe. Da ich selbst bisher nur 5 kg zugenommen habe, habe ich mir nicht so große Gedanken über SS-Diabetes gemacht. Nun war ich über die eigenen Messergebnisse doch etwas erschrocken. In der 22. Woche zeigte sich, dass unser Zwerg ca. eine Woche voraus ist (v.a. Größe und AU). Da es eine ICSI war sind Rechenfehler bei der Datumsberechnung auszuschließen. Nun meine Fragen: 1) Ist es wahrscheinlich, dass der kleine Zuckertest falsch negativ ausfällt? 2) Muss unbedingt noch ein OGTT gemacht werden? Meine Gyn. hält es für nicht notwendig, die Diabetes-Praxis wo ich nur zur Beratung hinwollte, setzt diesen jedoch voraus. Ich selbst will aber durch diesen Test meinen Körper und den des Kindes nicht unnötig absichtlich in die Überzuckerung treiben. Was raten Sie? 3) Könnten jetzt schon Schäden beim Kind entstanden sein, wenn ich davon ausgehe, in der Vergangenheit aufgrund des Essverhaltens häufig zu hohe Zuckerwerte provoziert zu haben? 4) Kann sich die Größe des Kindes in den verbleibenden SS-Wochen wieder relativieren, wenn ich jetzt auf die Ernährung achte? Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe! Beste Grüße Friederike

von Friederike1 am 19.04.2016, 15:58



Antwort auf: Schäden durch bisherige Ernährungsweise? / OGTT?

Das mit dem Humor kann ganz schön gefährlich sein, wie man den Nachrichten in diesen Tagen entnehmen kann... Gut, dass Sie mich nicht über die Ernährungsgewohnheiten eines Staatsmannes irgend eines Landes gefragt haben... Aber diese sind ja nur selten schwanger, wie wir wissen. Bin ja richtig froh drüber ! Ich nehme an, dass diese "Insulinresistenz" eine Diagnose war, die vor der Schwangerschaft gestellt worden ist. Das ist nicht unbedingt von Bedeutung in der Schwangerschaft, so dass ich meine, dass Ihre "Piekserei", als die ständige Blutzuckermessung wahrscheinlich überflüssig ist... Bei den entgegengesetzten Aussagen Ihrer Ärzte muss ich gestehen, dass ich auf der Seite Ihrer Frauenärztin bin. Wenn der routinemäßig durchgeführte oGTT normal ausgefallen ist, brauchen Sie diesen Test nicht zu wiederholen. Wenn Ihr Kind um eine Woche größer als erwartet ist, bedeutet das nur, dass man regelmäßig Wachstumskontrollen durchführen muss. Aber das ist sowieso nach einer ICSI notwendig, weil solche Schwangerschaften etwas komplizierter sind als andere Schwangerschaften. Ernähren Sie sich ganz normal, übertreiben Sie nicht, wenn es um Süßigkeiten geht und .... freuen Sie sich auf die nächste Zeit ! Ohne Piekser und ohne weitere Tests.... Aber bitte verraten Sie mich bei Ihrem Diabetologen nicht....

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 20.04.2016



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