Frage: Listerioseinfektion durch rohe Mungosprossen

Sehr geehrter Herr Costa, ich befinde mich derzeit in der 36. SSW. Gestern habe ich beim Thailänder ein Curry gegessen wo ziemlich viele rohe Sprossen drauf waren. Jetzt habe ich gelesen, dass Sprossen und Keimlinge "oft" eine hohe Keimbelastung vorweisen, worunter auch Listerien. Ich weiß aber auch, dass eine Infektion mit Listerien superselten ist. Ist der Verzehr wirklich so dramatisch? Wie hoch ist das Risiko denn? So, als hätte ich Camembert gegessen? Oder ein Mettbrötchen? Kann das grade schwer einschätzen. Manche Texte im Netz klingen recht dramatisch. Auch, weil es nur noch 4 Wochen bis zur Entbindung sind. Würde ich das Kind in den letzten 4 Wochen noch anstecken können? Ich nehme mal an, dass ich jetzt eh nichts mehr machen kann und einfach die letzten 4 Wochen diese blöden Sprossen weglasse. Trotzdem Danke für ihre Rückmeldung. MfG, Anja Winter

von AnjaWinter am 15.11.2016, 09:22



Antwort auf: Listerioseinfektion durch rohe Mungosprossen

Der Verzehr von rohen Sprossen ist nicht so dramatisch, wie es "im Netz" aufgeführt wird. Die Aussagen "oft" und "selten" im Internet sind so, wie die meisten Aussagen im Internet - kann sein, muss aber nicht, nichts Genaues weiß man nicht. Die allermeisten "Internet-Spezialisten" sind keine Spezialisten sondern Internet-User, die viel Zeit damit verbringen, allen Menschen dummes Zeug zu unterbreiten. Mir ist es klar, dass es nicht einfach ist, sich im Internet zurecht zu finden - aber so ist es halt... Wenn es Ihnen gut geht und Sie keine Magen-Darm-Probleme haben, brauchen Sie sich wegen der Sprossen keine Sorgen zu machen. eigentlich sollte es ausreichen, die Sprossen gut zu waschen, damit die Restaurantbesucher diese bedenkenlos essen können. Das erwarte ich auch von einem guten Koch. Eine Ansteckung ist auch in den letzten 4 Wochen der Schwangerschaft möglich, auch wenn wir das noch seltener beobachten als ... selten. Achten Sie bitte weiterhin darauf, sich normal zu ernähren und Speisen zu vermeiden, die nicht ganz sicher sind. Also "Mett und Freunde" bitte weg lassen....

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 17.11.2016