Lieber Herr Prof. Dr. Costa, ich bin mom. in der 7. SSW und dachte eigentlich, dass mir die "Ernährungsregeln" in der SS sowie allgemeine Hygienemaßnahmen durchaus geläufig sind; allerdings stelle ich mittlerweile diese Annahme doch in Frage, da ich dank Internet irgendwie den Eindruck gewonnen habe, dass Listerien und Toxoplasmen sich ubiquitär aufhaltende kleine fiese Wesen mit Sprungfedern sind, deren einziges Ziel es ist von Lebensmittel zu Lebensmittel zu hüpfen und Schwangere zu infizieren. Spaß beiseite, ich mache mir wirklich Gedanken, ob ich möglicherweise doch zu "lax" mit dem Thema umgegangen bin, deshalb folgende Situationen: 1) Wie sieht es mit länger im Kühlschrank gelagerten angeschnittenen Früchten oder Gemüse aus? Ich liebe bspw. Melonen, aber es ist mir unmöglich, diese innerhalb von 2-3 Tagen zu essen. Ich habe die Anschnittstelle bisher immer in Frischhaltefolie gepackt und vor erneuten Verzehr an der dieser nochmals ein Stück entfernt und mir dann wieder ein frisches Stück abgesäbelt, der Rest wanderte sofort wieder neu verpackt in den Kühli. Ich esse durchaus mal 5-6 Tage an den Sachen; wenn sie vergoren oder sonstwie schlecht geworden wären, würde ich das ja sehen, riechen oder spätestens schmecken. Besteht hier wirklich die Gefahr einer Belastung mit für den Embryo pathogenen Keimen, sprich können diese auf irgendeine Weise von dem potentiell mit Listerien verseuchten Rohschinken (oder was auch immer) meines Mannes, der im Fach drüber oder drunter liegt tatsächlich zu meinem Obst wandern? Oder vermehren sich die natürlicherweise vorkommenden Bakterien so stark, dass diese auch für den Embryo oder später Fötus gefährlich sein können? 2) Parmesan: an sich selbiges wie bei 1. Es wird ja gesagt, dass dieser aufgrund der langen Reifezeit auch in der SS gegessen werden darf, aber auch hier schaffen wir so ein Stück ganz sicher nicht in wenigen Tagen (obwohl meine Mann und ich echte Parmesanjunkies sind), sondern der Käse liegt dann halt 2-3 Wochen - nach jeden Gebrauch in neue Frischhaltefolie oder in Tupperware verpackt- im Kühlschrank. Gefährlich? 3) Sahne oder saure Sahne: ebenfalls das selbe wie bei 1+2. Nehme diese gelegentlich "schußweise" zum Kochen her, d.h. diese lagert dann -auch immer wieder frisch abgedeckt- bis zu einer guten Woche im Kühlschrank. Soll ich besser komplett drauf verzichten, wenn ich die Becher nicht innerhalb von 2-3Tagen leeren kann? 4) Schokolade: auch diese liegt bei mir geöffnet länger (bestimmt 3-4 WOCHEN) in der Gegend rum, teils im Kühlschrank, teils einfach in kühleren Räumen. Ich bin aufgrund des hohen Zuckergehaltes davon ausgegangen, dass Schoki dadurch ausreichend konserviert ist um schlecht werden zu können und dass sie aufgrund des geringen Wassergehaltes nicht unbedingt erstes Ziel für weitere Keime außer den ohnehin "natürlich" darin vorkommenden darfstellt. Eine Fehlannahme? 5) Cappuccino: bis ich hier im Forum eine ähnliche Frage bzgl. Cappuccino beim Bäcker gelesen habe, habe ich mir hierüber keinerlei Gedanken gemacht und öfters mal einen getrunken. Hierbei schäume ich die Milch am Vollautomaten durch eine Milchdüse selbst. Diese spüle ich danach kurz mit Wasser durch, allerdings habe ich sie bisher nie akribisch gereinigt, da meiner Annahme nach bei den dabei enstehenden hohen Temperaturen die Bakterien gekillt werden. Auch eine Fehlannahme? Das war es aber nun (erstmal) ;). Ich danke Ihnen im Vorraus ganz herzlich für Ihre Antwort! Viele Grüße, Kerstin PS: jetzt habe ich gerade gesehen wie lange mein Text geworden ist- ich hoffe Sie lesen und beantworten ihn trotzdem :)
von Manati am 31.07.2014, 12:29