Kann ein niedriger Vitamin-D-Wert durch Ernährung ausgeglichen werden?

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: Kann ein niedriger Vitamin-D-Wert durch Ernährung ausgeglichen werden?

Ich befinde mich in der SSW 9+6. Seit längerer Zeit ist mein Vitamin-D-Spiegel im Blut niedrig. Bei der letzten Messung am 25.11.13 wurde ein Wert von 16.8 ermittelt. Laut Aussage meiner Hausärztin ist der Wert zwar niedrig aber nicht behandlungsbedürftig. Mein Frauenarzt hat mir Dekristol 400 IE verordnet. Im Internet sind die Bewertungen sehr unterschiedlich. Mein Frauenarzt war sich auch nicht so sicher, ob es schaden könnte. Daher würde ich gern wissen,ob man den leichten Mangel auch über die Nahrung ausgleichen kann? Wenn ja, durch welche Lebensmittel?

von juliane241086 am 17.12.2013, 19:50



Antwort auf: Kann ein niedriger Vitamin-D-Wert durch Ernährung ausgeglichen werden?

Es gab vor einiger Zeit einen sehr guten Artikel in der Zeitschrift Test von der Stiftung Warentest, in dem Vitamin D-Prtäparate getestet wurden (13.01.2012), aus dem ich hier zitieren möchte. Einfach weil dieser Artikel sehr gut dokumentiert war: 1) "Täglich mindestens 30 Minuten ans Tageslicht: Gönnen Sie sich möglichst täglich mindestens 15 Minuten Tageslicht. Bedecken Sie dabei Gesicht, Hände und Arme am besten nicht mit Kleidung." Meine Anmerkung zu diesem Punkt: Im Winter reicht es nicht aus, zwischen April und September müsste man kurz in der Mittagssonne in einem Bikini hinlegen, um die UVB-Strahlen wirken zu lassen. Das heisst im Klartext - diese Maßnahme ist sehr relativ... 2) "Vitamin-D speichern: Der Körper kann Vitamin D in der Regel für einige Monate speichern. Halten Sie sich also in der lichtreichen Zeit von April bis September möglichst viel im Freien auf, um die Vitamin-D-Vorräte aufzufüllen. Meiden Sie dabei aber Aufenthalte in der Sonne, damit Sie keinen Sonnenbrand bekommen. 3) Nicht auf Sonnenschutzmittel verzichten: Nutzen Sie in der Sonne immer Sonnenschutzmittel. Es hat Vorrang, Sonnenbrände zu vermeiden. Sie können zu Hautkrebs führen. Das Dilemma: Sonnencreme blockt 95 Prozent der UV-Strahlen ab, aber auch einen Großteil der Vitamin-D-Produktion. 4) Vitamin-D-haltige Lebensmittel verzehren: Achten Sie drauf, regelmäßig Lebensmittel mit Vitamin D zu sich zu nehmen. Zu den tierischen Vitamin-D-Quellen zählen Lachs, Hering, Makrele und Leber, etwas weniger steckt in Eiern, Butter, Margarine und Milch. Nützliche Mengen an Vitamin D enthalten auch einige pflanzliche Lebensmittel wie Pilze und Avocados. 5) Nicht ins Solarium gehen: Bäder auf der Sonnenbank im Solarium können laut Bundesinstitut für Strahlenschutz das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Gesundheitsexperten empfehlen daher generell keine Solarienbesuche und raten Kindern und Jugendlichen davon ab." In Ihrem Falle ist der Wert wirklich sehr niedrig und Sie müssen davon ausgehen, dass die natürlichen Maßnahmen (Sonne, Ernährung) nicht ausreichen werden. Daher würde auch ich eine Vit-D-Tablette empfehlen - wichtig ist nur die Dosis von 1000 IE / Tag. Alles andere können Sie mit dem Apotheker besprechen.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 01.01.2014



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