Fragen zu Diabetes-Test, Bluthochdruck - und Fertigrotkraut!

Question

Lieber Herr Dr. Costa, danke für die vielen humorvollen Antworten, die ich hier schon im Forum mitgelesen habe, und die auch mir schon geholfen haben. Wir haben ja alle ähnliche Dinge auf dem Herzen! Und Sie bringen uns auch noch zum Lachen, und das tut wirklich gut! Nun habe ich aber noch ein paar spezielle Fragen, deren Antwort ich hier im Forum noch nicht entdeckt habe. Ich bin 37, in der 20. Schwangerschaftswoche, lebe und arbeite in Frankreich, bin leider ziemlich übergewichtig (vor der Schwangerschaft um die 91 Kilo bei 1,65m) 1) Ich habe ein wenig Angst vor Diabetes, da bei einem Routineblutcheck vor meiner Schwangerschaft, im April, einmal ein Nüchternwert (glycémie a jeun hier geheissen) von 1,03g/L gemessen wurde. Bei meinem ersten Blutdruck IN der Schwangerschaft, Anfang des zweiten Monats, war der Wert auf 0,95g/L gesunken, zu meiner Freude. Aber so ganz optimal ist es ja nicht? Deshalb habe ich auf Zucker und Weissmehr sehr achtgegeben, wenn auch nicht ganz verzichtet. Habe bis jetzt auch nur eineinhalb Kilo zugenommen, ouff! Einen wirklichen Zuckertest habe ich noch nicht gemacht. Allerdings wird bei mir wöchentlich (wegen Bluthochdrucks) der Urin auf Eiweiss und Zucker (Glycosurie) kontrolliert. Bis jetzt ist alles im grünen Bereich. Reicht diese Urinuntersuchung aus, um eine Diabetes aufzuspüren? Ist es sehr wahrscheinlich, dass ich Diabetes bekomme? 2) Mein Bluthochdruck ist ein Problem, er begann am Ende des dritten Monats und stieg auf 200/110. Jetzt, mit einem Medikament, liegt er immer noch zwischen 130 und 170 und schwankt in Minuten ganz beträchtlich. Hoch ist er bei Stress, vor allem, wenn ich vor der Klasse stehe (selbst bei sehr lieben Schülern). Kann ich ihn durch Ernährung beeinflussen? Wie siehts mit Salz aus? 3) Noch ein paar ganz konkrete Fragen: Wie sieht es mit Apfelrotkraut aus der Tüte aus? Ist das als Gemüse gesund oder soll ich es aus Präventionsgründen wegen des Zuckergehaltes weglassen? 4) Noch habe ich keine Diabetes, zwinge mich aber aufpassen ... trotzdem habe ich manchmal Lust auf was Süsses. Dann greife ich zu Frischdatteln aus dem Bioladen oder Trockenfeigen. Ist das vertretbar? Besser als Schokolade, oder kommt es aufs selbe hinaus? Ich freu mich auf Ihre Antwort! Liebe Grüsse aus France von Fee mit Koala im Bauch

von FeeausFrance am 02.10.2014, 21:18

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Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa · Accepted Answer

Vielen Dank für die netten Worte. Frankreich ist sicherlich nicht das ideale Land zum Abnehmen, wenn ich an die wunderbaren Speisen und an die Esskultur der Franzosen denke... Sie müssen also ziemlich tapfer sein... Nun zu Ihren Fragen: 1. Die Grenze des Nüchternblutzuckers liegt bei 92 g% (also 0,92 g/l) - wenn dieser Wert überschritten ist und das mehrmals, sollte ein Diabetes unbedingt ausgeschlossen werden. Am besten, in dem man einen oralen Glucose-Toleranz-Test (oGTT) durchführen lässt. Die Urinuntersuchung reicht nicht aus, um einen Diabetes auszuschließen. Erhöhte Werte bedeuten zunächst aber nur, dass man einen ziemlich genauen Ernährungsplan aufstellen und diesen einhalten muss. Blutzucker-Kontrollen müssen dann aber folgen. 2. Den zu hohen Blutzucker kann man nur bedingt mit Hilfe der Ernährung beeinflussen - etwas weniger Salz ist eine gute Idee. In der Schwangerschaft sollten Sie keine Abmagerungskur machen, weil das nur mit Hilfe von Diäten möglich ist, die aber mehr schaden als nutzen. Viel Bewegung wäre sehr gut und wichtig - ich meine z.B. 3x wöchentlich Sport oder Ähnliches, auch ein Spaziergang an der frischen Luft über länger als eine Stunde wäre gut. Radfahren, Schwimmen sind auch gute Betätigungen. 3. Apfelrotkraut in der Tüte enthält ziemlich viel Zucker - lassen Sie es lieber weg, auch wenn Rotkraut eigentlich gesund ist... Damit will ich aber nicht sagen, dass Sie alles meiden sollten, was Kohlenhydrate enthält - diese sind wichtig für Ihr Kind, dabei dürfen aber Ihre Blutzuckerwerte nicht zu hoch werden. Im Extremfall (also im Falle eines Diabetes) ist es besser, auch Kohlenhydrate zu essen und die Werte mit Hilfe von Insulin zu regulieren. Aber so weit sind Sie ja nicht... 4. Trockenobst enthält viele gesunde Stoffe, unter anderem Kalium... Aber auch sehr viel Zucker und das wäre für Sie momentan nicht ratsam. Alles Weitere sollten Sie entscheiden, wenn Sie Gewissheit beim Thema Diabetes haben.