Frage: Fipronil

Sehr geehrter Herr Prof.Dr.Costa, Mache mir ebenfalls Sorgen wegen des Fipronil-Skandals. Ich befinde mich kurz vor der Endbindung, das bedeutet ja, dass die Plazenta sehr durchlässig ist. Neben dem einwöchigen Frühstücksei esse ich natürlich noch diverse Backwaren oder sonstige Gerichte, die mit Ei zubereitet werden. Von daher kann man sich ja nie sicher sein, wieviele dieser Eier man tatsächlich auch über Bäckereien, Kantine etc. zu sich genommen hat. Wie schätzen Sie die Gefahr für Babys auch gerade zum Ende der Schwangerschaft ein? Sollte man versuchen, Backwaren und Essen etc. Von "extern" komplett zu vermeiden? Vielen Dank und viele Grüße Mila

von MilaS am 03.08.2017, 13:50



Antwort auf: Fipronil

Fipronil ist ganz klar ungesund, aber die Auswirkungen sind unklar. Der Skandal liegt nicht darin, dass man "plötzlich darauf gekommen ist, nach Fipronil zu gucken", sondern dass Fipronil verboten war und trotzdem verwendet wurde. Weder in der Schwangerschaft noch später, wenn das Kind auf der Welt ist, sollte man nach Möglichkeit solche Eier verzehren. Diese Gefahr sehe ich aber nicht, weil es nur wenige Betriebe gibt, in denen dieses verbotene Mittel eingesetzt worden ist und unsere Behörden, aber auch die Supermarktketten (die man dafür loben sollte !) schnell reagiert haben, Fragen Sie ruhig, woher die Eier kommen, wenn Sie sie kaufen. Wenn es sicher ist (das sollte die Regel sein !), dass die Eier aus einem Betrieb kommen, in dem Fipronil nicht verwendet worden ist. besteht für Sie und Ihr Kind keine Gefahr. Weil dieses Insektenschutzmittel eigentlich verboten ist ! Ich gehe davon aus, dass das Problem in spätestens 2-3 Wochen gelöst sein wird. Nach der Geburt brauchen Sie sich also mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Sorgen zu machen. Was die Backwaren angeht, müssen Sie sich nicht einschränken.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 04.08.2017