Frage: Essen

Hallo Hr. Dr.Costa, Immer wieder liest man was zum Thema Listerien. Und überall steht was anderes geschrieben. Daher hab ich ein paar Fragen an Sie. 1.) können Listerien aus dem nichts entstehen? Oder muss ein Lebensmittel mit Listerien belastet sein um eine Infektion auszulösen ? 2.) können Listerien nur auf oralen Wege, also nach dem Verzehr von belasteten Lebensmittel eine Infektion auslösen oder gibt es noch andere Infektionswege? 3.) manche waschen sich ja ständig die Hände oder desinfizieren sie nachdem sie irgendwelche Gegenstände angefasst haben.Habe ja oft auch nicht die Möglichkeit ständig meine Hände zu waschen, grade wenn man unterwegs ist, etc. Sollte das so sein oder reicht es aus vor dem Essen die Hände zu waschen? 4.) kann irgendwas passieren wenn man sich im Alltag unbewusst mit ungewaschenen Händen ins Gesicht oder an / in den Mund fasst? 5.) verhält es sich bei Toxoplasmose gleich ? 6.) ist die Gefahr einer Listeriose immer noch groß wenn man die sogenannten Risikolebensmitteln nicht isst? 7.) kommt diese Infektion häufig vor ? Ich danke Ihnen sehr für ihre Antworten und Ihre Mühe hier in diesem Forum. Herzlichen Dank

von Sandra183 am 28.03.2017, 14:55



Antwort auf: Essen

1. Listerien entstehen nicht "aus dem Nichts" - sie müssen vorher in den Lebensmitteln enthalten sein oder von außen (z.B. durch Kontakt zu anderen Speisen, verschmutzten Flächen, etc.) kommen. 2. Der wichtigste Infektionsweg in der Schwangerschaft ist der orale, also der Verzehr mit Listerien belasteter Speisen. Alles andere ist reine Theorie. 3. Es reicht völlig aus, wenn Sie Ihre Hände vor dem Essen waschen. 4. Wenn Sie Ihr Gesicht mit den Händen berühren, kann nichts passieren. Dreckige Hände/Finger sollten Sie nicht in den Mund stecken... 5. Auch im Falle einer Toxoplasmose ist der orale Weg der entscheidende. 6. Die Gefahr einer Listeriose ist grundsätzlich minimal. Wenn Sie die "sogenannten Risikolebensmittel" weg lassen, geht das Risiko gegen Null. 7. Die Infektion ist sehr selten - etwa 40-50 auf 700 000 Schwangerschaften.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 30.03.2017