Frage: Ernährung in der SS

sehr geehrter herr dr costa, ich habe ein paar fragen zur ernährung bitte. normalerweise würde ich mir solche sorgen gar nicht machen, aber leider hatte ich letztes jahr in der 42ssw (iuft) eine totgeburt und bin daher ängstlicher geworden. ich bin nun wieder ss in der 25. woche. die ss ist psychisch gesehen natürlich eine herausforderung und daher dürfte mein magen bzw darm nicht immer mitmachen. ich vertrage plötzlich ganz normale lebensmittel nicht mehr und das lässt mich nicht mehr in ruhe. ich vertrage keine milch bzw milchprodukte. ein blatt käse geht noch. gestern konnte ich auch ein actimel (joghurtdrink) trinken ohne probleme. aber das wars leider schon und das war das erste mal. ausserdem vertrage ich kein obst, nur bananen. gemüse geht aber. kein vollkornbrot, nur weissbrot. teilweise hab ich nur weissbrot mit butter zum frühstück gegessen, weil nichts anderes ging. ich esse hauptsächlich fleisch, kartoffeln, reis und gemüse. ich frag mich nur ob das nicht etwas einseitig ist. da ja milch und obst komplett fehlt. momentan taste ich mich wieder durch. vielleicht bekomme ich das ja doch wieder in den griff. die auswirkungen sind bauchweh, magenweh oder durchfall. das bauchweh hat mir am anfang sehr viel angst gemacht in der frühschwangerschaft, daher habe ich es versucht zu vermeiden. ausserdem trinke ich hauptsächlich gekauftes wasser. da wir in der nähe einer ölfabrik wohnen (keine sorge, nur so lange bis das haus fertig ist) und das wasser hin und wieder nach öl riecht, hab ich mich nicht mehr getraut das zu trinken. macht das gekaufte wasser etwas? ausserdem hat mich eine frage immer schon brennend interessiert bezüglich listerien. man soll ja nichts rohes essen. ich habe gelesen mindestens 10 min kochen, dann sind die listerien weg. nachdem ich mich eh schon so einseitig ernähre, möchte ich zumindest gemüse essen. eventuell auch roh, damit die vitamine erhalten bleiben. allerdings frage ich mich wie es reichen kann, wenn man gemüse nur abwäscht? listerien sterben ja deswegen nicht oder? ich weiss dass es meistens übertrieben ist, weil die wahrscheinlichkeit wohl auch sehr gering ist, dass sie überhaupt da sind, aber man will einfach nichts falsch machen. darf man fischstäbchen essen, zb mit kartoffeln und gemüse? ich habe diesmal auch das problem, dass ich nicht zunehme. die kleine ist aber ganz normal entwickelt. trotzdem frage ich mich ob das eh keine auswirkungen haben kann in weiterer folge. wenn ich ein paar tage mehr esse, bekomm ich ein zwei kilo rauf und kaum geh ich länger mit dem hund spazieren oder ess mal weniger ist es wieder unten. ich nehme übrigens femibion. ich hatte jetzt aber schon länger kein bauchweh mehr bzw durchfall. ich hoffe das bleibt so. ich möchte mich für die vielen fragen auch gleich entschuldigen, ich weiss sie haben viel zu tun und ich wäre ihnen wirklich sehr dankbar für eine antwort! alles liebe!

von katja2102 am 03.05.2016, 10:28



Antwort auf: Ernährung in der SS

Auch wenn die psychische Belastung nach einem solchen Ereignis wie der Verlust des Kindes am Ende der Schwangerschaft wirklich sehr hoch ist, spricht Vieles von dem, was Sie berichten dafür, dass bei Ihnen eine Lebensmittelunverträglichkeit vorliegt. Nach der 25. Schwangerschaftswoche sollte man keine schwangerschaftsbedingten Magen-Darm-Probleme mehr haben. Deswegen lautet mein erster Rat, einen Magen-Darm-Spezialisten aufzusuchen ("Gastroenterologen"), damit Ihr Darm abgeklärt wird. Weißbrot ist übrigens kein Problem, in den meisten Ländern Europas sind dunkles Brot oder körnerhaltige Brote unbekannt. Und die Menschen leben ganz gut ohne diese (unsere) Köstlichkeiten... Zu Ihren Fragen: - Wasser in Flaschen ist absolut OK. Das "Ölwasser" in der Nähe der Fabrik sollten Sie lieber sein lassen... - Das Gemüse müssen Sie nur waschen und schälen, wenn nötig. Mehr müssen Sie machen und viele Gemüsesorten können Sie roh essen. Tomaten und Gurken sind nur zwei Beispiele. - Fischstäbchen dürfen Sie essen, auch mit Kartoffeln und Gemüse. - Ihre eigene Gewichtszunahme ist nicht entscheidend, wichtig ist, dass sich das Kind normal entwickelt. Ich wünsche Ihnen Alles Gute !

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 04.05.2016



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