Frage: CMV

Sehr geehrter Dr. Costa, ich weiß dass ich bei Ihnen hier mit meinen Fragen nicht ganz richtig bin, aber da ich Ihre Meinung sehr schätze möchte ich mich hier Ihnen anvertrauen. Ich bin jetzt in der 13. Ssw. In 9+6 habe ich bei meinem fa mir Blut abnehmen lassen um es auf eine cmv infektion zu untersuchen. Das Ergebnis war cmv negativ. Nun habe ich mir vorgenommen aller 8 Wochen mich darauf testen zu lassen, da ich einen kleinen Sohn von 10 Monaten habe, der zwar noch nicht in den Kindergarten geht, aber mit zwei drei Kindern zu tun hat die gehen und die ihm auch gern einen Kuss auf den Mund geben. Ich weiß die Hygienemaßnahmen, bin aber dennoch sehr besorgt da mein Sohn auch gern mal zu mir kommt schmusen und dann seine abgelutschten Finger bei mir zu den Lippen führt und spielt. Ich bringe es nicht übers Herz ihn da wegzustoßen... Nun meine fragen... Wie hoch schätzen Sie unter den Aspekten die Gefahr einer Infektion ein? Ich weiß, dass cmv erst nach einigen Wochen im Blut nachweisbar ist. Kann es da auch schon meinen ungeborenen Kind schaden auch wenn es im Blut noch nicht nachweisbar war? Langen ihrer Meinung nach der Test auf CMV aller acht Wochen zu? Oder lieber aller vier Wochen? Von meiner Fa weiß ich, dass es ein Serum gibt, dass man der Schwangeren bei einer Infektion geben kann und dass da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Kind gesund zur Welt kommt. Haben Sie davon gehört und muss man es in einen best. Zeitraum nehmen dass es wirkt? Ich muss dazu noch sagen, dass ich eine sehr liebe Freundin habe die vor einen halben Jahr in der 22 SSW eine Totgeburt hatte wegen des CMV. Wir waren alle sehr betroffen und daher bin ich wohl auch etwas übervorsichtig oder besorgter wie andere. Denn ich weiß einige FA klären noch nicht einmla über das Virus auf. Vielen lieben Dank im Voraus Herr Dr.!!!! LG

von allissa am 08.01.2015, 09:35



Antwort auf: CMV

Ihre Fragen sind nicht einfach zu beantworten und ich weiß ehrlich gesagt nicht, in wie weit es mir gelingt, Ihre Angst zu vertreiben. Eine CMV-Infektion verläuft bei Erwachsenen, auch bei Schwangeren oftmals unbemerkt. Grippe-ähnliche Zeichen treten nur selten auf. Bei allen Fachgesellschaften und Spezialisten herrscht Einigkeit darüber, dass regelmäßige Blutuntersuchungen bei Schwangeren ohne vorher stattgehabter Infektion keinen Sinn machen - aus vielen Gründen. Im Falle einer eindeutigen Infektion, die allerdings fast immer indirekt vermutet wird, wenn ein Kind in der Familie erkrankt, kann bei der Schwangeren eine Behandlung mit Immunglobulin durchgeführt werden. Diese Behandlung verhindert zwar die Infektion nicht, mildert aber den Krankheitsverlauf. So viel zu den allgemeinen Aussagen. Natürlich kann man weder Ihren Kontakt zu Ihrem Kind verhindern noch dem Kind verbieten, andere Kinder zu sehen und mit ihnen zu spielen. Wenn Ihr Kind eine CMV-Infektion hätte - die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch, aber sie ist nicht gleich Null -, müssten Sie wirklich den Kontakt mit seinem Speichel bzw. den Windeln strikt meiden. Das sollte Sie auch dann machen, wenn Sie erfahren, dass die Spielkameraden Ihres Sohnes eine CMV-Infektion bekommen. Mehr als sich die Hände zu waschen und normale Hygienemaßnahmen einzuhalten, kann ich Ihnen nicht empfehlen. Die regelmäßige Blutuntersuchung könnte zu Ihrer Beruhigung beitragen, aber besonders sinnvoll ist sie nicht, weil Infektionen dazwischen auftreten können. Besser wäre es, wenn Sie eine derartige Blutuntersuchung erst dann durchführen lassen, wenn tatsächlich der Verdacht auf eine CMV-Infektion in der näheren Umgebung besteht.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 12.01.2015



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