Verdauungsprobleme mit 22 Monaten: welche Ursache?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Verdauungsprobleme mit 22 Monaten: welche Ursache?

Guten Morgen! Ich muss etwas länger ausholen: Mein Sohn ist jetzt 22 Monate alt. Er wurde vier Monate voll gestillt, danach habe ich es mehr oder weniger erfolgreich mit Beikost versucht. Bereits wenige Tage nach der Geburt fing er an, Luft zu schlucken und hatte merklich Probleme mit dem Stuhlgang und den Bäuerchen. Auch im Tragetuch hielt er es nie lange aus. Seit seiner Geburt wird er im Schnitt spät. alle zwei Stunden wach, selten schläft er länger, häufiger noch kürzer. Hebamme und Kinderarzt waren der Meinung, das wachse sich raus. Nach über drei Monaten war ich in der Stillberatung, auch dort wurde mir nur geraten, durchzuhalten. Nach zehn Monaten wurde bei einer Osteopathin dann: IHA, Hyperexitabilität motorische Restriktion ISG / Becken diagnostiziert. Seit der Behandlung, die im April d.J. abgeschlossen wurde, sind zumindest die Tage deutlich entspannter. Der erste Zahn kam gegen Ende des 1. LJ, mittlerweile sind die letzten Zähne durchgebrochen. Mittlerweile isst er normal am Tisch mit, wird allerdings auch weiterhin gestillt. Bislang habe ich die unruhigen Nächte auf Zahnen, Alpträume, Klima, Nachtschreck, Hunger, Entwicklung... geschoben. In den letzten Tagen hatte ich jedoch den Eindruck, dass gerade dann, wenn er abends Kuhmilch getrunken hat, die Unruhe nachts besonders groß ist. Das ist mir aufgefallen, weil eine Nacht "aus der Reihe fiel" und an vorherigen Abend gab es weder Milch noch Speisen mit Milcheiweiss. Die beiden letzten Tage haben wir die Milch abends probehalber weggelassen (Einschlafstillen ist nicht mehr die große Menge) und die erste Nachthälfte war DEUTLICH ruhiger. Könnte vielleicht eine Milchallergie vorliegen (Laktose ist es offensichtlich nicht, habe es schon mit laktosefreier Milch versucht; natürlich kann ich das beim Stillen nicht beeinflussen, aber er hat dann ja weniger Muttermilch getrunken, wenn er Kuhmilch trinkt)? Ich bin nach 22 Monaten langsam am Ende meiner Kräfte, klar, ich sollte vielleicht langsam auch wirklich abstillen, habe auch schon versucht, das zumindest nachts einzuschränken, aber leider nur mit mäßigem Erfolg (trotzdem unruhige Nächte). Tagsüber habe ich das Gefühl, dass er das bei Unwohlsein und häufig auch nach der Nahrungsaufnahme gestillt werden möchte. Stuhlgang hat er ein- bis zweimal am Tag, eher weich, man merkt ihm die Unruhe vorher deutlich an. Über eine Einschätzung würde ich mich freuen, in meinem Umfeld ist die Meinung schon ziemlich festgefahren. Ich möchte keine Diagnose "erzwingen" (meine Tochter war auch nicht die "beste Schläferin" in den ersten zwei Jahren), aber ich möchte auch ungern jemanden unnötig "leiden" lassen. Vielen Dank vorab. Katrin K. P.S. Die Gabe von Sab simplex o.ä. war quasi wirkungslos..

von Katrin K. am 10.07.2014, 10:52



Antwort auf: Verdauungsprobleme mit 22 Monaten: welche Ursache?

Das ist sicher eine komplexe Problematik, so dass ich nur hinsichtlich er Milchfrage rate: es ist auf jeden Fall sinnvoll, einen Milchauslassversuch zu machen. Auch sollten Sie abstillen mit 22 Monaten. Nachts gibt es nichts zu essen, allenfalls etwas Wasser oder Tee zu trinken. Milch ist in diesem ALter gar nicht notwendig. Das Calzium kann man gut mit Käse oder anderen Produkten (Joghurt tagsüber) decken. So würde ich erst einmal anfangen. Wenn es nicht klappt, muss man weiter sehen, ggf. auch einmal unter stationärer Beobachtung. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 10.07.2014



Antwort auf: Verdauungsprobleme mit 22 Monaten: welche Ursache?

Meiner wird jetzt in 2 Jahren - und wird auch gestillt. Auch nachts. Und, die Nächte sind deutlich entspannter OHNE Abstillversuch für nachts. Ich mußte vor ein paar Tagen den Riegel etwas vorschieben weil die eine Brustwarze extrem überempfindlich war. IMO kann die Lösung nicht sein dann stundenlang sich mit einem weinenden Kind nachts beschäftigen zu müssen. Ich glaube den Rat auf biegen und brechen abzustillen kommt in der regel von den Leuten die selbst nie oder nur sehr wenig gestillt haben. Nicht als Angriff zu werten, aber ich denke das dort die Stillbeziehung fehlt bzw den leuten die Möglichkeit fehlt zu erfassen, was genau stillen für das Kind alles ist. Mein Rat an dich wäre, versuch es erst einmal nur mit dem weglassen der Milch. Und schau dann, evtl kann es auch nötig sein das du selbst auch auf Milchprodukte verzichtest bzw genauer gesagt auf alles was Milcheinweiß enthält. Das steckt oft auch in Wurst und Fertiggerichten drin wo man es auf den ersten Blick nicht vermutet. Das mit dem Abstillen - wenn es für dich absolut gar nicht mehr anders geht - kannst Du auch dann noch machen. Stillen muß echt für beide OK sein, wenn nicht, dann ist die zeit des Endes angekommen. Den Eindruck habe ich aber so bei dir noch nicht, wobei ich mich da auch irren kann.

Mitglied inaktiv - 13.07.2014, 11:26



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