Verdacht auf Unverträglichkeiten nach Stuhluntersuchung

Prof. Dr. med. Michael Radke Frage an Prof. Dr. med. Michael Radke Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

Frage: Verdacht auf Unverträglichkeiten nach Stuhluntersuchung

Guten Abend! Es geht um meinen Sohn, 20 Monate alt. Er isst schlecht (mag noch viel gestillt werden), hat stinkende stuhlgänge, leichte Neurodermitis. Jetzt würde der Stuhl untersucht (bei heilpraktikerin), morgen soll Blutuntersuchung auf Unverträglichkeiten folgen (beim Kinderarzt). Auffällige Ergebnisse Stuhluntersuchung: Stuhl pH-Wert: 6,5 E.coli: 2 Mrd. (2x10^9) (Ref. 1x10^6 - 9x10^7) Klebsiella Species: 200 Mio.(2x10^8) (Ref. < 1x10^4) Enterococcus Species: 700 Mio. (7x10^8) (Ref. 1x10^6 - 9x10^7) Alpha-1-Antitrypsin grenzwertig (27.2 mg/dl) (Ref. < 27,5) Eosinophiles Protein X: 515,7 mg/ml (Ref. < 360) Sekretorisches IgA: 5023,2 μg/ml (Ref. 510-2040) Der Kinderarzt ist kritisch, hält die Werte für irrelevant. Heilpraktikerin meint besonders die letzten beiden Werte deuten auf mögliche Unverträglichkeit hin. Wir behandeln jetzt mit spez. pflanzlichen Zäpfchen (von Apotheke nach Befund hergestellt) und colibiogen die darmflora. Calprotectin ist in normbereich und alles andere auch. Es tut mir leid, ist jetzt etwas lang geworden. Ich möchte Sie um Ihre fachliche Meinung bitten. Vielen Dank!

von Fischstäbchen am 18.01.2016, 21:16



Antwort auf: Verdacht auf Unverträglichkeiten nach Stuhluntersuchung

Sie sollten Ihrem Kinderarzt trauen, der Heilpraktiker kann Ihnen sicher nicht helfen. Die Stuhluntersuchung ist ibs auf Calprotectin (das normal ist) irrelevant. Ich hätte diese Untersuchungen nicht veranlaßt. Wahrscheinlich müssen Sie sie auch noch bezahlen? Die HZäpfchen sollten Sie Ihrem Kind nicht geben. Was sollen die bewirken? Sie ernähren Ihr Kind sicher nicht entsprechend den Empfehlungen. Stillen ist wunderbar, bei Ihrem Kind aber längst nicht mehr bedarfsdeckend, da die Muttermilch von der Natur für Säuglinge konzipiert wurde. Ihr Kind ist aber kein Säugling mehr. Meine Tips: 1. Vertrauen Sie Ihrem Kinderarzt 2. Ernähren Sie Ihr Kind mit sorgfältiger mütterlicher Konsequenz altersgerecht, d.h. mit Breien und nur einer Milchmahlzeit pro Tag. Sorry für die klaren Worte Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 19.01.2016



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