Lieber Herr Radtke, Vor 4 Jahren habe ich als Patholinguistik-Studentin Ihre Pädiatrie-Vorlesung besucht und gespannt zugehört. Nun bin ich endlich selber Mama eines wundervollen Jungen (8 Monate alt). Folgendes "Problem" liegt bei meinem Sohn vor: Das Stillen hat aus mehreren Gründen nicht richtig funktioniert, woraufhin ich mich nach 2 1/2 Wochen, als der kleine Mann nicht weiter zunahm - für das Abpumpen entschied (letzendlich 6 Monate lang). Am Anfang reichte meine Milch nicht aus, sodass ich zufüttern musste. Wir verwendeten Milasan Pre. Die ersten Male kein Problem; dann reichte meine Milch ein paar Wochen aus, doch beim baldigen erneuten Zufüttern im Alter von 2 1/2 Monaten erbrach unser Kleiner nach 2h im Schlaf schwallartig. Unsere Vermutung damals: zu viel getrunken oder Milchpulver ein paar Tage zu lange geöffnet. Wenige Wochen später dasselbe Problem bei mangelnder Muttermilch und mit definitiv frischem Milchpulver. Diesmal sogar noch schlimmer. Nach 2h wieder schwallartiges Erbrechen - 4 bis 5 Mal, bis der Magen komplett entleert war. Überfütterung kann es an diesem Tag nicht gewesen sein. Dann stiegen wir beim Zufütterungsbedarf auf HA Pre Nahrung (Hipp) um. Diese Flaschenmilch hat unser Sohn vertragen und verträgt er auch immer noch (inzwischen schon HA 2). Im 4. Monat testeten wir nochmal eine "normale" Pre-Milch eines anderen Herstellers, um herauszufinden, ob es nur an der Marke Milasan lag oder doch ein generelles Problem mit herkömmlichen Milchpulver ist . Da trat das Problem wieder im vollen Umfang auf. Seitdem haben wir nur noch HA-Milch verwendet. Deshalb trauen wir uns nun auch nicht an Kuhmilch beim Abendbrei heran, sondern kochen diesen mit Wasser und mischen entsprechendes Pulver unter. Eine Kuhmilch-Allergie kann dies allerdings nicht sein, sonst würde er ja auch nicht die HA-Milch vertragen, oder? Spricht man in diesem Fall von einer Unverträglichkeit? Wann denken Sie, können wir uns an Kuhmilch heran wagen? Intuitiv würden wir bis zum ersten Geburtstag warten; wir möchten ihn das Erbrechen ggf. nicht so schnell wieder erleben lassen. Zumal er mittlerweile die selben Symptome auch schon 1x bei Banane (mit fast 6 Monaten beim 3. Versuch mit Banane, die er soo lecker fand) und 2x bei verschiedenem Brei mit Rindfleisch (mit ca. 7 Monaten) zeigte. Diese Lebensmittel meiden wir demnach auch, sowie also alle Lebensmittel, die Milch, Magermilchpulver o.Ä. enthalten. Ist es möglich, dass sich diese Unverträglichkeiten (oder was auch immer es sein mag) wieder legen? Unser derzeitiger Kinderarzt ist leider keine große Hilfe, da er sich weder viel Zeit nimmt, noch aufmerksam zuhört oder viel redet und aus seinen wenigen Wörtern eher hervorging, dass er Überfütterung vermutet. Unser Sohn ist aber seit jeher nicht der beste Esser und in den einzelnen Fällen ist Überfütterung für uns seit dem 2. Vorfall ausgeschlossen. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und habe großes Vertrauen in Ihre Meinung. Viele Grüße, Friederike M., ehemals H.
von Riroubo am 06.10.2014, 15:38