Frage: Längere Nahrungskarenz Neugeborenes

Sehr geehrter Herr Professor Radke, ich stille meine Tochter von Geburt an voll und sie hat sich stets nach drei Stunden von allein gemeldet. Leider kam ein heftiger Ikterus dazwischen. Während sie ikterisch war, hat sie zwar völlig normal getrunken, doch nach abgeschlossener Therapie und deutlich niedrigeren Bilirubinwerten wurde sie auf einmal lethargisch und war nicht mehr erweckbar. Es ging so weit, dass sie nicht einmal beim Blutabnehmen eine Reaktion zeigte. Als sie nictht erweckbar war, konnte ich sie natürlich auch nicht stillen. Sie war zu diesem Zeitpunkt 7 Tage alt. Wir haben uns große Sorgen gemacht, da uns eigentlich gesagt wurde, sie solle alle vier, besser alle drei Stunden wegen der Erkrankung gestillt werden. Leider führten die Umstände im Krankenhaus laut Akte dazu, dass sie gleich zweimal erst nach sechs Stunden Nahung bekam. Wir machen uns große Sorgen um sie, da später einer der Ärzte meinte, wir sollten unbedingt auf die Vier-Stunden-Regel achten, da sie sonst Hirnschäden wegen Austrocknung und Unterzuckerung bekommen könnte, das Bilirubin außerdem nicht ausgeschieden werden könnte. Jetzt habe ich Angst, dass das schon eingetreten ist, weil sie ja gleich zweimal sechs Stunden lang nichts bekam. Ist diese Angst berechtigt? Wenn ja, woran würde man so einen Schaden bemerken? Vielen Dank

von Cissie am 08.02.2016, 16:50



Antwort auf: Längere Nahrungskarenz Neugeborenes

Ich denke nicht, daß Sie Grund zur Sorge haben. Ihr Kind hat genug Reserven, um Energie für das Gehirn zur Verfügung zu stellen. Zudem scheint die Gelbsucht ja "überschaubar" gewesen zu sein. Bei Unterzuckerung längeren Ausmaßes gibt es u.U. Krampfanfälle, die offensichtlich nciht aufgetreten sind. Insofern ist Ihre Angst nicht berechtigt und ich hoffe, Sie ein wenig beruhigt zu haben.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 08.02.2016